Neue Studien legen nahe, dass die Chronobiologie, jene Wissenschaft, die sich damit befasst, wie sich zeitliche Rhythmen auf viele Facetten des menschlichen Daseins auswirken, eine entscheidende Rolle spielt, wenn es darum geht, ob und wie erfolgreich Mann und Frau bei der Zeugung von Nachwuchs sind.
In welchem Zusammenhang stehen Chronobiologie und Fruchtbarkeit?
Dass die Empfängnischancen steigen, wenn Sex während einer gewissen Zeitspanne und unter den richtigen Umständen praktiziert wird, ist das Hauptargument von Befürwortern der Theorie, dass die Fruchtbarkeit auf den Grundsätzen der Chronobiologie basiert. Außerdem vertreten sie die Ansicht, dass die individuelle Fertilität während dieser Zyklen maximiert werden kann, wenn Vitamine und chemische Ergänzungen zugeführt werden, die die Fruchtbarkeit steigern.
Fruchtbarkeit der Frau – nach Gesichtspunkten der Chronobiologie
Es ist bekannt, das Frauen im gebärfähigen Alter einen monatlichen Zyklus durchleben, in welchem sie am fruchtbarsten sind. Abgesehen davon nimmt man an, dass natürliche Zyklen des Körpers, wie der circadiane Rhythmus (Schlaf-Wach-Rhythmus) und jahreszeitliche Rhythmen, einen tiefgreifenden Einfluss auf die Fähigkeit einer Frau haben, schwanger zu werden. Studien haben ergeben, dass Frauen, die nicht genug Schlaf oder Sonnenlicht bekommen oder keinen regelmäßigen Zeitplan haben, oft unter Furchtbarkeitsproblemen leiden.
Welche Art von Nahrungsergänzung sollten Frauen erhalten?
Forschungen im Bereich der Chronobiologie legen nahe, dass Frauen, die schwanger werden wollen, zusätzlich Melatonin einnehmen sollten. Dieses Hormon, das vom menschlichen Körper natürlich produziert wird und in kleinen Dosen in einer Vielzahl von Lebensmitteln vorkommt, reguliert den menschlichen Schlaf-Rhythmus. Außerdem regt Melatonin die Ausschüttung von Stoffen an, die der Gebärmutter helfen, Progesteron und Östrogen zu produzieren, zwei Hormone, die wichtig für eine gute Fruchtbarkeit sind. Wirkungsvolle Substanzen zur Förderung der weiblichen Fertilität sind u.a. Myo-Inositol, Folsäure und Selen.
Fruchtbarkeit des Mannes – nach Gesichtspunken der Chronobiologie
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass auch Männer eine „biologische Uhr“ haben, welche ihre Zeugungsfähigkeit beeinflussen kann. Während viele Faktoren wie die Spermienzahl und das Alter eine Rolle im Hinblick auf die männliche Fruchtbarkeit spielen können, ist die Spermienbeweglichkeit wohl die ausschlaggebendste. Die Spermienmotilität, die Fähigkeit eines Spermiums, von den männlichen in die weiblichen Fortpflanzungsorgane zu gelangen, muss hoch sein, um den Befruchtungsvorgang zu vollenden. Eine neue Studie ergab, dass die Spermienbeweglichkeit über das Kalenderjahr variiert. Laut dieser Studie sind Spermien in den Sommermonaten Juli und August am beweglichsten. Aus diesem Grund empfehlen Chronobiologen, dass Männer, die ein Kind zeugen wollen, dieses Vorhaben am besten im Sommer realisieren. Wirkungsvolle Substanzen zur Förderung der männlichen Fertilität sind u.a. Muira puama, Ginseng und Damiana.
Welche Art von Nahrungsergänzung sollten Männer erhalten?
Manche Männer leiden unter einer niedrigen Spermienmotilität, egal zu welcher Jahreszeit. Mediziner glauben, dass ein niedriger Testosteronspiegel die Ursache dafür ist. In solchen Fällen oder bei Männern, bei denen der Zeugungszeitpunkt außerhalb der Sommerzeit liegt, kann möglicherweise eine Therapie mit Testosteron in Betracht gezogen werden.
Fruchtbarkeit, wie auch viele andere Situationen im Leben, hängen stark vom Timing ab. Wissenschaftliche Untersuchungen haben erwiesen, dass sowohl Frauen als auch Männer bessere Empfängnischancen haben, wenn sie es zum richtigen Zeitpunkt versuchen, und mit Substanzen und Nährstoffen nachhelfen, die unterstützend wirken.