Abgesehen von Problemen, die primär eine gesunde Spermienproduktion verhindern, geben Faktoren wie Motilität, Anzahl und Volumen Aufschluss über die Integrität der Samenzellen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Zeugungsfähigkeit des Mannes, und entscheiden über die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schwangerschaft zustande kommt. Wenn Sie mehr über Ihre Fortpflanzungsfähigkeit erfahren wollen und darüber, wie Sie diese verbessern können, sollten Sie eine Spermienuntersuchung in Erwägung ziehen.
Was ist eine Spermienuntersuchung?
Eine Spermienuntersuchung, manchmal auch „Spermazählung“ genannt, wird in Fachkreisen auch als Spermiogramm bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen diagnostischen Test, bei dem die Spermazellen auf drei Eigenschaften untersucht werden:
- Anzahl der Zellen
- Form der Zellen
- Bewegung der Zellen (Motilität)
Wenn Paare vergeblich versuchen, ein Kind zu zeugen, stehen meist eine Reihe von Untersuchungen auf dem Plan, um die zugrundeliegende Ursache zu ermitteln. Ein Spermiogramm gibt Aufschluss über die Fertilität des Mannes. Sollte diese eingeschränkt sein, können weitere Maßnahmen getroffen werden, von einer Änderung der Lebensweise bis hin zu künstlichen Befruchtungsbehandlungen.
Eine Spermienuntersuchung ist ein nicht-invasiver Test, den Männer zuhause oder in kontrollierter Umgebung durchführen können. Tests für zuhause geben aber lediglich Aufschluss über die Anzahl der Samenzellen, was nicht notwendigerweise die Zeugungsfähigkeit bestätigt. Untersuchungen für den Heimgebrauch sind zwar ein guter Anfang, können jedoch eine Untersuchung im Labor nicht ersetzen.
Professionelle Laboranalysen nehmen alle drei oben genannten Faktoren ins Blickfeld: Spermienanzahl, Form und Motilität. Die Ergebnisse können je nach festgestellter Spermaintegrität eine ganze Reihe von Problemen aufdecken.
Was kann eine Spermauntersuchung enthüllen?
Auch wenn eine Spermienuntersuchung vor allem die Fruchtbarkeit ins Blickfeld nimmt, können unterschiedliche Parameter auf unterschiedliche Störungen hindeuten. Ärzte nehmen dabei verschiedene Variablen wie Volumen, Erscheinungsbild, Verflüssigung und pH-Wert unter die Lupe. Niedrige Werte können auf folgende Probleme hinweisen:
- Fehlende Spermien, was Unfruchtbarkeit nahelegt
- Niedrige pH-Werte, was auf Blockaden hindeutet
- Schlechte Beweglichkeit, wodurch eine Schwangerschaft erschwert wird
- Flüssigkeitsprobleme, die die Fruchtbarkeit senken
- Samenverfärbung, was auf Infektionen hindeutet
Eine Spermienuntersuchung kann auch noch weitere Probleme enthüllen. Gendefekte, Hormonschwankungen, Geschlechtskrankheiten und der übermäßige Kontakt mit Chemikalien sind nur einige Beispiele. Selbst wenn der Mann nicht steril ist, können Paare von einem Spermiogramm profitieren.
Wie oft sollte man das Ejakulat untersuchen lassen?
Ärzte führen normalerweise zwei bis drei unabhängige Analysen durch, um die Spermiengesundheit einschätzen zu können. Die American Association of Clinical Chemistry empfiehlt, zwischen den Untersuchungen über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten mindestens sieben Tage verstreichen zu lassen.
Fruchtbarkeitsexperten empfehlen monatliche Untersuchungen außerhalb des sechstägigen Abstands, wenn eine Schwangerschaft möglich ist. Männer sollten dabei vor jeder Untersuchung möglicht zwei bis sieben Tage lang nicht ejakulieren. Auf diese Weise wird die Aussagekraft der Untersuchung verbessert.
Für wen empfiehlt sich eine Spermienuntersuchung?
Kommt nach sechs Monaten vergeblichen Zeugungsversuchen keine Schwangerschaft zustande, kann eine Spermieuntersuchung sinnvoll sein. Da Männer und Frauen gleichermaßen an der Zeugung beteiligt sind, kann es sich lohnen, an beiden Fronten aktiv zu werden.
Neben den oben genannten Zeitrahmen, sollten Männer, die sich einer Spermienuntersuchung unterziehen, mit ihrem Arzt auch andere Faktoren besprechen, die die Fruchtbarkeit beeinflussen könnten, wie beispielsweise Übergewicht, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Rauchen, Krebs, Hormone, Medikamente u.a.
Fazit
Ein Spermiogramm ist wichtig, um die Gesundheit der Samenzellen zu ermitteln, und um die richtige Lösung bei Fruchtbarkeitsstörungen zu finden. Wenn Ihr Kinderwunsch bislang unerfüllt geblieben ist, kann sich eine Untersuchung in jedem Fall lohnen.