Mangan ist ein essentielles Spurenelement, das im menschlichen Körper nur in sehr geringen Mengen vorkommt, aber für zahlreiche biochemische Prozesse unverzichtbar ist. Besonders interessant ist seine Rolle bei der männlichen und weiblichen Fruchtbarkeit – ein Thema, das in der Ernährungswissenschaft zunehmend Beachtung findet.
Was ist Mangan?
Mangan ist ein Mineral, das vor allem in Nüssen, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und Tee vorkommt. Im Körper wirkt es als Cofaktor vieler Enzyme, die am Energiestoffwechsel, an der Knochengesundheit und an antioxidativen Prozessen beteiligt sind. Besonders wichtig ist seine Funktion im Enzym Mangan-Superoxiddismutase (MnSOD), einem zentralen Bestandteil des zellulären antioxidativen Abwehrsystems.
Mangan und männliche Fruchtbarkeit
Bei Männern spielt Mangan eine Rolle in mehreren Bereichen der reproduktiven Gesundheit:
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Schutz der Spermien vor oxidativem Stress:
Spermien sind besonders empfindlich gegenüber freien Radikalen. Mangan aktiviert das Enzym MnSOD, das schädliche Sauerstoffradikale neutralisiert und so die DNA-Integrität und Beweglichkeit der Spermien erhält. -
Testosteronproduktion:
Mangan ist an der Regulation von Enzymen beteiligt, die für die Synthese von Sexualhormonen notwendig sind. Ein ausgewogener Manganspiegel kann die Testosteronproduktion unterstützen und somit die Spermatogenese (Bildung neuer Spermien) fördern. -
Spermaqualität:
Studien zeigen, dass sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Mangan die Spermienqualität beeinträchtigen können. Eine ausgewogene Aufnahme scheint jedoch die Vitalität und Anzahl der Spermien positiv zu beeinflussen.
Mangan und weibliche Fruchtbarkeit
Auch bei Frauen ist Mangan für die reproduktive Gesundheit von Bedeutung:
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Hormonelle Balance:
Mangan wirkt auf Enzyme, die an der Synthese von Östrogen und Progesteron beteiligt sind. Diese Hormone sind entscheidend für den Menstruationszyklus und die Einnistung einer befruchteten Eizelle. -
Eizellreifung und Ovulation:
Eine ausreichende Manganversorgung unterstützt die Funktion der Ovarien (Eierstöcke) und kann die Qualität der Eizellen verbessern. -
Antioxidativer Schutz während der Schwangerschaft:
Während der frühen Schwangerschaft hilft Mangan, die sich entwickelnden Zellen des Embryos vor oxidativen Schäden zu schützen. Es trägt somit zur gesunden Entwicklung des Fötus bei.
Manganmangel und Überversorgung
Ein Mangel an Mangan ist selten, kann aber bei unausgewogener Ernährung oder bestimmten Darmerkrankungen auftreten. Symptome können Menstruationsstörungen, verminderte Spermienqualität, Knochenschwäche oder Stoffwechselprobleme umfassen. Eine Überdosierung – meist durch Nahrungsergänzung oder industrielle Exposition – kann hingegen neurotoxisch wirken und sollte vermieden werden.
Empfohlene Tageszufuhr
Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der tägliche Bedarf bei etwa:
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Männer: 2,3–3,0 mg/Tag
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Frauen: 1,8–2,3 mg/Tag
Diese Mengen lassen sich meist problemlos über eine ausgewogene Ernährung decken – insbesondere durch Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte, Spinat und schwarzen Tee.
Fazit
Mangan ist zwar nur ein Spurenelement, doch seine Wirkung auf die Fruchtbarkeit ist keineswegs zu unterschätzen. Es schützt die Keimzellen, reguliert die Hormonproduktion und unterstützt die gesunde Entwicklung neuer Zellen. Eine ausgewogene Ernährung, reich an manganhaltigen Lebensmitteln, kann somit einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden Fortpflanzungsfähigkeit bei Männern und Frauen leisten.





