Aromatherapie ist eine natürliche Methode, um Fruchtbarkeitsprobleme zu behandeln, indem das Fortpflanzungssystem angeregt und Angststörungen gelindert werden. Als hormonelle Adaptogene helfen ätherische Öle dem Körper, sich zu entspannen, zu heilen und zu lockern, während sie gleichzeitig hormonelle Störungen ausgleichen.
Davon könnten auch Frauen, die unter dem polyzistischen Ovarsyndrom leiden, profitieren. Auch wenn eine gesunde Ernährung, und eine positive Lebensweise wichtige Faktoren sind, um PCOS wirksam zu behandeln, können in einigen Fällen auch ätherische Öle bei einzelnen Symptomen helfen.
Was ist PCOS?
PCOS ist eine Krankheit, die durch ein hormonelles Ungleichgewicht entsteht und zu längeren oder unregelmäßigen Regelblutungen führt. Ein oder beide Eierstöcke entwickeln kleine wassergefüllte Bläschen, wodurch der Eisprung verhindert wird. Rund 5 bis 20% aller Frauen im gebärfähigen Alter und rund 70% aller unfruchtbaren Frauen sind davon betroffen.
PCOS kann außerdem zu Hautunreinheiten wie Akne, Insulinresistenz, erhöhten Werte an männlichen Hormonen und zu Hirsutismus führen (Haarwachstum an Stellen, der normalerweise nur bei Männern auftritt). Eine möglichst frühe Diagnose kann das Risiko von Komplikationen wie Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes verringern.
Warum können ätherische Öle helfen?
Ätherische Öle enthalten potentielle Heilstoffe, die ein Gefühl der Entspannung verleihen, Hormone ins Gleichgewicht bringen und emotionalen Stress lindern. Diese Öle werden aus Pflanzen gewonnen und in einer alternativen Heilpraxis namens Aromatherapie eingesetzt, die in vielen Teilen der Welt üblich ist. Die Öle regen das olfaktorische System im Gehirn an, das den Geruchssinn und die Ausschüttung von Botenstoffen steuert, durch die Hormone oft wieder ausgeglichen werden. Zudem können sie helfen, PCOS-Symptome zu lindern.
Viele Frauen mit PCOS reagieren empfindlich auf endokrindisruptive Chemikalien (EDC) in Medikamenten, Haushaltsprodukten, Wasser, oder bestimmten Nahrungsmitteln. Ätherische Öle können sich hierbei als positiv erweisen. Darüber hinaus können sie für die Hautpflege verwendet werden. Im Gegensatz zu Medikamenten, haben ätherische Öle in der Regel weniger Nebenwirkungen.
Welche ätherischen Öle nützlich sein können
Die Liste der ätherischen Öle, die dabei helfen, PCOS zu behandeln, ist lang, da die Krankheit von vielen Symptomen gekennzeichnet ist. Es gibt verschiedene Öle, die zur Behandlung von unregelmäßigen Zyklen, Gewichtszunahme, Fruchtbarkeitsproblemen, Haarausfall oder übermäßigem Haarwachstum eingesetzt werden. Manche Öle haben das Potenzial, auf mehrere Symptome einzuwirken, während andere auf ein einzelnes Problem abzielen.
Muskatellersalbei
Muskatellersalbei hilft, den Östrogenspiegel zu regulieren. Aufgrund seiner beruhigenden Eigenschaften kann er auch wirksam bei Unterleibskrämpfen und hormonell bedingten Stimmungsschwankungen sein. Die Pflanze trägt auch dazu bei, die Gebärmutter zu stärken, und lindert Hautprobleme wie Akne.
Ringelblume
Ringelblume kann äußerlich aufgetragen werden aber auch als Tee konsumiert werden. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften trägt die Pflanze dazu bei , den Zyklus regelmäßiger zu machen sowie Menstruationsschmerzen zu lindern. Ringelblume ist auch gut geeignet für empfindliche Haut.
Thymian
Thymian hilft, die Progesteronwerte in Ihrem Körper auszugleichen. Die Pflanze enthält Phytoprogestine (pflanzliche Progesterone), die nützlich sind, um Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Schlaflosigkeit und Hitzewallungen entgegenzuwirken. Niedrige Progesteronwerte behindern auch einen regelmäßigen Eisprung, weswegen Thymian eine empfehlenswerte Lösung ist.
Sandelholz
Sandelholz hilft, die Testosteronwerte bei Männern und Frauen auszugleichen. Die Pflanze ist besonders hilfreich bei Hirsutismus, Akne und männlichem Haarausfall. Zudem trägt Sandelholz dazu bei, Hormone auszugleichen und die Libido zu verbessern.
Germanium
Germanium hat einen Geruch, der die Nebennierenrinde anregt und hilft, die Hormonwerte auszugleichen. Es ist ein natürliches Antidepressivum, das bei Angststörungen sehr wirksam ist. Außerdem soll es die Eierstöcke anregen, wodurch die Fruchtbarkeit verbessert wird.
Lavendel
Lavendel ist ein weiteres natürliches Öl, das hilft, Angststörungen und Depressionen zu lindern und entspannend wirkt. Die Pflanze hilft, Stressreaktionen zu lindern. Lavendel ist auch ein effektives Heilmittel gegen Schmerzen, Schlaflosigkeit, Menstruationskrämpfe und PMS-Symptome wie Dysmenorrhöe.
Zimt
Zimt hat die einzigartige Eigenschaft, bei Insulinresistenz zu helfen. Tatsächlich verbessert das Gewürz die Insulinempfindlichkeit bei Frauen mit PCOS, indem es die Blutzucker- und Blutfettwerte senkt. Der Duft wirkt außerdem sättigend, weswegen das Abnehmen gefördert wird.
Schwarzkümmel
Ähnlich wie Zimt hilft Schwarzkümmel, die Insulinempfindlichkeit zu verbessern und die Blutzuckerwerte auszugleichen. Dieses auch als Nigella sativa bekannte Öl wird traditionell seit Jahrhunderten unter anderem zur Behandlung von Migräne, Alzheimer und Diabetes eingesetzt.
Ylang-Ylang
Ylang-Ylang ist ein natürliches Antidepressivum, das hilft, Adrenalin- und Cortisolwerte auszugleichen und so Stress zu lindern. Die Pflanze verbessert das Haarwachstum, steigert die Fruchtbarkeit und wirkt sich positiv auf das weibliche Selbstbewusstsein aus.
Es gibt noch viele andere ätherische Öle, die sich im Falle von PCOS als hilfreich erweisen könnten. Dazu zählen:
- Kamille
- Damiana
- Ingwer
- Damaszener-Rose
- Fenchel
- Schafgarbe
- Speerminze
- Zypresse
- Weihrauch
- Myrrhe
- Myrte
- Estragon
Die Öle können auf verschiedene Arten eingesetzt werden. Einige können oral eingenommen werden, andere werden auf die Haut aufgetragen oder inhaliert. Welche Methode in Frage kommt, hängt vom jeweiligen Öl und den persönlichen Vorlieben ab.