Mehr Paare als je zuvor greifen auf eine In-vitro-Fertilisation zurück, um Nachwuchs zu bekommen. Wenn sich innerhalb von sechs Monaten bis einem Jahr keine Schwangerschaft einstellt, kann sich eine IVF als hilfreich erweisen.
Was versteht man unter In-Vitro-Befruchtung?
In-vitro-Fertilisation, oft auch als IVF bezeichnet, ist eine alternative Befruchtungsmethode, die eingesetzt wird, wenn ein Paar auf natürliche Weise keine Kinder zeugen kann. Der Begriff vitro bedeutet im Lateinischen „Glas“, womit IVF grundsätzlich gut beschrieben wird: es bedeutet nämlich, dass ein Embryo außerhalb des menschlichen Körpers im Reagenzglas gezeugt wird. Für gewöhnlich wird das Verfahren eingesetzt, wenn ein Paar seit über sechs Monaten erfolglos versucht, ein Baby zu bekommen, und die Frau unter 35 ist, bzw. über ein Jahr, wenn sie das 35. Lebensjahr bereits überschritten hat.
Was passiert bei einer IVF-Behandlung?
Unterzieht sich die Frau einer IVF, wird die Tätigkeit der Eierstöcke angehalten, und Eizellen gezielt herangezüchtet. Die Patientin muss sich unter die Haut im Bauchbereich follikelstimulierendes Hormon (FSH) injizieren. Dies fördert die Entstehung von humanem Choriongonadotropin, einem Schwangerschaftshormon. Durch das Präparat wird die Herstellung von Eizellen angeregt, wodurch die Chancen erhöht werden, mindestens eine Eizelle zu gewinnen, die für die IVF geeignet ist. Es ist wichtig, mehrere Eizellen zu gewinnen, da möglicherweise nicht alle für eine Befruchtung geeignet sind.
Der nächste Schritt ist die Eizellentnahme. Dabei wird eine Hohlnadel verwendet. Um während dieses Eingriffes Beschwerden vorzubeugen, werden der Frau Medikamente verabreicht.
Um die Befruchtung der gewonnenen Eizellen vorzubereiten, liefert der Mann eine Spermaprobe ab. Zudem finden infolge natürlicher Auslese 50 bis 70 Prozent der Befruchtung im Reagenzglas statt, wobei die beweglichsten Spermien herangezogen werden, um die Eizellen zu befruchten. Der Embryo wird schließlich direkt in die Gebärmutter der Frau eingesetzt. Dieser Schritt wird als Embryonentransfer bezeichnet. Ist der Eingriff erfolgreich, findet sechs bis zehn Tage nach der Eizellentnahme die Einnistung des Embryos statt.
Verschiedene Techniken bei der IVF
Bei der IVF kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Eine davon ist die intrazytoplastmatische Spermieninjektion (ICSI), die unter dem Mikroskop stattfindet, und bei der die besten Samenzellen auswählt werden, bzw. IMSI (Intracytoplasmatische morphologisch selectionierte Spermien Injection), eine Weiterentwicklung der ICSI, bei der Spermien besser betrachtet werden können. Ist eine Frau jünger als 35 Jahre, und hat sie Probleme, auf natürliche Weise schwanger zu werden, kann der Eingriff auch die Einführung von zwei Embryonen am zweiten bis fünften Tag umfassen, nachdem diese eine Weile im Inkubator herangereift sind.
Generell wird diese Methode herangezogen, um Zwillings- und Drillingsgeburten, und die damit verbundenen Risiken während der Schwangerschaft zu vermeiden. Zusätzliche Eizellen können in flüssigem Stickstoff eingefroren werden, falls keine Empfängnis zustande kommt. 14 Tage nach der Befruchtung kann per Schwangerschaftstest bestätigt werden, ob die Behandlung erfolgreich war. Ein positiver Test ist hierbei wohlgemerkt nur der erste Schritt.
Nebenwirkungen einer IVF
Je nach Frau, wird eine IVF-Behandlung unterschiedlich erlebt, allerdings treten manche Nebenwirkungen häufig auf. Dazu zählen u.a.:
- Völlegefühl
- Weichheit der Brüste
- Verstopfung
- Krämpfe
- Schmierblutungen
Auch die bei einer IVF verabreichten Medikamente können Nebenwirkungen nach sich ziehen, wie beispielsweise:
- Unterleibsschmerzen
- Völlegefühl
- Kopfschmerzen
- Hitzewallungen
- Stimmungsschwankungen
Fällt irgendeine Nebenwirkung heftiger aus, sollte unbedingt ein Arzt zur Rate gezogen werden.
So verbessern Sie Ihre Chancen
Die beste Methode, um Ihre Schwangerschaftschancen bei einer IVF-Behandlung zu verbessern, und die Wahrscheinlichkeit einer Mehrfachschwangerschaft mit Zwillingen oder Drillingen zu erhöhen, besteht darin, zwei bis drei Embryonen auf einmal einzupflanzen. Frauen, die jünger, und von guter Gesundheit sind, Drogen und Alkohol vermeiden, haben ebenfalls bessere Empfängnischancen.