Beckenschmerzen können auf das Vorhandensein bestimmter Krankheiten hindeuten, welche möglicherweise die weibliche Fruchtbarkeit bedrohen.
Die Beckenregion
Das Becken ist sowohl bei Männern als auch Frauen vorhanden. Bei Frauen ist das Becken dazu gedacht, den gesamten Unterleib zu schützen. Während die äußere Beckengegend durch diverse Knochen und Muskeln geschützt ist, birgt die innere Beckenregion Blase und Geschlechtsorgane.
Gründe für Beckenschmerzen
Angesichts der Größe des Beckens und der Vielzahl der in ihm vorhandenen Strukturen, können mehrere Krankheiten ursächlich für Beschwerden in dieser Region verantwortlich sein, wie z.B.:
Mittelschmerz
Von „Mittelschmerz“ spricht man, um die lästigen, aber doch sehr häufig auftretenden Beckenschmerzen zu beschreiben, die manche Frauen in der Mitte des Eisprungzyklus empfinden. Der Schmerz tritt dabei meist nur auf einer Seite des Beckens auf, und dauert einige Stunden. Diese Art von Schmerzen sind jedoch nicht von krankhafter Natur, und stellen keine Bedrohung für die Fruchtbarkeit dar.
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Diese Art von Beckenschmerz tritt auf, wenn die Gebärmutter am Ende des Menstruationszyklus überschüssiges Gewebe ausstößt. PMS verursacht Unterleibskrämpfe, die erst aufhören, wenn die Gewebeabstoßung erfolgt ist. Obwohl diese Krämpfe äußerst schmerzhaft sein können, ist PMS harmlos, und bedroht die Fruchtbarkeit nicht.
Entzündliche Beckenerkrankung
Bei dieser sexuell übertragbaren Krankheit sind die Organe im Beckenbereich entzündet. Schmerzen können überall in allen Bereichen der Geschlechtsorgane auftreten, die von Bakterien befallen sind. Bleibt die Entzündung unbehandelt, kann die Infektion die Geschlechtsorgane stark schädigen, und auf diese Weise die Fertilität beeinträchtigen. Eine Behandlung erfolgt meist mithilfe von Antibiotika.
Endometriose
Ursache für diese Krankheit ist eine Gewebewucherung außerhalb der Gebärmutter. Betroffene Frauen empfinden starke Schmerzen im Beckenbereich, der bei Geschlechtsverkehr oder während der Periode noch stärker wird. Die Anomalien innerhalb der Gebärmutter sowie die potentielle Gewebevernarbung, die dadurch entstehen, können eine ernsthafte Bedrohung für die Gebärfähigkeit darstellen. Die Behandlung fällt je nach Schwere der Krankheit unterschiedlich aus. In schwachen bis mittelschweren Fällen können orale Kontrazeptiva oder Hormonspritzen verschrieben werden. Wenn die Gebärmutter jedoch schon stark geschädigt ist, ist die operative Entfernung des kranken Gewebes angezeigt.
Myome
Bei Myomen handelt es sich um gutartige Tumore innerhalb der Gebärmutter. Diese Zellwucherungen können mitunter zu Beckenbeschwerden führen. Je nach Lage und Ausmaß der Myome, kann die Fruchtbarkeit mehr oder weniger beeinträchtigt werden. In manchen Fällen kann die Fortpflanzungsfähigkeit nur erhalten werden, indem die Myome chirurgisch entfernt werden.
Sexuell übertragbare Krankheiten
Einige dieser Krankheiten können zu Beschwerden im Beckenbereich führen, die oft mit anderen Symptomen wie starken und unregelmäßigen Blutungen, Scheidenausfluss, Schmerzen beim Sex und Wasserlassen, oder anderen Unannehmlichkeiten einhergehen. Werden diese nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, können bestimmte Geschlechtskrankheiten die weibliche Gebärfähigkeit erheblich gefährden.
Sonstige gesundheitliche Probleme
Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass noch diverse andere Krankheiten zu Beckenschmerzen führen können, beispielsweise schlimme Verdauungsbeschwerden, bestimmte Krebsarten, Fehlgeburten und Eileiterschwangerschaften. Deswegen sollten sich schwangere Frauen, die starke Beschwerden in diesem Bereich haben, sowie andere alarmierende Symptome feststellen, umgehend ärztlichen Rat einholen.