Warum Estradiol-Tests wichtig sind

Die Ergebnisse von Estradiol-Tests können eine bedeutende Rolle bei der Bestimmung der weiblichen Fruchtbarkeit spielen, weswegen es entscheidend ist, über die Aufgaben des Hormons Bescheid zu wissen.

Was ist Estradiol?

Estradiol, wissenschaftlich auch als E2 abgekürzt, ist eine Art von Östrogen. Östrogen ist das primäre weibliche Fortpflanzungs- und Sexualhormon, das für die Gesundheit, und das Wachstum der Fortpflanzungsorgane verantwortlich ist, und eine wichtige Rolle bei der Empfängnisfähigkeit der Frau spielt. Dieses Hormon wird hauptsächlich in den Eierstöcken produziert, aber auch von anderen Hormondrüsen und Organen synthetisiert.

Estradiol erfüllt sowohl bei Männern als auch bei Frauen mehrere relevante Funktionen. Bei Frauen spielt die Substanz eine wichtige Rolle bei der Stimulierung des Wachstums von Fortpflanzungsorganen wie Eileitern, Gebärmutter und Vaginalregion, der Förderung des Brustwachstums, und der Regulierung der Sexual- und Fortpflanzungsfunktionen. Bei Männern fördert Estradiol die Gesundheit und Langlebigkeit der Spermien.

Medizinische Tests

Ärzte können einen E2-Test durchführen, um die Blutkonzentration des Hormons zu messen. Die Untersuchung wird in der Regel in der Arztpraxis oder in einer Klinik durchgeführt. Es ist möglich, dass bestimmte Medikamente vor dem Test abgesetzt werden müssen. Zu den häufigsten Präparaten, die die Ergebnisse verzerren können, gehören Antibiotika, die Antibabypille, bestimmte Arten von Steroiden, verschiedene hormonelle Ergänzungsmittel, und einige Medikamente zur Behandlung von psychischen Problemen.

Die Patienten sollten jedoch nicht automatisch vor dem Test die Einnahme verschriebener Medikamente einstellen. Solche Entscheidungen sollten nur nach genauer Absprache mit dem Arzt getroffen werden.

Für eine E2-Untersuchung muss eine Blutprobe aus der Vene entnommen werden. Bei manchen Menschen können leichte Schmerzen oder ein Kribbeln an der Injektionsstelle auftreten, solche Beschwerden sind jedoch in der Regel von kurzer Dauer, und verursachen keine bleibenden Schmerzen oder Narben.

Gründe für diese Untersuchung

Mediziner können einen E2-Test sowohl bei Männern als auch bei Frauen anordnen. Bei Frauen wird der Test durchgeführt, um die Funktion verschiedener Fortpflanzungsorgane zu beurteilen, um Eierstockkrebs zu erkennen, und um festzustellen, ob die Patientin normale Menstruationszyklen durchläuft. Darüber hinaus kann überprüft werden, ob sich Körpermerkmale ordnungsgemäß herausbilden, oder um zu bestätigen, ob Wechseljahrs- oder Fruchtbarkeitsbehandlungen wirken. Männer mit schlechter Spermiengesundheit benötigen möglicherweise einen E2-Test, um hormonelle Ungleichgewichte als auslösenden Faktor auszuschließen.

Normalbereiche

Was als normal angesehen wird, variiert in Abhängigkeit von bestimmten Faktoren, wie Alter, Geschlecht und vorliegenden Krankheiten. Die typischen Werte liegen bei Männern zwischen 10 und 50 pg pro ml. Die Normalwerte bei Frauen hängen davon ab, ob sie sich vor oder nach der Menopause befinden. Bei Patientinnen vor der Menopause liegen normale Befunde zwischen 30 und 400 pg pro ml. Die Werte bei Frauen nach den Wechseljahren sollten zwischen 0 und 30 pg pro ml betragen.

Was können anormale Ergebnisse bedeuten?

Erhöhte systemische Konzentrationen des Hormons können auf eine früh einsetzende oder verzögerte Pubertät, gestörte Menstruationszyklen, eine verminderte Fortpflanzungssystemfunktion, das potenzielle Vorhandensein bestimmter schwerwiegender Krankheiten wie Krebs oder verschiedene genetische Störungen hinweisen.

Therapeutische Maßnahmen

Die entsprechenden Behandlungsoptionen hängen von der zugrunde liegenden Ursache der anormalen Konzentration sowie von der Schwere der Erkrankung ab. Allerdings kann die Östrogenregulation auch mit einer Vielzahl natürlicher Techniken (körperlicher Betätigung, Einnahme hormonell regulierender Substanzen, Ernährungsumstellung, und anderen Veränderungen des Lebensstils sowie Stressabbau) behoben werden. Wenn die systemischen Hormonkonzentrationen zu niedrig sind, kann eine Hormonersatztherapie sinnvoll sein.