Viele Paare, die sich einer In-vitro-Fertilisation mit Eizellenentnahme unterziehen, haben in den meisten Fällen alle Optionen ausgeschöpft, bevor sie sich für dieses Verfahren entscheiden. Allerdings ist eine IVF auch mit möglichen Risiken verbunden, bzw. können dabei Probleme auftreten. Meist sind diese Probleme harmlos, wie z.B. Verstopfung.
Unerwünschte Nebenwirkungen
Viele medizinische Verfahren, die eine Sedierung erfordern, führen dazu, dass der Körper langsamer wird, wodurch bestimmte Prozesse wie der Stuhlgang beeinflusst werden. Häufige Nebenwirkungen des IVF-Prozesses sind Verstopfung und Blähungen, sowie damit verbundene Bauchschmerzen. Die Ursachen dafür sind vielfältig.
1. Hoher Hormonspiegel
Während eines typischen In-vitro-Verfahrens und unmittelbar danach ist der Progesteronspiegel einer Frau viel höher als gewöhnlich. Da Progesteron hauptsächlich zur Entspannung der Muskeln produziert wird, wird die Aktivität des Dickdarms vorübergehend ausgesetzt, was zu Problemen beim Stuhlgang führen kann.
2. Anästhesie
Eine Eizellentnahme wird meist unter Vollnarkose durchgeführt. Studien zeigen, dass die Anwendung von Anästhetika zu Verstopfung führen kann, egal wie lange Sie sich in der Anästhesie befunden haben. Viele Ärzte empfehlen die Verwendung von Abführmitteln oder Stuhlweichmachern und reichlich Ballaststoffe nach dem Eingriff, um die Verdauung zu regulieren.
3. Überschüssige Flüssigkeit im Beckenbereich
Eine häufige Nebenwirkung der Eizellentnahme ist die Bildung von überschüssiger Flüssigkeit und Blut im Beckenbereich, was ein weiterer Faktor ist, der sich negativ auf den Darm auswirken kann.
4. Bestimmte Medikamente
Es ist bekannt, dass Medikamente, die häufig nach einer IVF verschrieben werden, wie Cabergolin, Verstopfung verursachen. Fragen Sie Ihren Arzt nach anderen alternativen Medikamenten, die Sie in Ihren Behandlungsplan aufnehmen können, um dieses Risiko zu minimieren.
Was Sie tun können
Wenn Sie nach der IVF oder der Eizellentnahme unter unerwünschter und unangenehmer Verstopfung leiden, gibt es einige einfache Schritte, die Sie unternehmen können, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Bevor Sie die Sache jedoch selbst in die Hand nehmen, ist es wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen, um festzustellen, ob alles in Ordnung ist, und welche Maßnahmen in Ihrem Fall empfehlenswert sind.
Ballaststoffzufuhr erhöhen
Ballaststoffe sind eine ausgezeichnete Verdauungshilfe. Streben Sie täglich mindestens 25 Gramm Vollkornballaststoffe an, um optimale Ergebnisse zu erzielen, oder fragen Sie Ihren Arzt nach Empfehlungen.
Viel Wasser trinken
Neben Ballaststoffen ist das Trinken von ausreichend Wasser die effektivste Methode, um Verstopfung vorzubeugen. Frauen, die sich kürzlich einer IVF unterzogen haben, sollten täglich mindestens zwei Liter Wasser zu sich nehmen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, diese Menge zu trinken, geben Sie einige Fruchtscheiben wie Zitrone, Orange, Limette oder sogar Apfelscheiben in das Wasser, damit es mehr Geschmack hat.
Stuhlweichmacher
Viele Ärzte verschreiben einen Stuhlweichmacher, um Ihnen in den ersten Tagen zu helfen. Diese Arzneien wirken, indem sie verhärteten, trockenen Stuhl auf sanfte Weise aufweichen. Dadurch wird der Stuhlgang erleichert.
Bewegen
Während eine Ruhephase nach einem chirurgischen Eingriff normal ist, sollten Sie sich nach einiger Zeit jedoch wieder etwas bewegen. Beginnen Sie mit leichtem Gehen und fahren Sie dann mit anregenderen Bewegungen fort. Übertreiben Sie es jedoch nicht. Fragen Sie unbedingt Ihren Arzt, wann Bewegungen nach einem Eingriff okay sind.
Pflaumensaft
Pflaumen sind von Natur aus reich an Ballaststoffen und Sorbit, einem natürlichen Zucker, der hilft, überschüssiges Wasser aufzunehmen und Nahrung durch den Magen-Darm-Trakt zu transportieren. Um eine Wirkung zu erzielen, reicht oft schon ein Glas den leckeren Saftes. Sie können aber auch frische oder getrocknete Pflaumen essen, um den Darm in Schwung zu bringen.