Männliche Fruchtbarkeitsstörungen werden weitaus weniger thematisiert, als weibliche. Dabei ist in vielen Fällen der Mann die Ursache, wenn sich die ersehnte Schwangerschaft nicht einstellt. Wenn es um die männliche Fruchtbarkeit geht, existieren viele Mythen, die sich hartnäckig halten, jedoch keinen Wahrheitsgehalt haben. Nachfolgend finden Sie einige der häufigsten Ammenmärchen, die Sie kennen sollten.
Fruchtbarkeitsmythos Nr. 1: Häufige Ejakulationen reduzieren die Fruchtbarkeit des Mannes
Einer der häufigsten Fruchtbarkeitsmythen hat mit der der Häufigkeit der Ejakulation zu tun. Obwohl es so klingen mag, als gäbe es eine solide Grundlage für diese Behauptung, können häufige Ejakulationen die Spermieneigenschaften nicht verändern, solange ein Mann eine normale Spermienmotilität und eine gesunde Spermienkonzentration aufweist.
Fruchtbarkeitsmythos Nr. 2: Das Alter spielt bei Männern keine Rolle
Die meisten Menschen wissen, dass die Fruchtbarkeit von Frauen mit dem Alter abnimmt, gehen jedoch davon aus, dass Männer für immer fruchtbar bleiben. Dies ist jedoch nicht wahr. Samenbanken akzeptieren oft keine Spender über 44 Jahre. Dies bedeutet nicht, dass es unmöglich ist, über dieses Alter hinaus Kinder zu zeugen, aber die Qualität der Spermien nimmt tendenziell ab, wenn Männer das 40. Lebensjahr erreichen. Ab dem 35. Lebensjahr treten bei Männern Veränderungen bei der Beweglichkeit und Morphologie der Spermien auf. Außerdem beginnt das Ejakulatsvolumen während dieser Zeit abzunehmen. Darüber hinaus erfahren Männer im fortgeschrittenen Alter zahlreiche Brüche in ihren DNA-Strängen, wodurch sich die Gefahr für genetische Defekte erhöht.
Fruchtbarkeitsmythos Nr. 3: Männer sollten nur lockere Boxershorts tragen
Sie haben vielleicht gehört, dass Sie Ihre engen Slips wegwerfen und nur Boxershorts tragen sollten. Wer das empfiehlt, hat wahrscheinlich von den Auswirkungen gehört, die übermäßige Hitze auf die Gesundheit der Spermien haben kann. Starke Hitze kann tatsächlich negative Folgen für die Spermien haben. Allerdings zeigen Untersuchungen, dass Boxer Shorts keinen nachteiligen Einfluss auf die Spermien haben. Andere Faktoren, wie regelmäßig mit dem Laptop auf dem Schoß zu arbeiten, werden jedoch als problematisch angesehen.
Fruchtbarkeitsmythos Nr. 4: Das Gewicht spielt keine Rolle
Viele Menschen sind sich der verschiedenen Gesundheitsfaktoren nicht bewusst, die eine bedeutende Rolle im Hinblick auf die Fruchtbarkeit spielen, und Tatsache ist, dass Fettleibigkeit die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Bei manchen Männern scheinen die Auswirkungen des Gewichts auf die Fruchtbarkeit nicht so offensichtlich zu sein wie andere Ursachen, und werden daher ignoriert. Welchen Einfluss hat das Gewicht auf die Fruchtbarkeitsgesundheit des starken Geschlechts? Höhere BMIs bei Männern führen tendenziell zu einem erhöhten Östrogenspiegel und zu weniger Testosteron, ebenso kann Untergewicht zu einem hormonellen Ungleichgewicht beitragen, wodurch Fruchtbarkeitsprobleme wahrscheinlicher sind.
Fruchtbarkeitsmythos Nr. 5: Testosteron-Ergänzungen und Testosteronersatztherapien verbessern die männliche Fruchtbarkeit
Tatsache ist, dass Testosteron hilft, den Sexualtrieb und die Energie von Männern zu verbessern, und dass es eine entscheidende Rolle für die reproduktive Gesundheit des Mannes spielt. Leider gehen manche aufgrund dieser Information davon aus, dass es auch Männer fruchtbar macht. Eine erhöhte Testosteroneinnahme kann jedoch genau den gegenteiligen Effekt haben, da Nahrungsergänzungsmittel und Hormonersatz die Hypophyse unterdrücken können. Aus diesem Grund werden häufig nur sehr wenige gesunde Spermien produziert.
Fruchtbarkeitsmythos Nr. 6: Rauchen beeinträchtigt nur die weibliche Fruchtbarkeit
Nikotinkonsum kann sowohl die weibliche als auch die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Bei Männern, die rauchen, kann es zu einer geringeren Samenkonzentration und zu Anomalien der Spermien kommen. Ähnlich wie der Einfluss des Rauchens auf die weibliche Fruchtbarkeit, beeinflusst Nikotinkonsum auch die Hormonproduktion bei Männern, weshalb die Aufgabe dieses Lasters ein wichtiger Schritt ist, um die Fertilität zu verbessern.
Fruchtbarkeitsmythos Nr. 7: Nur die weibliche Gesundheit zählt, wenn es um die Fruchtbarkeit geht
Das trifft nicht zu. In bis zu 40 Prozent aller Fälle wird Unfruchtbarkeit durch ein Problem verursacht, das dem Mann zugeschrieben werden kann; und in bis zu 20 Prozent aller Fälle können die Ursachen auf beiden Seiten liegen. Im Allgemeinen dauert es etwa drei Monate, bis sich neue Spermien vollständig entwickelt haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, mindestens drei Monate lang an der Verbesserung der männlichen Gesundheit zu arbeiten, bevor Sie die Babyplanung in Angriff nehmen.
Fruchtbarkeitsmythos Nr. 8: Nichts kann bei niedrigen Spermienzahlen helfen
Für Männer mit niedriger Spermienzahl ist Unfruchtbarkeit kein unumstößliches Urteil. Männer mit niedriger Spermienzahl sollten Lebensstilentscheidungen prüfen, die sich auf die Spermienzahl auswirken können, wie Rauchen, Alkohol, Stress und Gewicht. Die erste Anlaufstelle, wenn Probleme auftreten, sollte der Urologe sein.
Wenn Sie versuchen, ein Baby zu zeugen, sollten Sie sich nicht an Mythen, sondern an Fakten halten. Lassen Sie sich daher medizinisch bestmöglich beraten. Die Quintessenz ist, dass Fruchtbarkeitsprobleme, die den Mann betreffen, in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden können.