Schlaf spielt eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, die Fruchtbarkeit von Frauen mit Kinderwunsch zu verbessern. Eine aktuelle Studie hat sich mit den Veränderungen des Hormons Leptin befasst. Leptin ist ein Hormon, welches nicht nur in Sachen Fortpflanzungsfähigkeit bedeutend ist, sondern auch mit der Gewichtskontrolle und Energie eines Menschen zusammenhängt.
In dieser Studie wurden von gesunden, scheinbar fruchtbaren Frauen, während unterschiedlicher Phasen ihres Menstruationszyklus Proben entnommen. Die Entnahme wurde mit dem luteinisierenden Hormon (LH) abgestimmt. Während in der späten Follikelphase – einschließlich des Tages des LH-Anstiegs – ein signifikanter Anstieg der Leptinkonzentration auftrat, waren die Leptinspiegel in der Lutealphase – der Phase nach dem Eisprung – höher als in der Follikelphase vor dem Eisprung. Die Ergebnisse zeigten, dass die Spiegel während des Menstruationszyklus schwanken und dass die Leptinspiegel eine Rolle bei der Fruchtbarkeit spielen.
Fruchtbarkeit, Alter und Leptinspiegel
Neben der Beobachtung der Phasen des Menstruationszyklus und der Identifizierung von Höchswerten in der Leptin-Konzentration während der Lutealphase, wurden in der Studie auch die Hormonspiegel bei Frauen unterschiedlichen Alters untersucht, um festzustellen, ob das Hormon bei der Schwangerschaft und Reprodukion beteiligt ist.
Die Studie untersuchte zwei Gruppen in der Altersklasse von 18 bis 30 Jahren, sowie von 31 bis 40 Jahren. Die Ergebnisse belegten, dass die Leptinspiegel in der Altersgruppe von 18 bis 30 Jahren signifikant anstiegen. Da bekannt ist, dass die Fruchtbarkeit mit dem 31. Lebensjahr abnehmen kann, zeigen die Leptinspiegel während des Eisprungs zusätzlich den Zusammenhang zwischen Fertilität und Leptin. Aufgrund dieser Verbindung kam die Studie zu dem Schluss, dass Leptin eine Rolle bei der Fortpflanzung spielt, da es in der jüngeren Altersgruppe in höherer Konzentration vorkam. Es ist jedoch wichtig, zu bedenken, dass noch weitere Studien durchgeführt werden müssen, um diese Zusammenhänge abschließend beurteilen zu können.
Wie Leptin mit der Fruchtbarkeit zusammenhängt
Die Gebärmutterschleimhäute enthalten Rezeptoren für Leptin. Diese Rezeptoren beeinflussen die Fähigkeit der befruchteten Eizelle, sich in der Gebärmutter einzunisten. Wenn im Körper ein Mangel an Leptin herrscht, besteht nur eine geringe Chance, schwanger zu werden. Zu viel Leptin kann die Fruchtbarkeit ebenfalls beeinflussen, es ist vergleichbar mit zu viel Insulin im Körper: Bei zu viel Leptin reagieren die Rezeptoren im Uterus nicht mehr richtig auf das Vorhandensein des Hormons.
Die Studie kommt zu dem Resultat, dass LH-Spiegel und Leptin ebenfalls aufeinander abgestimmt waren. Während LH ein wichtiges Hormon während der Ovulationsphase ist, kann Leptin helfen, die minütlichen Änderungen des LH-Spiegels zu regulieren und die Veränderungen des LHs vor dem Eisprung zu bestimmen.
Weitere Aufgaben von Leptin
Zusätzlich zu der Tatsache, dass Leptin ein Faktor im Hinblick auf die Fruchtbarkeit und Ovulation ist, kann es auch dabei helfen, den Appetit und die Energie einer Person zu regulieren, und wird von Fettzellen freigesetzt. Obwohl es durch Körperfett gesteuert wird, gibt es noch viele andere Variablen, die dieses Hormon beeinflussen können. Dazu zählen etwa Schlaf, Bewegung, Stress und Bluthochdruck.
Schlaf ist wichtig für unsere circadianen Rhythmen und den Hormonhaushalt. Studien haben gezeigt, dass angemessene Leptinspiegel von der richtigen Schlafdauer abhängig sind.
Die Beteiligung von Leptin an der Fruchtbarkeit konnte nachgewiesen werden. Aufgrund der Tatsache, dass Leptin und adäquater Schlaf zusammenhängen, ist es kein Wunder, dass gesunde Schlafzyklen eine essentielle Rolle bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Fertilität spielen.