Sojabohnen sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden und wissenschaftliche Daten legen nahe, dass sie eine gesunde Quelle für fleischfreies Protein sind. Sojabohnen können das Cholesterin senken und das Risiko für Herzkrankheiten, Brustkrebs, Osteoporose und bestimmte Symptome der Menopause reduzieren. Wenn es um Soja geht, vertreten jedoch nicht alle Experten die gleiche Meinung.
Einige Studien entdeckten einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Soja und Unfruchtbarkeit. Dies betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Unfruchtbarkeit wird von vielen Menschen mit bestimmten Erbkrankheiten oder anderen gesundheitlichen Problemen assoziiert, obwohl in Wirklichkeit die Ernährung eine maßgebliche Rolle im Hinblick auf die reproduktive Gesundheit spielt. Unfruchtbarkeit wird für immer mehr Männer und Frauen zu einem Problem und Forschungen zeigen, dass der Konsum von Soja ein zusätzlicher Faktor ist, der erschwerend zu dieser Problematik hinzukommt.
Das Genistein-Problem
Sojanahrung und andere Hülsenfrüchte enthalten Isoflavone namens Phytoöstrogen. Die beiden Hauptarten von Isoflavonen, die in Soja enthalten sind, sind Dadzein und Genistein. Beide agieren als Östrogen und Antiöstrogen im Körper. Während die Östrogeneigenschaften dieser Isoflavone bekanntlich gegen Brustkrebs schützen und Frauen während der Menopause helfen, haben Wissenschaftler entdeckt, dass auch eine Verbindung zwischen den Östrogen-Bestandteilen von Soja und Unfruchtbarkeit besteht. In einem 1994 vom American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Bericht gelangten Forscher zu der Schlussfolgerung, dass hohe Soja-Spiegel den Menstruationszyklus einer Frau um durchschnittlich 2,5 Tage verlängern, und eine Reduzierung des luteinisierenden und follikel-stimulierenden Hormonspiegels verursachen.
Um den Hormonspiegel derart zu beeinträchtigen, müsste man einen Monat lang täglich 60 Gramm Sojaprotein zu sich nehmen. Vier Jahre später, 1998, veröffentlichte das American Journal of Clinical Nutrition eine weitere Studie, die von der Abteilung für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt wurde. Im Gegensatz zur ersten Studie, fanden die Forscher keine erheblichen Unterschiede bezüglich Fruchtbarkeit und Follikelentwicklung, nachdem sie vorpubertären Ratten Genistein injiziert hatten. In einer neueren Studie, die 2005 vom King´s College in London durchgeführt wurde, um die Auswirkungen von Genistein auf das Sperma von Mäusen und Menschen zu untersuchen, zeigte sich jedoch, dass Samenzellen, die kurz zuvor Genistein ausgesetzt worden warem, eine 300-prozentig höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, ihre Kappe zu verlieren. Diese dient dazu, die weibliche Eizelle zu durchbrechen. Dadurch wurden die negativen Auswirkungen von Genistein auf das reproduktive System deutlich.
Die Gefahren von genetisch verändertem Soja
Soja-Protein-Isolat oder genetisch veränderter Soja ist in einer Vielzahl von Sojaprodukten wie z.B. Soja-Protein-Riegeln, Shakes, Mayonnaise, Müsli, Gemüseburgern und anderen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Leider haben Studien gezeigt, dass genetisch veränderter Soja schwerwiegende Fortpflanzungsprobleme verursachen kann; darunter Erektionsstörungen bei Männern, Fehlgeburten bei Frauen, Endometriose, hormonelle Veränderungen und Infertilität. Eine 2009 in The Anatomical Record veröffentlichte brasilianische Studie beschreibt, wie veränderter Soja 15 Monate lang an weibliche Ratten gefüttert wurde und diese danach mit Ratten verglichen wurden, die mit organischem Soja oder gar keinem Soja ernährt worden waren.
Dabei stellte sich heraus, dass Ratten mit einer Ernährung, die reichlich verändertes Soja enthielt, vorzeitige Eisprünge, vergrößerte Drüsen und einen anormalen Anteil an Endometriumzellen aufwiesen. Diese Veränderungen wurden durch die hormonellen Störungen hervorgerufen und bestätigen den Zusammenhang zwischen Soja und Unfruchtbarkeit. Eine Ernährung mit genverändertem Soja kann das Fortpflanzungssystem einer Frau stark schädigen und zu Infertilität führen.
Fazit
Sojakonsum hat in den letzten Jahren stark zugenommen, da diese beliebte Hülsenfrucht günstig herzustellen ist, und in einer Vielzahl von Produkten verarbeitet wird. Bislang verstehen aber nur wenige Menschen, wie gefährlich Soja, insbesondere genetisch veränderter Soja, tatsächlich ist. Die Nebenwirkungen einer stark sojahaltigen Ernährung beeinträchtigen insbesondere den weiblichen Fortpflanzungsapparat und die Spermienanzahl von Männern. Daher sollte auf genetisch veränderten oder generell auf Soja verzichtet werden, wenn eine Schwangerschaft geplant wird.