Etwa 10 Prozent aller Frauen haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden oder es zu bleiben. Vielen Frauen, die an Fruchtbarkeitsproblemen leiden, bietet die In-Vitro-Fertilisation (IVF) eine Chance, den Traum vom eigenen Kind doch noch zu realisieren.
Wenn auch Ihnen eine IVF bevorsteht, ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass Sie gesund sind, und Ihr Körper stark genug ist, um auf alles vorbereitet zu sein, was ihn erwartet. Wir haben eine Liste mit nützlichen Tipps zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen, Ihre Empfängnischancen zu verbessern, sowie Faktoren, die Sie vermeiden sollten, um den Erfolg der IVF nicht zu gefährden.
Was ist eine IVF?
Bei einer IVF handelt es sich um einen medizinischen Eingriff, bei dem eine weibliche Eizelle außerhalb des Körpers mit einem Spermium befruchtet wird, um daraus einen Embryo entstehen zu lassen. Sobald ein Embryo oder mehrere erschaffen wurden, werden sie entweder eingefroren oder in die Gebärmutter eingepflanzt, um so eine Schwangerschaft herbeizuführen.
Bevor weibliche Eizellen zum Zwecke der Befruchtung entnommen werden können, werden der Frau zwei Wochen lang regelmäßig eisprungstimulierende Medikamente verabreicht, um die Qualität und die Anzahl der Eizellen zu erhöhen. In diesen zwei Wochen durchläuft der Körper zahlreiche Veränderungen, die zusätzliche Hilfe und Beistand erfordern, um sie zu überstehen.
Entweder am Tag der Eizellenentnahme oder in den Wochen zuvor gibt der Mann eine Samenprobe ab, um den Befruchtungsvorgang der Eizellen vorzubereiten. Nachdem die Eizellen entnommen und die Embryonen erschaffen wurden, lässt man ihnen etwas Zeit, um sich in Blastozysten zu entwickeln, bevor sie implantiert bzw. kryokonserviert werden.
Nach etwa fünf bis sieben Tagen wird einer oder mehrere Embryonen in die Gebärmutter implantiert, in der Hoffnung, dass eine Einnistung erfolgt, und eine Schwangerschaft entsteht, während der Rest zum späteren Gebrauch oft eingefroren wird.
Wie Sie die Erfolgschancen der IVF verbessern
Während dieser Zeit ist es durchaus möglich, dass Sie ein Wechselbad der Gefühle erleben, und sehr viel Stress empfinden. Wir haben uns die Zeit genommen, einen Ratgeber für Männer und Frauen zu entwickeln, um die Erfolgschancen der IVF zu verbessern:
Ernährung
Wenn Sie sich auf eine IVF vorbereiten, ist es wichtig, eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu verfolgen, das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Versuchen Sie, Ihre Ernährung nicht allzu stark umzustellen, aber achten Sie darauf, ausgewogen zu essen. Die Mittelmeerdiät ist eine gute Option, wenn Sie nicht genau wissen, wo Sie anfangen sollen. Studien zeigen, dass sie dabei hilft, die Erfolgschancen von normalgewichtigen Frauen unter 35 Jahren zu verbessern. Wählen Sie reichlich frisches Obst und Gemüse, unbehandeltes Fleisch, Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte, gesunde Fette und Hülsenfrüchte. Vermeiden Sie hingegen rotes Fleisch, Salz, Zucker, raffinierte Teigwaren sowie stark verarbeitete Lebensmittel.
Achten Sie darauf, einen Monat vor und während des IVF-Zyklus pränatale Vitamine einzunehmen. Ziehen Sie auch Fischöl oder Vitamin-D-Präparate in Betracht.
Sport
Viele Frauen entscheiden sich dafür, mit dem Sport aufzuhören, aus Angst, dies könne der Behandlung schaden. Wenn Sie jedoch regelmäßig Sport treiben, empfiehlt es sich, damit fortzufahren, solange Ihr behandelnder Arzt Ihnen grünes Licht gibt.
Sollten Sie z.B. eine aktive Läuferin sein, empfiehlt es sich, die Gesamtlaufstrecke auf 24 km pro Woche zu beschränken. Laufen schadet der Fruchtbarkeit erwiesenermaßen mehr als jede andere Sportart. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie den gewohnten Langstreckenlauf durch Wandern, Radfahren, Hometrainer oder eine leichte Joggingrunde ersetzen.
Stressreduktion
Es ist wichtig, dass Sie einen Monat vor der IVF versuchen, Ihrem Stress Einhalt zu gebieten. Das ist gar nicht so einfach, da eine IVF-Behandlung eine zusätzliche Belastung im Alltag darstellt. Suchen Sie nach einer Möglichkeit, um permanenter Belastung vorzubeugen.
Sie können beispielsweise Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation ausprobieren, sich eventuell Urlaub nehmen, oder die Belastung durch den Job zumindest etwas reduzieren. Zudem ist es hilfreich, zusätzliche Zeit mit Ihrem Partner zu verbringen, nicht nur, damit Sie einander näherzukommen, sondern auch, um sich zusammen zu entspannen.
Schlaf
Es ist unheimlich wichtig, genug Schlaf zu bekommen, um Ihre Fruchtbarkeit zu verbessern, und den IVF-Zyklus zu unterstützen. Studien zeigen, dass die Schwangerschaftsraten von Frauen, die mindestens sieben bis acht Stunden pro Nacht schlafen, deutlich höher liegen als bei jenen, die kürzer schlummern.
Um besser zu schlafen, sollten Sie es mit den folgenden Tipps versuchen:
- Verzichten Sie vier bis sechs Stunden vor dem Schlafengehen auf Koffein in jeglicher Form.
- Sorgen Sie für kühle und angenehme Temperaturen im Schlafzimmer.
- Setzen Sie im Schlafzimmer Lavendel ein.
- Essen Sie zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr.
- Versuchen Sie, mindestens eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen die Nutzung von Smartphones, TV-Geräten und Computern zu vermeiden.
- Melatonin, ein Hormon, dass den Schlaf und die Fruchtbarkeit regelt, ist zwischen 21 und 00 Uhr am stärksten im Körper konzentriert. Deshalb sollten Sie idealerweise zwischen 22 und 23 Uhr zu Bett gehen.
Was Sie vermeiden sollten
Es gibt einiges, was Sie im Monat vor und während des IVF-Zyklus vorsichtshalber unterlassen sollten. So können etwa bestimmte Substanzen und Arzneien die Wirkung von Fruchtbarkeitsmedikamenten beeinträchtigen.
Versuchen Sie deshalb, Folgendes zu vermeiden:
- Formaldehydhaltige Nagellacke
- Kosmetikprodukte und Seifen, die Parabene, Triclosan und Benzophenon enthalten.
- Medikamente:
- Achten Sie darauf, Ihre regelmäßig eingenommenen Medikamente mit Ihrem Arzt durchzugehen, bevor Sie mit der Behandlung beginnen. Wenn möglich, sollten Sie die folgenden Arzneien weglassen (außer bei ärztlicher Empfehlung), da diese die Wirkung von Fruchtbarkeitspräparaten beeinträchtigen:
- Entzündungshemmer wie Aspirin, Ibuprofen und Naproxen
- Antidepressiva
- Steroide
- Antiepileptika
- Schilddrüsenmedikamente
- Östrogen- und gestagenhaltige Präparate
- Chemotherapiepräparate
- Alkohol
- Auf Alkohol sollte verzichtet werden. Paare, die in der Woche der IVF-Behandlung trinken, können den Prozess dadurch negativ beeinflussen. Zudem kann es durch die Kombination von Alkohol und Fruchtbarkeitsmedikamenten zu Nebenwirkungen kommen.
Geben Sie auf sich Acht
Kümmern Sie sich während des gesamten Prozederes gut um sich selbst. Zwischen all den Arztterminen, einzunehmenden Medikamenten, und dem Druck, den eine IVF-Behandlung häufig mit sich bringt, kann das nur allzu leicht vergessen werden. Wenn Sie gut auf sich aufpassen, können Sie die Behandlung besser überstehen, und Ihre Erfolgschancen deutlich erhöhen.
Wenn Sie nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, haben wir für Sie ein paar Vorschläge parat:
- Schlafen Sie ausreichend, und machen Sie ein Nickerchen, wenn Sie sich müde fühlen.
- Haben Sie immer ein paar von Ihren Lieblingsknabbereien parat.
- Gehen Sie mit Ihrem Partner aus.
- Trinken Sie viel Wasser.
- Lassen Sie sich eine Maniküre oder Pediküre machen.
- Meditieren Sie.
- Führen Sie Tagebuch, um Ihre Gedanken und Gefühle in dieser Zeit festzuhalten.
- Nehmen Sie ein heißes, entspannendes Bad.
- Lesen Sie ein Buch.
- Tun Sie etwas, das Ihnen Spaß macht.
- Schauen Sie mit Ihrem Partner einen Film.
- Stehen Sie Ihrer besseren Hälfte bei. Vergessen Sie nie, dass Sie beide in einem Boot sitzen, und Sie nicht allein sind.
Versuchen Sie, diese Zeit mit jenen kleinen Dingen zu verbringen, die Ihnen Freude machen. Davon profitiert nicht nur Ihr persönliches Wohlbefinden, sondern auch die IVF-Behandlung.
Zu guter Letzt
Denken Sie immer daran: Auch wenn eine IVF-Behandlung sehr aufreibend sein kann; irgendwann ist dieser Prozess wieder abgeschlossen. Ihr neuer Tagesplan ist lediglich vorübergehend. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Partner und darauf, was Sie erreichen wollen, nämlich eine Familie zu gründen. Indem Sie sich auf Ihr Ziel fokussieren, und sich auf das vorbereiten, was Ihnen bevorsteht, ist es möglich, auch diese Zeit gut zu genießen. Wir wünschen Ihnen viel Glück bei der Nachwuchsplanung!