Bei einer Schilddrüsenüberfunktion handelt es sich um eine Hormonstörung, welche die Fruchtbarkeit von beiden Geschlechtern beeinträchtigen kann.
Die Schilddrüse
Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, das im unteren Halsbereich liegt und als eine der wichtigsten Drüsen des Körpers gilt. Diese hormonausschüttende Struktur produziert Thyroxin sowie andere essentielle Stoffe, die eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung vieler lebenswichtiger Körperfunktionen spielen, dazu zählen etwa Atmung, Herzfunktion, Puls, Fettstoffwechsel, Körpergewicht und -temperatur, Nervensystem, Menstruationszyklus, Cholesterinstoffwechsel und allgemeiner Stoffwechsel.
Schilddrüsenüberfunktion
Diese potentiell stark gesundheitsgefährdende Störung, die in Fachkreisen auch als Hyperthyreose bezeichnet wird, kommt dann zustande, wenn die Schilddrüse übermäßig viel Thyroxin und andere Hormone ausschüttet. Infolge kommt es zu einer ganzen Reihe körperlicher Symptome wie ungewollter Gewichtsabnahme, beschleunigtem Puls, der oft sichtbar ist, gesteigertem Appetit, Zitteranfällen, Nervosität, häufigerem Stuhlgang, Hautkrankheiten, Schlaflosigkeit und verstärkter Schweißbildung. Die Schwere der Symptome kann schwanken, je nachdem, wie stark die Hormonausschüttung über dem Durchschnitt liegt.
Schilddrüsenüberfunktion und Fruchtbarkeit
Diese Hormonstörung kann sowohl die männliche als auch die weibliche Fruchtbarkeit stark beeinflussen.
So kann sie u.a. die Häufigkeit des Auftretens der weiblichen Periode verringern, was möglicherweise Zeugungsschwierigkeiten zur Folge hat. Zudem müssen betroffene Frauen, die es dennoch schaffen, schwanger zu werden, besonders achtsam sein. Zu hohe Thyroxinwerte sowie bestimmte Medikamente gegen eine Schilddrüsenüberfunktion können dem ungeborenen Kind potentiell schaden und sogar zu einer Fehlgeburt führen. Betroffene Frauen müssen deshalb unbedingt regelmäßig ärztlich betreut und untersucht werden.
Auch Männer können die negativen Auswirkungen erhöhter Thyroxinwerten erleben. In rauen Mengen kann dieses Hormon erwiesenermaßen die Anzahl der Spermien sowie ihre Gesundheit beeinträchtigen. Beide Probleme erschweren es der Samenzelle, die weibliche Eizelle zu befruchten.
Behandlungsmöglichkeiten
Medikamente
In manchen Fällen sind Medikamente notwendig, um wieder normale TSH-Werte zu erreichen. Die Art des Präparates sowie die Dosierung hängen von der Schwere der Erkrankung ab. Vor allem bei schwangeren Frauen muss der Arzt bei der Wahl des Medikaments höchste Vorsicht walten lassen.
Chirurgischer Eingriff
Ist die Thyroxinausschüttung extrem hoch oder liegen andere Komplikationen bereits vor, kann es erforderlich sein, entweder das gesamte Organ oder einzelne, übermäßig aktive Knoten, operativ zu entfernen.
Radioaktives Jod
Jod kann die Schilddrüsenfunktion unterdrücken. Es kann entweder mittels Radiojodtherapie oder in Form von Jodtabletten verabreicht werden.
Natürliche Methoden
Bestimmte natürliche Behandlungsmethoden können die Wirkung konventioneller Behandlungen unterstützen. Die Empfehlungen umfassen hier eine möglichst jodarme Ernährung (vor allem bei einer Radiojodbehandlung), den Verzehr von grünem Gemüse und Meeresalgen, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin B12 und Selen, langsames Essen, um die Stoffwechselrate zu verlangsamen, sowie das Ausüben von Entspannungstechniken wie Yoga, denen eine hormonausgleichende Wirkung zugeschrieben wird.