Gängige, rezeptfrei erhältliche Antiallergika können sich negativ auf die männliche und weibliche Fruchtbarkeit auswirken. Daher kann es sich lohnen, über Alternativen nachzudenken.
Die Auswirkungen von Antiallergika auf die Fruchtbarkeit
Die gängigsten, rezeptfrei erhältlichen Antiallergika gegen jahreszeitlich bedingte Allergien enthalten Antihistaminika. Diese Stoffe blockieren die Bildung von Histamin, einer Substanz, die allergische Reaktionen hervorruft, und die für die typischen körperlichen Symptome wie Niesen, laufende Nase, Augenbrennen, Halskratzen, Juckreiz, Hautreizungen und Husten sorgt. Die meisten allergischen Symptome können mithilfe dieser Mittel beseitigt werden, allerdings gehen manche Mediziner davon aus, dass sie auch ihre Schattenseiten haben, da sie u.a. die männliche und weibliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Auswirkungen auf die weibliche Fruchtbarkeit
Vorstudien haben ergeben, dass die Einnahme von Antihistaminika die Durchblutung der Gebärmutter verschlechtern kann. Dieses zentrale Fortpflanzungsorgan muss ausreichend durchblutet werden, um optimal zu funktionieren. Passiert dies nicht, kann sowohl eine erfolgreiche Zeugung als auch das Heranwachsen des Fötus verhindert werden.
Medizinische Forscher betonen allerdings, dass bislang keine aussagekräftigen Studien vorliegen, die beweisen, dass dies tatsächlich der Fall ist. Derzeit stützt sich die Theorie mehr auf die begrenzten Informationen als auf wirklich alarmierende, konkrete Hinweise. Daher sollten Frauen mit Kinderwunsch die allergischen Symptome nicht über sich ergehen lassen, und lieber zu Medikamenten greifen, falls es nötig ist. Die entsprechenden Mittel sollten jedoch in Maßen eingesetzt werden.
Einschränkung der männlichen Fruchtbarkeit
Konkretere Hinweise liefert der Zusammenhang zwischen der Verwendung von Antihistaminika und männlicher Fruchtbarkeit. Mehrere Studien wurden hierzu durchgeführt, hauptsächlich an Tieren, aber auch an menschlichen Probanden, die eine Verbindung zwischen Antihistaminika und Spermienstörungen aufzeigen. In einigen Studien wiesen die Teilnehmer eine verringerte Spermienmotilität auf, d.h. die Samenzellen schwammen mit einer verringerten Geschwindigkeit. Bei anderen zeigte sich wiederum eine verminderte Spermienzahl.
Zudem gehen die Forscher davon aus, dass eine häufige Verwendung von Antiallergika die Fähigkeit der Hoden bei der Herstellung von Fortpflanzungs- und Sexualhormonen einschränkt. Sie erklären jedoch auch, dass weitere Studien erforderlich seien, bevor endgültige Rückschlüsse gezogen werden können, und dass Männer, ebenso wie Frauen, bei schweren allergischen Symptomen lieber Antihistaminika nehmen sollten, sofern diese nicht in übermäßigen Mengen zugeführt werden.
Unbedenkliche Alternativen zu rezeptfreien Antiallergika
Wen diese Ergebnisse beunruhigen, und wer gleichzeitig an Fruchtbarkeitsproblemen leidet, sollte andere allergiehemmende Methoden ausprobieren. Zu diesen zählen u.a.:
Vitamin C
Dieser Nährstoff wirkt gleich in zweifacher Hinsicht allergiehemmend. Zunächst einmal handelt es sich dabei um ein hochwirksames Antioxidans. Antioxidantien sind für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt. Histamine wiederum rufen Entzündungen im Körper hervor, was die entsprechenden allergischen Symptome verursacht. Zudem besitzt dieses Vitamin immunstärkende Eigenschaften. Es ist in zahlreichen Obst- und Gemüsesorten enthalten, und findet sich auch in Einzel- sowie in Kombinationspräparaten.
Probiotika
Probiotika sind gutartige Bakterien, die dem Körper helfen, ein gesundes Gleichgewicht zwischen nützlichen und schädlichen Mikroorganismen zu bewahren. Bestimmte Probiotika sind dafür bekannt, dass sie das Immunsystem stärken, was wiederum Allergieanfällen vorbeugt.
Quercetin
Dieses hochwirksame Antioxidans ist vor allem in Äpfeln und Zwiebeln reichlich vorhanden, und gilt als das effektivste, natürliche Antihistaminikum, das durch die Nahrung aufgenommen werden kann.
Bromelain
Dieses natürliche Antihistaminikum ist vor allem in Ananas enthalten. Forscher sind der Ansicht, dass dieser Stoff die Schwere von Atemwegssymptomen durch allergische Reaktionen lindern kann.