Ihre Darmgesundheit kann viel über Ihre allgemeine Gesundheit aussagen. Wenn Sie einen Kinderwunsch haben, sollten Sie über den Zusammenhang zwischen Reizdarmsyndrom und Fruchtbarkeit Bescheid wissen.
Das Reizdarmsyndrom ist eine Magen-Darm-Erkrankung, die u.a. zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall und einem starken Stuhldrang führt. Allgemein handelt es sich dabei um eine funktionale Erkrankung, d.h. dass sich keine Anzeichen von Entzündung zeigt, die auf andere Organe übergreift. Gleichzeitig geht man davon aus, dass das Reizdarmsyndrom das Risiko, unfruchtbar zu werden, durch potenziell gemeinsame Faktoren steigert. Wenn Sie schwanger werden möchten, ist es wichtig, über diese mögliche Verbindung Bescheid zu wissen.
Endometriose, Reizdarmsyndrom und Fruchtbarkeit
Bei Endometriose handelt es sich um eine Erkrankung, von der Frauen im gebärfähigen Alter betroffen sein können. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gebärmutterschleimhaut über die Gebärmutter hinauswuchert, und auf andere Organe übergreift. Weniger bekannt ist, warum diese Krankheit in vielen Fällen zu Unfruchtbarkeit führt. Interessanterweise laufen Frauen, die an Endometriose leiden, auch verstärkt Gefahr, an einem Reizdarmsyndrom zu erkranken. Es gibt zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen Reizdarmsyndrom und Unfruchtbarkeit, wenn Sie jedoch an Endometriose leiden und ein Reizdarmsyndrom haben, sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt sprechen.
Wie wird die Fruchtbarkeit durch die Darmgesundheit beeinflusst?
Ihre Darmgesundheit kann auch über Ihre Fruchtbarkeit entscheiden. Wenn Sie an einem Reizdarmsyndrom leiden, ist es gut möglich, dass auch Ihre Fortpfanzungsfähigkeit betroffen ist. Die folgenden Faktoren müssen Sie bedenken, wenn es um Reizdarmsyndrom und Fruchtbarkeit geht:
- Nährstoffaufnahme: Bestimmte Nährstoffe sind wichtig für eine gute Fruchtbarkeit und eine gesunde Schwangerschaft. Diese sorgen für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt und gesunde Eizellen, entfernen Schadstoffe aus dem Körper, reparieren Gewebe und hemmen Entzündungen. Um die Nährstoffe aus Ihrer Nahrung richtig aufzunehmen, brauchen Sie ein gutes Verdauungssystem. Wenn diese Stoffe nicht richtig verdaut und aufgenommen werden, kann dadurch die Fertilität negativ beeinflusst werden.
- Funktion des Immunsystems: Rund 70 bis 80 Prozent Ihres Immunsystems befinden sich im Darm. Die Darmwand kann als Grenzen Ihres Körpers zur äußeren Welt gesehen werden. Wenn es um Ihre Darmgesundheit schlecht bestellt ist, ist Ihr Immunsystem möglicherweise nicht mehr in der Lage, Schädliches so abzuwehren, wie es das eigentlich sollte. Eine schlechte Verdauung kann zu einem Versagen der Darmwand und damit zu einer ganzen Reihe von Problemen führen, darunter Entzündungen, minderwertige Eizellen, ungünstige Bedingungen in der Gebärmutter und Hormonschwankungen.
- Hormonhaushalt: Eine gesunde Darmflora sorgt auch für einen gesunden Hormonhaushalt. Wenn Sie umgekehrt an Verdauungsproblemen wie Verstopfung leiden, kann dies Einfluss auf Ihre Hormone haben. Das Ergebnis kann ein Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron sein, das oft zu führt, dass der Kinderwunsch unerfüllt bleibt.
- Entgiftung: Ihr Verdauungstrakt trägt zu einem großen Teil dazu bei, schädliche Giftstoffe aus dem Körper zu eliminieren. Von der Leber werden jeden Tag Giftstoffe verarbeitet und dann über die Exkremente ausgeschieden. Ist Ihre Darmgesundheit angeschlagen, kann der Körper diese Giftstoffe nicht mehr richtig entsorgen, was sich auf die Fruchtbarkeit auswirken kann.
Braucht Ihr Darm Hilfe?
Da Ihre Darmgesundheit definitiv Einfluss auf Ihre Fruchtbarkeit hat, sollten Sie sich fragen, ob Sie nicht eventuell Hilfe brauchen. Reizdarmsyndrom und Fruchtbarkeit hängen direkt miteinander zusammen, was für Sie bedeutet, dass Sie sich über vorhandene Möglichkeiten informieren sollten. Gleichzeitig leiden aber auch viele Menschen, die vorher nie merkliche Symptome hatten, plötzlich an Darmproblemen. Es kann hilfreich sein, auf diese Symptome zu achten, wenn Sie versuchen, schwanger zu werden, damit Sie diese Ihrem Arzt mitteilen können. Manche stehen zwar nicht direkt mit Ihrem Darm in Verbindung, sind aber dennoch relevant. Dazu zählen u.a.:
- Verdauungsbeschwerden: Sodbrennen oder Verdauungsprobleme; Einsatz von Antibiotika im letzten Jahr; Mundgeruch und übelriechende Blähungen; Verstopfung; Krämpfe im Unterbauch; Durchfall; Völlegefühl, Aufstoßen oder Übersättigungsgefühl; Rückgang der Beschwerden bei ausgelassenen Mahlzeiten; unverdaute Nahrungsreste im Stuhl; dringender Stuhldrang nach dem Essen
- Körperliche Symptome: Asthma und Atemprobleme; Autoimmunerkrankungen; chronische Scheidenentzündungen oder Hefeinfektionen; Depressionen, Angststörungen oder Benommenheit; trockene Haut, brüchige Fingernägel und Haare; Lebensmittelallergien, -empfindlichkeiten oder -unverträglichkeiten; häufige Harntraktinfektionen; Ausschläge, Juckreiz, Ekzeme oder Rötungen; Gelenk- oder Muskelschmerzen bzw. -steifheit; saisonale Allergien
Nimmt man all diese Faktoren zusammen, lässt sich sagen, dass ein Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeit und Reizdarmsyndrom existiert. Wenn Sie Empfängnisprobleme haben, sollten Sie offen mit Ihrem Arzt darüber sprechen, um gemeinsam die weitere Vorgangsweise festzulegen.