Experten schätzen, dass etwa 10 Prozent aller Paare Empfängnisprobleme haben, bzw. Schwierigkeiten haben, eine Schwangerschaft erfolgreich auszutragen. Zu jenen Faktoren, die eine Rolle spielen können, gehören die Ernährung und der Lebensstil. Anpassungen in diesen Bereichen wirken sich wiederum direkt auf die Fruchtbarkeit aus. Wenn Paare versuchen, schwanger zu werden, empfehlen Experten die Einnahme von pränatalen Vitaminen vor und während der Schwangerschaft.
Was sind pränatale Vitamine?
Pränatale Vitamine sind essentielle Mikro- und Makronährstoffe, die für die Empfängnis und eine gesunde Schwangerschaft entscheidend sind. Dabei handelt es sich um Ergänzungsmittel, die speziell für Frauen entwickelt wurden, die ein Baby planen oder bereits schwanger sind. Pränatale Nahrungsergänzungsmittel fördern die Entwicklung des Fötus und verbessern die allgemeine Gesundheit der Mutter.
Wie wirken sich vorgeburtliche Vitamine auf die männliche Fruchtbarkeit aus?
Etwa ein Drittel aller Empfängnisprobleme geht auf männliche Unfruchtbarkeit zurück. Diese wird vor allem durch Anomalien der Spermien-Morphologie, sowie durch eine unzureichende Motilität und Anzahl der Spermien verursacht.
Wenn Männer versuchen, ihre Partnerin zu schwängern, können sie ihren Beitrag leisten, indem sie Fruchtbarkeitsvitamine einnehmen. Auch wenn es sich dabei nicht um pränatale Vitamine handelt, wie sie Frauen einnehmen, gibt es Optionen, die dazu beitragen können, die Spermienqualität zu verbessern. Infolgedessen wird Männern empfohlen, Lebensmittel zu sich zu nehmen, die reich an Antioxidantien, Vitamin E, Vitamin C und L-Glutathion sind. Beispiele für solche Lebensmittel sind Kreuzblütler, Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Sojabohnen, Eier, Avocados, Mangos, Erdnüsse und Mandeln.
Es kann hilfreich sein, mehr der oben genannten Lebensmittel in die tägliche Ernährung aufzunehmen. L-Glutathion kann Spermien auf verschiedene Arten verbessern: Es kann sie gesünder, stärker, schneller und beweglicher machen – alles Eigenschaften, die erforderlich sind, um erfolgreich durch das Fortpflanzungssystem einer Frau zu reisen und eine Eizelle zu befruchten.
Genau wie L-Glutathion, enthält Vitamin E potente Antioxidantien, die dazu beitragen, schädliche Substanzen aus dem Körper zu entfernen und Entzündungen vorzubeugen.
Ein weiteres Fruchtbarkeitsvitamin, das Männer für eine gute Zeugungsfähigkeit einnehmen sollten, ist Vitamin C. Es hilft dabei, Spermien vor Schäden zu schützen, und die Qualität und Quantität der Samenzellen zu verbessern. Wenn die Spermien gesund sind, besteht ein geringeres Risiko für Geburtsfehler, sobald eine Schwangerschaft erreicht wurde. Vitamin C kann in Form von Nahrungsergänzungsmitteln und über verschiedene Lebensmittel wie Zitrusfrüchte und grünes Blattgemüse aufgenommen werden.
Wie wirken sich vorgeburtliche Vitamine auf die weibliche Fruchtbarkeit aus?
Bei Frauen spielen Vitamine eine Rolle bei der Menstruation, der Eizellproduktion und -reifung sowie der Schilddrüsenfunktion. Eine konstante Aufnahme von B-Vitaminen erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Eisprungs, insbesondere bei Frauen mit Ovarialstörungen wie PCOS.
Jüngste Studien zeigen, dass Frauen, die pränatale Vitamine als Zusatztherapie zu einer Fruchtbarkeitsbehandlung erhielten, bessere Empfängnischancen hatten. Zusätzlich dazu, fördern pränatale Nahrungsergänzungsmittel eine gesunde Schwangerschaft, die bis zum Ende ausgetragen wird. Pränatale Vitamine verringern auch das Risiko von Fehlgeburten und angeborenen Anomalien.
Wann sollte man mit der Einnahme von pränatalen Vitamin beginnen?
Es gibt keinen idealen Zeitpunkt, um mit der Einnahme von pränatalen Nahrungsergänzungsmitteln zu beginnen. Ärzte empfehlen jedoch, dass Paare, die ein Baby planen, entsprechende Vitamine bereits vor der Empfängnis einnehmen sollten. Der Grund dafür ist, dass viele Frauen erst in der sechsten Schwangerschaftswoche erfahren, dass sie ein Kind erwarten. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten lebenswichtigen Organe bereits gebildet. Daher hat die Einnahme von pränatalen Vitaminen in diesem Stadium keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die Organogenese, die der wichtigste Teil der Schwangerschaft ist.
Welche Bedeutung hat die Einnahme pränataler Vitamine?
1. Prävention angeborener Defekte
Die verschiedenen Mikro- und Makronährstoffe spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Fötus. Jüngste Studien haben Vitamin B12 und Folsäuremangel mit Neuralrohrdefekten wie Anenzephalie (Fehlen eines Teils des Gehirns oder des gesamten Gehirns) und Spina bifida in Verbindung gebracht. Anenzephalie ist eine schwere angeborene Behinderung, die tödlich ist.
Darüber hinaus reduziert eine Ergänzung mit Thiamin das Risiko, Autismus zu entwickeln. Thiamin spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des fetalen Gehirns und des Nervensystems.
Umgekehrt ist eine übermäßige Aufnahme von Vitamin A während der Schwangerschaft mit angeborenen Behinderungen verbunden.
2. Förderung der allgemeinen Gesundheit der Mutter
Andere essentielle Mikronährstoffe sind Kalzium, Vitamin D sowie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die beim Knochen- und Muskelaufbau helfen. Laut medizinischen Experten beträgt der tägliche Kalziumbedarf einer schwangeren Frau etwa ein Gramm. Wenn diese Anforderung nicht erfüllt wird, verwendet der Körper in Knochen und Zähnen gespeichertes Kalzium. Infolgedessen weisen schwangere Frauen mit Kalziummangel häufig Osteoporose auf.
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (DHA) unterstützen die Entwicklung des fetalen Gehirns. Der Bedarf an DHA bei schwangeren Frauen beträgt etwa 250 Milligramm pro Tag.
Eisen ist ein wesentlicher Vorläufer bei der Bildung des für das fetales Blut notwendige Hämoglobinprotein. Schwangere Frauen müssen ihre Eisenaufnahme aufgrund des erhöhten Sauerstoffbedarfs erhöhen. Eine Eisenergänzung minimiert die Neigung zur Entwicklung einer Eisenmangelanämie. Zusätzlich verursacht Eisenmangel Frühgeburten und ein niedriges Geburtsgewicht bei Babys.
Hoher Blutdruck und Präeklampsie sind sowohl für die Mutter als auch für das Baby lebensbedrohlich. Laut Fachexperten hilft Kalium bei der Linderung von Bluthochdruck bei Frauen, bei denen das Risiko besteht, eine Präeklampsie zu entwickeln. Beachten Sie, dass Präeklampsie die häufigste Ursache für eine Notfallgeburt von Frühgeborenen ist.
Jod ist entscheidend für die physiologische Funktion der Schilddrüse bei der Mutter. Hyperthyreose oder Hypothyreose wirken sich negativ auf einen wachsenden Fötus aus. Allerdings enthalten nicht alle vorgeburtlichen Vitamine Jod. Fragen Sie daher Ihren Arzt nach jodhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln. Alternativ können Sie dafür sorgen, Ihre Ernährung mit jodreichen Lebensmitteln anzureichern.
3. Vermindertes Auftreten und weniger schwere Morgenübelkeit
Jüngste Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass schwangere Frauen, die Vitamin-B6-Präparate einnehmen, weniger häufig und weniger schwer an morgendlicher Übelkeit leiden.
4. Verbessert die Immunität von Mutter und Fötus
Pränatale Nahrungsergänzungsmittel enthalten Vitamine und Mineralsalze, die für die Stärkung der Immunfunktion von Mutter und Kind von entscheidender Bedeutung sind. Beispiele für solche Vitamine umfassen die Vitamine B, C, D und E. Außerdem enthalten sie Mikro- und Makronährstoffe wie Zink, Magnesium, Mangan, Proteine und Kohlenhydrate.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass pränatale Vitamine vor und während der Schwangerschaft essentiell sind, insbesondere für Paare mit Empfängnisproblemen. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt, um das am besten geeignete Präparat zu finden.