Ihr Menstruationszyklus ist einer der natürlichsten Prozesse, aber gleichzeitig auch eines der komplexesten und außergewöhnlichsten Ereignisse, die Mutter Natur jemals erfinden konnte. Das Wissen über die Phasen des Zyklus kann Ihnen die Vorgänge, die sich in Ihrem Körper vollziehen, deutlicher machen und Ihnen bei der Familienplanung helfen.
Die vier Phasen Ihres Menstruationszyklus
Die Menstruationsphase
Die Menstruationsphase beginnt am ersten Tag, an dem Ihre Blutung einsetzt. Wenn Sie die Tage Ihres Zyklus zählen, ist dies der erste Tag. Die Gebärmutterschleimhaut ist bis auf eine bestimmte Dicke aufgebaut, und jetzt beginnt der Progesteronspiegel abzufallen. Dies führt dazu, dass die dickere oberflächige Schicht (auch Stratum Functionalis genannt) der Schleimhaut abgestoßen wird, jene Schicht, die sich darunter befindet (Stratum basalis) bleibt erhalten, damit es im darauffolgenden Zyklus wieder zum Aufbau einer neuen Schleimhaut kommt. Die Menstuationsphase findet normalerweise zwischen Tag eins und fünf eines typischen 28-tägigen Zyklus statt.
Die präovulatorische (follikuläre) Phase
Von ungefähr Tag 6 bis 13, nachdem die Menstruation aufgehört hat, fängt Ihr Körper an, eine größere Menge an follikelstimulierendem Hormon (FSH) herzustellen, um die Freisetzung einer reifen Eizelle aus dem Eierstock zu fördern. Unter dem Einfluss von FSH wird ein einziger (oder manchmal zwei) Follikel auf der Oberfläche des Eierstocks entstehen. Während dieser Zeit ist der Östrogenspiegel hoch, was zu besserer Energie und allgemeinem Wohlbefinden führt. Diese Hormone fördern auch den Wiederaufbau eines neuen Stratum Functionalis (Teil des Endeometriums) in Vorbereitung auf die mögliche Implantation eines befruchteten Eies.
Eisprung
Dies ist die Phase, auf die Sie warten! Ungefähr am 14. Tag Ihres Zyklus wird das Follikel, das Sie angeregt haben, von der Oberfläche des Eierstocks wegreißen und in eine Ihrer Eileiter weggefegt werden. Die Ovulationsphase ist die Zeit der Befruchtung. Rezeptfreie Ovulationstests, die das luteinisierende Hormon erkennen, können Ihnen dabei helfen, den Eisprung mit großer Genauigkeit zu verfolgen. Für jene, die Nachwuchs zeugen möchten, ist etwas Planung vor dieser Phase notwendig. Da die Befruchtung eigentlich innerhalb der Eileiter erfolgt, ist es hilfreich, wenn bereits Spermien vorhanden sind, wenn die Eizelle ihren Abstieg macht. Geschlechtsverkehr sollte daher ein paar Tage vor bis einen Tag nach dem Eisprung stattfinden, um Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft zu maximieren.
Die postovulatorische (Luteal) Phase
Die Ereignisse der postovulatorischen Phase sind davon abhängig, ob eine befruchtete Eizelle erreicht wird. Wenn keine Befruchtung erfolgt, wiederholt sich der Hormonzyklus. Wenn die Befruchtung erfolgreich war, schließt die neu befruchtete Eizelle ihre Reise durch den Eileiter und in die Gebärmutter ab, wo es sich in die Wand des Uterus einpflanzen kann. Nach dem Eisprung ist der Progesteronspiegel im Zunehmen in Vorbereitung auf die wiederholte Zerstörung des Gefäßsystems der Stratum Functionalis. Um diesen Prozess zu verhindern, produziert das befruchtete Ei ein Hormon, das Humanes Choriongonadotropin oder HCG genannt wird, jenes Hormon, das in Schwangerschaftstests nachgewiesen werden kann. HCG steigert sich jeden Tag im ersten Schwangerschaftsdrittels exponentiell, verhindert eine Menstruation und fördert eine gesunde Schwangerschaft.
Familienplanung kann knifflig sein; das Verständnis über die vier Phasen Ihres Zyklus kann Sie mit nützlichem Wissen ausstatten. Wenn Sie Nachwuchs zeugen möchten und dabei Schwierigkeiten auftauchen, konsultieren Sie Ihren Gynäkologen, um etwaige Störfaktoren, die eine Schwangerschaft verhindern, zu identifizieren.