Seit Jahren schon zeigen Studien, dass künstliche Süßstoffe schlecht für Ihre Gesundheit sind. Allerdings gibt es nun noch einen weiteren, weitaus gewichtigeren Grund, den Konsum künstlicher Süßstoffe zu überdenken: Der regelmäßige Genuss von Softdrinks kann sich nämlich negativ auf Ihre Fruchtbarkeit und die Empfängnisschancen auswirken. Das gilt sogar dann, wenn Sie versuchen, durch eine In-vitro-Fertilisation (IVF) schwanger zu werden.
Forschungen zu den Erfolgsaussichten einer IVF beim Konsum von Süßstoffen
Eine In-vitro-Fertilisation ist ein langwieriges, recht kostspieliges Verfahren. Darüber hinaus bietet es keine absolute Garantie, dass eine Frau schwanger wird. Gleichzeitig gibt die IVF Jahr für Jahr Tausenden Paaren ein Stück Hoffnung, ihren Kinderwunsch doch noch zu verwirklichen. Frauen können jedoch, ohne es zu wissen, ihre Empfängnischancen minimieren, wenn sie zu den falschen Lebensmitteln und Getränken greifen, die ihre Schwangerschaftswahrscheinlichkeit reduzieren.
Neue Forschungen unter der Leitung von Gabriela Halpern, einer brasilianischen Wissenschaftlerin, legen nahe, dass dies tatsächlich der Fall sein könnte. Halpern und ihr Forschungsteam führten eine Studie durch, an der 524 Frauen teilnahmen, die eine IVF-Behandlung in einer Klinik durchführen ließen. Die Frauen wurden zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und ob sie Diätgetränke mit künstlichen Süßstoffen konsumierten. Darüber hinaus hatten die Forscher differenziert, welche von ihnen ihren Kaffee, Tee und andere Getränke mit handelsüblichem Zucker süßten und welche zu künstlichen Süßungsmitteln griffen.
Studienergebnisse zur Furchtbarkeit
Im Laufe von zwei Jahren untersuchten und analysierten die Wissenschaftler 5.548 Eizellen, die den an der Studie teilnehmenden Frauen im Rahmen ihrer IVF-Behandlungen entnommen wurden. Sie notierten alle Zellanomalien, überwachten die Entwicklung der Eizellen nach der Befruchtung und die Bildung eines Embryos innerhalb von zwei bis drei Tagen danach.
Die Untersuchung ergab, dass Frauen, die zuckerhaltige Getränke oder solche mit künstlichen Süßstoffen konsumierten, eher defekte Eizellen aufwiesen. Darüber hinaus hatten ihre Embryonen eine geringere Wahrscheinlichkeit, sich richtig in die Gebärmutter einzunisten.
Die Forscher schlussfolgerten daraus, dass die meisten Menschen zwar glauben, künstliche Süßstoffe seien für Ihre Gesundheit besser als normaler Zucker, sie sich aber gleichzeitig nicht über die Gefahren kalorienreduzierter Lebensmittel und Getränke im Klaren seien. Daher raten die Wissenschaftler, sich der negativen Auswirkungen bewusst zu werden, die Zucker und vor allem künstliche Süßstoffe auf die Qualität der Eizellen und die Schwangerchaftschancen haben können.
Weitere Forschungsergebnisse
Wissenschaftler einer anderen Studie gaben an, dass niedrigere Schwangerschaftsraten durch Adipositas verursacht werden, was eine bekannte Ursache für Empfängnisprobleme ist – weit bedeutsamer, als der Konsum von Zucker oder künstlichen Süßstoffen.
Viele Menschen, insbesondere Frauen, neigen dazu, sich für Getränke zu entscheiden, die künstliche Süßstoffe wie Sucralose und Saccharin enthalten, da diese weniger Kalorien haben oder sogar kalorienfrei sind.
Während mehr Zucker, ob echt oder künstlich, bei den Frauen der Studie von Gabriela Halpern zu einer schlechteren Eizellenqualität führte, wurde auch festgestellt, dass jene Frauen, die ungesüßten Kaffee oder Tee tranken, eine normale Eizellenqualität aufwiesen und leichter schwanger wurden.