Traubensilberkerze ist ein beliebtes Hausmittel, das Frauen bei zahlreichen gesundheitlichen Problemen Linderung verschafft. In der Wissenschaft ist sie unter dem Namen Actaea racemosa bzw. Cimifugia racemosa und ansonsten auch unter dem Namen schwarze Schlangenwurzel, staudiges Christophskraut, Frauenwurzel, Wanzenkraut, Klapperschlangenkrautl, Schwindsuchtswurzel und traubenförmiger Schwarzwurz bekannt.
Die Pflanze ist in Nordamerika beheimatet und hat sich bei Wechseljahrsbeschwerden, psychischen Problemen, Übergewicht und Schlafstörungen bewährt, und kann auch hilfreich sein für Frauen, die an polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) und Fruchtbarkeitsproblemen leiden.
Die Wirkung der Traubensilberkerze auf den Körper ist vor allem auf die darin enthaltenem Phytoöstrogene zurückzuführen, d.h. pflanzliche Verbindungen, deren Effekte bei Verzehr jenen von Östrogen ähneln. Entsprechend wohltuend ist Traubensilberkerze für Frauen, die mit Störungen kämpfen, die mit Östrogen zusammenhängen.
Wie Traubensilberkerze bei PCSO wirkt
Wenn Hormone wie LH, FSH, Östrogen, Progesteron und Androgene nicht im Gleichgewicht sind, können Erkrankungen wie PCOS und eine ganzen Reihe von Symptomen entstehen, die den Eisprung beeinträchtigen. Traubensilberkerze wirkt diesem Ungleichgewicht entgegen und stellt das hormonelle Gleichgewicht wieder her. Dadurch kann der Menstruationszyklus reguliert, der Eisprung angeregt, und die Fruchtbarkeit insgesamt verbessert werden.
In einer Studie aus dem Jahr 2013 stellte sich heraus, dass Traubensilberkerze den Eisprung bei PCOS-Betroffenen stimuliert und so einen natürlichen Ersatz für eisprunganregende Präparate wie Clomiphencitrat (auch als Clomifen, oder Clomid bekannt) darstellt, um die Fruchtbarkeit bei Frauen mit unregelmäßigem oder ausbleibendem Eisprung wiederherzustellen.
Die Studie stellte fest, dass jene Frauen, die Traubensilberkerze einnahmen, erhöhte Progesteronwerte aufwiesen. Zudem zeigten sich günstige Veränderungen bei den Blutwerten an luteinisierendem Hormon (LH) und dem Verhältnis von follikelstimulierendem und luteinisierendem Hormon (FSH/LH), dessen Gleichgewicht die Heranreifung von Follikeln unterstützt, sowie eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut bewirkt, die für die Einnistung der Eizelle notwendig ist. All dies sind Anzeichen eines verbesserten Eisprungs.
Eine weitere Auswertung PCOS-bezogener klinischer Studien, die im Journal of Pharmacy Practice veröffentlicht wurde, bestätigte, dass angesichts der Ergebnisse die Verwendung von Traubensilberkerze zu einer Verbesserung der Hormonwerte und Verdickung der Gebärmutterschleimhaut sowie zu einer Steigerung der Schwangerschaftsraten führte, verglichen mit Clomiphencitrat. Kombiniert mit herkömmlichem Clomiphencitrat und zeitlich abgestimmtem Geschlechtsverkehr im fruchtbaren Zeitfenster, zeigten sich bei den Probandinnen deutlich häufigere Schwangerschaften pro Zyklus.
Neben den phytoöstrogenen Eigenschaften hat Traubensilberkerze auch entzündungshemmende und insulinregulierende Wirkung, was dazu beiträgt, die Symptome von PCOS zu minimieren. Zudem enthält Traubensilberkerze auch Ferula- und Isoferulasäure, die antiinflammatorische Eigenschaften besitzen, indem sie Interleukin-8 hemmen, das infolge von Entzündungsreaktionen entsteht, und Neutrophile in Entzündungsherden aktiviert.
Tipps zur Verwendung der Pflanze
Die jeweiligen Dosierungsempfehlungen liegen zwischen 20 und 120 mg pro Tag, je nach individuellem Bedarf und Form, in der das Präparat eingenommen wird. Traubensilberkerze ist oft als Flüssigextrakt erhältlich oder als Zusatzstoff in Fruchtbarkeitspräparaten zu finden. Sie kann durch Kapseln aufgenommen oder als Tee konsumiert werden.
Bei den meisten Frauen gilt die Pflanze zwar als unbedenklich, doch berichten einige von leichten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Verdauungsbeschwerden, Hautausschlägen, Muskel- und Brustschmerzen. Eine weitere Nebenwirkung sind Durchbruchblutungen außerhalb des Menstruationszyklus. Zudem raten viele Gesundheitsexperten aufgrund ihrer starken Wirkung davon ab, Traubensilberkerze über einen Zeitraum von über sechs Monaten bis zu einem Jahr hinaus einzunehmen.
In einem Tierversuch zeigte sich, dass eine hohe Dosierung des Pflanzenextrakts zu Schäden in den Blutzellen führte, was in manchen Fällen eine Anämie auslöste. Es sind jedoch weitere Studien nötig, um die Wirkung von Traubensilberkerze auf den Menschen zu untersuchen.
Da die Pflanze zu den Hahnenfußgewächsen gehört, sollten Sie, falls Ihr Körper auf Pflanzen aus dieser Familie (wie beispielsweise die Butterblume) schlecht reagiert, Traubensilberkerze lieber vermeiden. Außerdem sollten Sie sich immer zuerst ärztlich beraten lassen, bevor Sie pflanzliche Präparate einnehmen.