Eine Intralipid-Infusion ist ein intravenös verabreichtes Arzneimittel, das den Kalorienbedarf einer Person steigert. Das Mittel wird häufig bei Patienten angewendet, deren Symptome auf einen Mangel an essentiellen Fettsäuren hindeuten. Ein Mangel an essentiellen Fettsäuren kann viele verschiedene Symptome hervorrufen, von ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) bis zu häufig auftretenden Problemen während und nach einer Geburt.
Was liefert Intralipid?
Eine Intralipid-Infusion (auch als Lipid-Emulsion bekannt) versorgt Patienten, die an bestimmten Erkrankungen leiden, mit essentiellen Fettsäuren. Zu diesen Erkrankungen zählen u.a.:
– Reizdarmsyndrom (RDS)
– Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)
– Asthma
– Fehlgeburt
– Arthritis
Intralipid liefert sowohl Omega-3- als auch Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure bzw. Alpha-Linolsäure). Omega-3-Fettsäuren werden von der Schwangerschaft bis zum zweiten Lebensjahr eines Kindes für die Entwicklung des Gehirns benötigt. Eine Intralipid-Infusion unterdrückt zielgerichtet die Aktivitäten natürlicher Killerzellen oder NK-Zellen.
Die weißen Blutkörperchen einiger Menschen können den Unterschied zwischen einem Embryo und einem Eindringling manchmal nur schwer feststellen. Dadurch wird die eingepflanzte Eizelle vom Körper abgestoßen und aus dem System gespült.
Forschung zu Intralipid
Intralipid kann die NK-Zellen oder weißen Blutkörperchen erwiesenermaßen sehr effektiv unterdrücken. In einer von Roussev und Acacio durchgeführten Studie zeigten 50 Frauen innerhalb von drei Wochen die nachhaltigen Auswirkungen von Intralipid auf die Unterdrückung von NK-Zellen.
– 47 Patientinnen (sechs bis neun Wochen)
– 2 Patientinnen (fünf Wochen)
– 1 Patientin (vier Wochen)
Nach der Untersuchung zeigten sich bei allen fünfzig Frauen der Studie normale NK-Zellen-Werte.
Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Schwangerschaft konnte durch diese Tests in Bezug auf reduzierte NK-Zellen-Aktivitäten jedoch nicht aufgezeigt werden. Ergänzend zu dieser Forschung gibt es eine von Care Fertility in Nottingham, England, durchgeführte Studie. Darin wurden 96 Frauen auf ihre Fähigkeit, eine erfolgreiche IVF (In-Vitro-Befruchtung) zu durchlaufen, untersucht. An der Studie nahmen nur Frauen teil, die bereits sechs erfolglose IVF-Versuche hinter sich hatten.
Während 50 Frauen bei einer IVF Intralipid verabreicht und eingesetzt bekamen, erhielten die anderen 46 Frauen keine Infusion. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Rückgang in Bezug auf die Unfähigkeit, schwanger zu werden. Unter den 50 Frauen, denen Intralipid verabreicht wurde, kam es zu nur zwei Fehlgeburten. In der Gruppe ohne Infusionen stieg die Zahl der Fehlgeburten jedoch auf sieben.
Die Hälfte der 50 Frauen mit einer Intralipid-Therapie wurde erfolgreich schwanger, während zwei Frauen Fehlgeburten erlitten; über die restlichen 23 Frauen liegen keine Informationen vor. Auf der anderen Seiten erlebten von den 46 Frauen ohne Intralipid-Therapie vier eine erfolgreiche Schwangerschaft. In dieser Gruppe kam es zu sieben Fehlgeburten. Diese Studie zeigt eindrucksvoll, wie Injektionen essentieller Fettsäuren Schwangerschaften fördern können, die im Rahmen einer IVF gescheitert waren.
Dosierungshäufigkeit von Intralipid
Intralipid wird normalerweise vor und nach einem Zeugungsversuch gegeben. Das Mittel wird oft ein- oder zweimal vor der Schwangerschaft eingesetzt und nach dem ursprünglichen Zeugungsversuch, um eine Dosis pro Monat verlängert. Vor und während des Empfängnisprozesses wird die Anwendung von Intralipid ärztlich bestimmt oder verändert.
Intralipid wird intravenös über eine Infusions-Kontrollpumpe verabreicht. Die Grenze beträgt normalerweise 2,5 g pro Kilogramm des Körpergewichts der Patientin. Eine durchschnittliche Frau (mit einem Körpergewicht von 71kg würde z.B. 177 Gramm einer 20-prozentigen Intralipid-Zusammensetzung einnehmen.
Während sich Forschungen weiterhin darauf konzentrieren, welche positiven Auswirkungen Intralipid-Infusionen auf eine IVF haben können, ergibt sich durch den Einsatz des Arzneimittels bei einer künstlichen Befruchtung neue Hoffnung für Frauen, bei denen bereits mehrere Versuche scheiterten, da dadurch die Möglichkeit besteht, höhere Erfolgsraten bei einer IVF zu erzielen.