Laut einer Studie leidet jedes 10. Paar an Fruchtbarkeitsproblemen, bis zum Jahr 2025 könnten fast 10 Millionen Paare betroffen sein.
Obwohl diese Statistiken beunruhigend erscheinen, gibt es auch gute Nachrichten: Wissenschaftler haben herausgefunden, was die Hauptursache für reproduktive Störungen sein kann, die viele Frauen davon abhalten, die Freuden der Mutterschaft zu erleben. Zwei angesehene Studien zeigen, dass chronischer Stress und ein hoher Spiegel des Hormons Ghrelin, auch als Hungerhormon bekannt, die Empfängnischancen reduzieren können. Glücklicherweise gibt es für Frauen einige Möglichkeiten, um einen hohen Ghrelinspiegel zu senken, und letztendlich ihre Fruchtbarkeit zu verbessern.
Was Sie über das Hungerhormon wissen sollten
Bevor wir die Beziehung zwischen hohem Ghrelin-Spiegel und Unfruchtbarkeit erläutern, nehmen wir uns einen Moment Zeit, um uns mit der Funktionsweise dieses Hormons im menschlichen Körper vertraut zu machen. Ghrelin ist ein Hormon, das im Magen freigesetzt wird, und das Hungersignale an das Gehirn sendet, wenn Sie hungrig sind.
Mehrere Studien zeigen, dass dünne Menschen mehr von diesem Hormon produzieren als jene, die übergewichtig oder fettleibig sind. Es ist auch erwähnenswert, dass Ghrelin in Verbindung mit einem anderen Hungerhormon namens Leptin wirkt. Im Gegensatz zu Ghrelin, alarmiert Leptin das Gehirn, wenn Sie satt sind, was hilft, übermäßiges Essen zu verhindern. Beide Hormone spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Nahrungsaufnahme und des Körpergewichts.
Worin besteht die Verbindung zwischen einem hohen Ghrelin-Spiegel und Unfruchtbarkeit?
Obwohl die beiden scheinbar nichts miteinander zu tun haben, können hohe Ghrelinspiegel und Fruchtbarkeitsprobleme zusammenhängen. Es ist auch wichtig, zu beachten, dass die Ghrelinproduktion nicht nur ansteigt, wenn Sie hungrig sind, sondern auch, wenn Sie sich gestresst fühlen. Forscher und Wissenschaftler, die an der Studie beteiligt waren, kamen zu dem Schluss, dass ein hoher Ghrelin-Spiegel, insbesondere bei chronischem Stress, die Eierstockfunktion einer Frau negativ beeinflussen kann.
Darüber hinaus können laut einer Studie hohe Spiegel des Hormons Ghrelin auch zu einer Abnahme des HOXA10-Gens führen. Für diejenigen, die mit HOXA10 nicht vertraut sind, ist es interessant zu wissen, dass es sich dabei um ein Protein-kodierendes Gen handelt, das eine entscheidende Rolle im Hinblick auf die Uterusfunktion spielt. Alles in allem können mehrere physiologische Veränderungen auftreten, wenn der Ghrelinspiegel einer Frau zu hoch ist. Dadurch kann eine Empfängnis erheblich erschwert sein.
Was können wir von dieser Studie lernen?
Eine Studie der RMIT University mit weiblichen Mäusen ergab, dass die Blockierung von Ghrelinrezeptoren dazu beitrug, den Einfluss von Stress auf die Fortpflanzungsfunktion zu minimieren. In einer anderen Studie, die von Forschern der Yale School of Medicine durchgeführt wurde, traten bei Mäusen mit sehr niedrigem Ghrelinspiegel mehr Fruchtbarkeitsprobleme auf, als bei Mäusen mit normalem Ghrelinspiegel. Und jene, die schwanger wurden, produzierten kleinere Würfe im Vergleich zu Nagern mit normalen Ghrelinwerten. Auch wenn diese Studien mit Mäusen durchgeführt wurden, ist es naheliegend, dass sich beim Menschen vergleichbare Ergebnisse zeigen. Schließlich gibt es viele Parallelen zwischen Mäusen und Menschen, insbesondere, wenn es um Stressreaktionen und bestimmte Aspekte der Fortpflanzungsentwicklung geht.
Wie Sie einen hohen Ghrelin-Spiegel senken
Nachdem wir nun ein grundlegendes Verständnis von Ghrelin haben und wissen, wie dieses Hungerhormon die Fruchtbarkeit beeinflusst, sollten wir Maßnahmen ergreifen, die Frauen dabei helfen können, einen hohen Ghrelinspiegel zu senken, und gleichzeitig die Empfängnischancen zu verbessern:
- Regelmäßig essen
- Sieben bis neun Stunden pro Nacht schlafen
- Mehr proteinreiche Lebensmittel verzehren
- Mehr Ballaststoffe essen
- Verarbeitete Lebensmittel beschränken
- Ein gesundes Gewicht aufrechterhalten
Fazit
Zahlreiche Faktoren können die weibliche Fruchtbarkeit beeinflussen, dazu zählt auch ein zu hoher Ghrelin-Spiegel. Wenn dieser in einem gesundem Bereich liegt, erhöhen sich die Chancen auf eine Schwangerschaft.