Wenn von Blutverdünnern die Rede ist, sind damit normalerweise Medikamente gemeint, die Blutgerinnsel verhindern. Aber was genau sind diese Gerinnsel, und was haben sie mit wiederkehrenden Fehlgeburten zu tun?
Bei der Blutgerinnung werden normalerweise Gerinnsel gebildet, die eine Verletzung schließen und übermäßige Blutungen verhindern. Sie werden Thrombozyten oder auch Blutplättchen genannt und sind fertige Gerinnungsmittel im Körper. Allerdings halten diese kleinen Substanzen nicht lange; der Körper produziert sie ständig neu, um übermäßige Blutungen zu vermeiden.
Blutgerinnsel
Wenn Sie sich jemals das Knie aufgeschlagen oder sich in den Finger geschnitten haben, haben Sie ein grundlegendes Verständnis dafür, wie Blutgerinnsel übermäßige Blutungen verhindern. Ein Gerinnsel bildet sich, um die Wunde zu bedecken, sobald Sie gegen etwas stoßen. Blutgerinnsel sind ein lebensrettender Mechanismus, wenn es darum geht, eine Verletzung abzudichten. Die Gerinnungsmittel in den Thrombozyten bilden eine netzartige Struktur, die als Barriere fungiert und verhindert, dass Blut ausfließt, während die Verletzung heilt.
Was ist eine Gerinnungsstörung?
Bei einer Gerinnungsstörung treten Probleme beu der Bildung von Blutgerinnseln auf, die verhindern, dass diese wichtigen Wirkstoffe eine Verletzung abdichten und Blutungen verhindern. Aber manchmal bildet der Körper zu viele oder zu wenige Blutgerinnsel, und wenn diese Gerinnsel nicht richtig funktionieren, entsteht eine Blutgerinnungsstörung.
Was sind wiederkehrende Fehlgeburten?
Wiederkehrende Fehlgeburten sind das Auftreten von drei oder mehr aufeinanderfolgenden Spontanaborten vor der 20. Schwangerschaftswoche. Die Hauptursache für wiederkehrende Fehlgeburten ist die Genetik. In diesen Fällen erlebt der Fötus eine abnormale Rate von spontanem Abbau und Verschwinden oder Thrombozytenexposition gegenüber Gewebefaktoren, jenem Auslöser, der die Blutgerinnung einleitet.
Wodurch werden wiederkehrende Fehlgeburten verursacht?
Der normale Blutgerinnungsprozess beinhaltet die Bildung von Blutgerinnseln, die eine Verletzung abdichten und übermäßige Blutungen verhindern. Blutgerinnungsstörungen können vererbt werden oder dadurch entstehen, wie Ihr Körper Gerinnungsfaktoren im Blut verarbeitet. Wenn Sie während der Schwangerschaft Fieber haben, kann dies dazu führen, dass Ihr Körper mehr Blutgerinnsel als gewöhnlich bildet. Diese Gerinnsel können in Ihre Gebärmutter wandern und eine Fehlgeburt verursachen, indem sie die Plazenta zerreißen und übermäßige Blutungen verursachen. Dies wird als Antiphospholipid-Antikörper-Syndrom oder APS bezeichnet.
Diese Störung wird durch das Vorhandensein eines zusätzlichen Gens verursacht, das das Gerinnungsrisiko erhöht. Menschen mit dieser Gerinnungsstörung neigen dazu, Blutgerinnsel in ihren Venen und Arterien zu bilden. Beide Gewebe sind dafür verantwortlich, sauerstoffreiches Blut durch den Körper zu transportieren.
Laut der Mayo Clinic haben Frauen mit dieser Erkrankung ein höheres Risiko, während der Schwangerschaft Blutgerinnsel zu entwickeln.
Diese Erbkrankheit kann zu Blutgerinnseln und wiederkehrenden Fehlgeburten führen. Diese werden durch das Fehlen eines Blutproteins verursacht, das die Bildung eines gefährlichen Gerinnsels verhindert. Ein Antithrombin-III-Mangel führt zu einer erhöhten Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln, da Ihr Körper nicht ausreichend vor diesen potenziell gefährlichen Blutgerinnseln geschützt ist. Bei Frauen mit dieser Störung, die bereits eine Fehlgeburt hinter sich haben, besteht eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie eine weitere erleben.
Diese genetische Erkrankung kann zu Blutgerinnseln und wiederholten Fehlgeburten führen. Sie wird durch den vererbten Mangel eines Faktors verursacht, der dem Blut hilft, Blutgerinnsel zu bilden, um eine Verletzung abzudichten und übermäßige Blutungen zu verhindern. Auch in diesem Fall ist das Risiko für eine weitere Fehlgeburt erheblich höher, da sich der Körper nicht so effektiv vor Blutgerinnseln schützen kann.
Proteinmangel kann ebenfalls Blutgerinnsel auslösen. Betroffene Menschen neigen dazu, dass sich Blutgerinnsel in ihren Venen und Arterien bilden, wodurch sie deutlich anfälliger für Blutgerinnsel sind als andere Menschen, insbesondere schwangere Frauen.
Behandlung von Blutgerinnungsstörungen zur Prävention wiederkehrender Fehlgeburten
Der beste Schritt besteht darin, mit Ihrem Arzt zu sprechen. Diese Störungen sind schwierig zu diagnostizieren und zu behandeln, daher sind spezielle Untersuchungen nötig. Mithilfe eines Ultraschalles kann der Arzt die Plazenta überprüfen und feststellen, ob eine Verdickung vorliegt. Außerdem wird versucht, andere Risikofaktoren im Zusammenhang mit dieser Erkrankung zu behandeln.
Das gerinnungshemmende Medikament Heparin ist eine Standardbehandlung für Patientinnen mit Thrombophilie-Erkrankungen und wiederkehrenden Fehlgeburten. Heparin-Injektionen verdünnen das Blut, verringern die Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln und ermöglichen dem Körper, seine Fähigkeit zur Bildung normaler, gesunder Blutgerinnsel aufrechtzuerhalten. Die Dosierung dieses Medikament muss regelmäßig überwacht werden.
Sie können Ihr Immunsystem auch stärken, indem Sie viel Obst und Gemüse in Ihre Ernährung aufnehmen. Forschungen zeigen, dass Menschen, die vier oder mehr Tagesportionen Obst und Gemüse zu sich nehmen, eine um 50 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit aufweisen, Blutgerinnsel zu entwickeln.