Eine In-vitro-Fertilisation kann Paaren häufig zum ersehnten Baby verhelfen, dennoch ist ihr Erfolg nicht garantiert. Forschungen legen nahe, dass sie Erfolgsquote neben anderen Faktoren, auch von der Jahreszeit abhängig sein kann. Tatsächlich legen Studien nahe, dass der Frühling die optimalste Jahreszeit ist, um sich einer IVF zu unterziehen.
Was versteht man unter IVF?
In-vitro-Fertilisation ist ein wissenschaftlicher Prozess, bei dem die Empfängnis außerhalb der weiblichen Körpers erfolgt. Die Frau bekommt Hormone zugeführt, damit sich eine größere Anzahl an Follikel in den Eierstöcken bildet. In diesen reifen die Eizellen heran. Um sie zu befruchten, werden die Eizellen aus den Eierstöcken entnommen und mit den Spermien des Partners oder eines Samenspenders befruchtet. Nach Abschluss der Fertilisation entsteht durch Zellteilung ein Embryo. Beim Transfer werden idealerweise zwei Embryonen in die Gebärmutter eingesetzt in der Hoffnung, dass sie sich dort weiterentwickeln und eine gesunde Schwangerschaft erfolgt.
Wann wird dieses Verfahren durchgeführt?
In der Regel wird eine IVF bei Paaren durchgeführt, bei denen aufgrund medizinischer Ursachen keine Empfängnis auf natürlichem Weg möglich ist. Obwohl das Verfahren kostenintensiv und zuweilen komplex ist, liegt die Erfolgsquote pro Zyklus bei etwa 25 bis 30 Prozent. Die IVF ist seit den späten 1970er und frühen 1980er Jahren eine gängige Behandlungsoption, mittlerweile kommen auf diese Weise mehr als 200.000 Babys pro Jahr zur Welt.
Erfolgsfaktoren
Trotz der Tatsache, dass eine IVF die gewünschten Ergebnisse liefern kann, ist dieser Vorgang keineswegs eine Erfolgsgarantie. Oftmals hängt die Wahrscheinlichkeit, ob eine Frau schwanger wird, von verschiedenen Faktoren ab, darunter den folgenden:
Das zugrundeliegende Problem
Manche Ursachen sind komplexer als andere. Darüber hinaus hat eine IVF eine höhere Erfolgsquote, wenn nur ein Elternteil Fruchtbarkeitsprobleme hat.
Qualität von Eizellen und Spermien
Sowohl Spermien als auch Eizellen müssen stark, gesund und frei von jeglichen Erkrankungen sein, damit eine IVF erfolgreich ist.
Der allgemeine Gesundheitszustand der Frau
Eine Frau, die einen Embryo austrägt, hat bessere Chancen, ein gesundes Baby zur Welt zu bringen, wenn sie sich in einem guten physischen, mentalen und emotionalen Zustand befindet.
Alter
Je jünger die Frau ist, desto besser sind ihre Chancen, eine erfolgreiche Empfängnis und Schwangerschaft zu erleben. Wenn die Patientin das 40. Lebensjahr erreicht, sinkt die Erfolgsquote einer IVF deutlich.
Lebensgewohnheiten
Frauen, die auf schlechte Angewohnheiten wie Alkohol- und Nikotinkonsum verzichten, auf eine ausgewogene Ernährung achten und ausreichend schlafen, haben ebenfalls eine höhere Wahrscheinlichkeit, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.
Beeinflusst die Jahreszeit die Erfolgsquote?
Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Jahreszeit tatsächlich eine Rolle spielen kann. Vor ca. 10 Jahren wollte ein Team brasilianischer Wissenschaftler herausfinden, wie die Jahreszeit die Erfolgsquote einer IVF beeinflusst. Die Wissenschaftler untersuchten fast 2.000 Frauen, die sich einer Behandlung unterzogen und wiesen den Teilnehmerinnen je nach Zeitpunkt, an dem ihnen Eizellen entnommen wurden, verschiedenen Kategorien zu. Die Eizellen wurden einige Stunden nach der Entfernung aus den Eierstöcken befruchtet.
Die Forscher entdeckten, dass fast 74 Prozent der Eizellen, die im Frühjahr entnommen wurden, erfolgreich künstlich befruchtet werden konnten. Es ist ebenfalls wichtig zu konstatieren, dass die Wissenschaftler die Hormonspiegel der Teilnehmerinnen untersuchten und herausfanden, dass jene Frauen, die im Frühling künstlich befruchtet worden waren, einen höheren Spiegel an Östradiol aufwiesen, einem wichtigen weiblichen Fortplanzungshormon.