Die traditionelle chinesische Medizin bietet vielen Frauen Hoffnung, die an Fruchtbarkeitsproblemen leiden. Sie zielt darauf ab, den Körper auf holistische Weise auszubalancieren, um so eine erfolgreiche Schwangerschaft zu ermöglichen.
Schließlich betrifft es nicht nur die Eizellen und Fortpflanzungsorgane, der ganze Körper spielt eine Rolle bei der Zeugung. Die traditionelle chinesische Medizin regt den Körper an, sich selbst zu korrigieren, anstatt auf künstliche Fertilitätsbehandlungen zu setzen.
Was versteht man unter traditioneller chinesischer Medizin?
Die traditionelle chinesische Medizin basiert auf dem Taoismus und ist rund 2.500 Jahre alt. Sie basiert auf der Vorstellung, dass alle Organe des Körpers zusammenarbeiten und dass, sofern der Körper über ein inneres Gleichgewicht verfügt, Qi, d.h. Lebensenergie, freigesetzt wird. Der Körper sei dann in der Lage, Unfruchtbarkeit von selbst zu heilen.
Die traditionelle chinesische Medizin verfolgt dabei eine Therapie durch Pflanzen, Akupunktur, Tuina-Massage, Schröpfen und andere Behandlungsmethoden. Sie hilft vor allem Frauen mit polyzystischem Ovarsyndrom (eine der Hauptursachen für Unfruchtbarkeit und ausbleibenden Eisprung), Endometriose, wiederholten Fehlgeburten und ungeklärter Unfruchtbarkeit.
Pflanzliche Medizin und Unfruchtbarkeit
Obwohl unklar ist, wie Pflanzen genau wirken, können sie Fortpflanzungsprobleme effektiv behandeln. Es gibt über 150 Pflanzen, die in der chinesischen Pflanzenmedizin eingesetzt werden, wobei diese zu eigens angepassten Formeln zu je 15 verschiedenen Pflanzen zusammengestellt werden. Die pflanzlichen Präparate liegen als Pillen, Tees, Tinkturen oder in Form von Pulver vor. Einer der Vorteile der pflanzlichen Medizin besteht darin, dass sie für gewöhnlich weniger Nebenwirkungen hat als die traditionelle Medizin.
Eine Studie der Universität Adelaide aus dem Jahre 2011 unter dem Titel „Wirksamkeit traditioneller chinesischer Medizin bei der Behandlung weiblicher Unfruchtbarkeit: ein systematischer Überblick“ befand, dass „eine Behandlung weiblicher Unfruchtbarkeit durch traditionelle chinesische Medizin die Schwangerschaftsraten im Vergleich zur westlichen medizinischen Behandlung durch Fruchtbarkeitspräparate oder IVF innerhalb von nur vier Monaten verdoppeln kann.“
Akupunktur bei Unfruchtbarkeit
Akupunktur ist eine Behandlungsmethode der chinesischen Medizin, die eine 3000-jährige Tradition hat. Sie umfasst das schmerzlose Einführen kleiner, haardünner Nadeln an strategisch wichtigen Punkten der Haut, um Energieungleichgewichten entgegenzuwirken. Sobald die Energie freigesetzt wir, kann der Körper Unfruchtbarkeit von selbst korrigieren.
Die Behandlung hat beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, was wiederum das Hormongleichgewicht beeinflusst. Ist das System beruhigt, sind die Eierstöcke empfänglicher für die Hormone und die Fruchtbarkeit erhöht sich.
Akupunktur kann sich bei der Verbesserung der weiblichen Fertilität als äußerst nützlich erweisen. Sie hat folgende Vorteile:
- Gesteigerte Durchblutung der Gebärmutter
- Erhöhte Chancen, dass die Gebärmutterschleimhaut eine befruchtete Eizelle aufnimmt
- Reduzierung ektopischer Schwangerschaften (d.h. Schwangerschaften, bei denen sich die Eizelle im Eileiter und nicht innerhalb der Gebärmutter einnistet)
Die männliche Fruchtbarkeit kann ebenfalls von Akupunktur profitieren:
- Verbesserte Spermaqualität und -volumen
- Erhöhte Spermienmotilität
- Behebung von Impotenz
Sowohl Männer als auch Frauen sollten einige Monate vor der Zeugung mit Akupunkturbehandlungen beginnen.
Tuina-Massage bei Unfruchtbarkeit
Tuina (‚drücken und quetschen‘) ist vor 4700 Jahren in China entstanden, und der Ursprung aller heutigen Massagetechniken. Obwohl sie sich oft wie eine schwedische Massage anfühlt, unterscheidet sich Tuina von allen anderen Massagetechniken dadurch, dass sie auch auf bestimmte innere Erkrankungen abzielt. Aus diesem Grund ist sie besonders geeignet, um Fruchtbarkeitsprobleme zu behandeln.
Tuina hilft, die Fortpflanzungsfähigkeit folgendermaßen wiederherzustellen:
- Ausübung von Druck auf Akupunkturpunkte und Meridiane, um das Qi in die Fortpflanzungsorgane fließen zu lassen
- Herbeiführung von tiefer Entspannung
- Förderung der Durchblutung
Schröpfen bei Unfruchtbarkeit
Beim Schröpfen handelt es sich um eine alte Technik der traditionellen chinesischen Medizin, die dabei hilft, stagnierende Körperenergien freizusetzen, sodass diese wieder frei zirkulieren können, und es dem Körper ermöglicht wird, sich selbst zu heilen und wieder fruchtbar zu werden. Der Heilpraktiker setzt dabei kleine runde Gläser auf die Haut, um einen Unterdruck herzustellen, der dann die Durchblutung fördert. Eine Schröpfbehandlung muss morgens durchgeführt werden, wenn die Lebensenergie am stärksten ist.
Schröpfen kann das weibliche Fortpflanzungssystem in mehrfacher Hinsicht heilen:
- Entfernung von Blockaden und Entzündungen der Eileiter
- Behebung von Problemen bei der lutealen Phase (jener Phase, in der die Eizelle den Eileiter entlang wandert)
- Korrektur hormoneller Ungleichgewichte, die Gebärmutterzysten hervorrufen
Schröpfen kann auch Männern helfen, und zwar bei:
- der Verbesserung der Spermienqualität
- der Lösung von Prostataproblemen
- der Behandlung von Entzündungen der Hodenvenen
Unfruchtbarkeit kann verheerend sein. Dank der traditionellen chinesischen Medizin gibt es jedoch einen Lichtblick. Gestützt durch tausende Jahre Praxis kann sie Ihren Geist verjüngen, und Ihrem Körper helfen, sich selbst zu heilen. Aus diesem Grund sollten ihre Methoden in Betracht gezogen werden, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt.