Als Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden alle Krankheiten bezeichnet, die das Herz betreffen. Das können Erkrankungen sein, bei denen Blutgefäße blockiert oder verengt sind, die Brustschmerzen mit sich bringen, und oft in Schlaganfällen oder Herzinfarkten resultieren. Dabei können die Herzkammern, der Herzrhythmus oder auch der Herzmuskel betroffen sein.
Wie äußern sich Herzkrankheiten?
Die häufigsten Symptome von Herzkrankheiten hängen von der Art der Krankheit ab, die Symptome schwanken je nach Geschlecht. Bei Frauen kommt es eher zu Kraftlosigkeit, Kurzatmigkeit und Brustschmerzen, während Männer eher extreme Schmerzen und ein Gefühl der Enge in der Brust empfinden. Für beide Geschlechter ist eine gesunde Lebensweise die beste Methode, um Herzkrankheiten vorzubeugen bzw. diese zu behandeln.
Es gibt mehrere Faktoren, welche die weibliche Fruchtbarkeit beeinflussen. Die Wahrscheinlichkeit für Herzkrankheiten ist für schwangere Frauen erhöht.
Herzkrankheiten und Schwangerschaft
Frauen im gebärfähigen Alter sind anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie bleiben oft unbemerkt, treten aber durch die schwangerschaftsbedingte Veränderung des Blutkreislaufs zutage, und wirken sich sowohl auf die Gesundheit des Ungeborenen als auch auf jene der Mutter aus. Forscher gehen davon aus, dass beides zusammenhängt, in seltenen Fällen kommt es in der Schwangerschaft auch zu Herzkomplikationen ohne erkennbare Ursachen.
Herz- und Blutgefäßerkrankungen können sich jeweils sehr unterschiedlich äußern. Schwangere Frauen sollten deshalb unbedingt auf jegliche Symptome von möglichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen achten, auch wenn sie während der Schwangerschaft bei bester Gesundheit ist.
Schwangerschaften wirken sich auf das Herz aus
Wenn während der Schwangerschaft Komplikationen auftreten, kann dies darauf hindeuten, dass Herzfunktionsprobleme der Auslöser sind. Während der Schwangerschaft pumpt das Herz mehr Blut in alle Organe, wodurch sich Blutgerinnsel bilden können, da der Blutdruck sinkt. Um die verstärkte Durchblutung in den Griff zu bekommen, erweitern sich die Blutgefäße, um so die Frau vor übermäßigen Blutungen bei der Geburt zu bewahren.
Veränderungen an Herz und Blutgefäßen erfordern es, dass das Herz stärker pumpt. Diese Veränderungen während der Schwangerschaft gelten als normal, da sie sicherstellen, dass das Ungeborene auf diese Weise genügend Nährstoffe und Sauerstoff bekommt.
Folgende Veränderungen sind dabei zu erwarten:
- Erhöhung der Blutmenge
- Die Blutmenge erhöht sich in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft um 50 Prozent.
- Erhöhung der pro Minute beförderten Blutmenge
- Die Herzleistung erhöht sich aufgrund der erhöhten Blutmenge um 40 Prozent.
- Erhöhung der Herzschlagrate
- Der Puls erhöht sich während der Schwangerschaft normalerweise um 15 Schläge pro Minute.
- Verringerung des Blutdrucks
- Der Blutdruck sinkt aufgrund hormoneller Veränderungen und nimmt während der Schwangerschaft um bis zu 10mmHg, da mehr Blut in die Gebärmutter gelangt.
Fruchtbarkeitsbehandlungen und Herzkrankheiten
Auch Frauen, die einem Risiko für Herzerkrankungen ausgesetzt sind, oder andere nicht diagnostizierte medizinische Probleme haben, unterziehen sich häufig Fruchtbarkeitsbehandlungen. Dabei stehen mehrere Optionen zur Verfügung, und es empfiehlt sich, sich über jedes Verfahren genau zu informieren, um die richtige Methode zu finden, da nicht alle Behandlungsarten für jede Frau gleichermaßen geeignet sind.
Im Rahmen der General Reproductive Assistance and Vascular Illness Study (GRAVID), der ersten großen, bevölkerungsbasierten Studie zur Beurteilung des Langzeitrisikos von CVD nach einer Fertilitätstherapie, fanden Forscher heraus, dass sich bei Frauen, die nach einer Fruchtbarkeitsbehandlung ein Kind zur Welt brachten, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um etwa 50 Prozent reduzierte, im Vergleich zu Frauen, die ohne einer Behandlung ein Kind bekamen. Die Studie stellte jedoch fest, dass eine Fruchtbarkeitsbehandlung das Risiko von kurzfristigen Schwangerschaftsproblemen wie dem mütterlichen metabolischen Syndrom (Gestationsdiabetes und Hypertonie) erhöht. Es ist bekannt, dass eine Fertilitätstherapie die Wahrscheinlichkeit für Schwangerschaftsdiabetes und Bluthochdruck erhöht und bei Frauen mit ovarieller Überstimulation eine Endotheldysfunktion verursachen kann. Dies kann dazu führen, dass Frauen ein höheres Risiko für die Entwicklung einer zukünftigen Herzerkrankung haben, dies wurde jedoch nicht eingehend untersucht.
Änderung des Lebensstils
Bevor Sie sich für eine Therapie entscheiden, sollten Sie sicherstellen, dass Sie sich generell bei guter Gesundheit befinden und Sie körperlich fit sind. Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie viele komplexe Kohlenhydrate, reichlich Obst und Gemüse zu sich nehmen, und Ihre Ballaststoffzufuhr erhöhen. Vermeiden Sie den Konsum von künstlichen Süßstoffen, Konservierungsmitteln, Zucker, Koffein und Alkohol, und trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser pro Tag. Fettleibigkeit stellt ebenfalls einen Risikofaktor für Herzkrankheiten dar. Deswegen sollten Sie auf Ihr Gewicht achten, besonders, wenn Sie schwanger sind.
Vor der Entbindung ist es wichtig, dass Sie sich aller Symptome und langfristiger Herz-Kreislauf-Risiken bewusst sind. Daher sind regelmäßige körperliche Untersuchungen wichtig. Zudem sollten Sie auf eine gesunde Lebensweise achten, und neben einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßig Sport treiben.
Ärzte raten Frauen dazu, sich vor Behandlungen jeglicher Art eingehend durchchecken zu lassen. Während den Arztterminen vor der Geburt wird normalerweise auch der Blutdruck gemessen und auf eventuelle Veränderungen des Blutdrucks geachtet. Blutdruck und Cholesterinwerte sollten dabei stets im Auge behalten werden, um krankhafte Veränderungen frühzeitig zu identifizieren.