Eine Studie von Rutgers Health-Experten, die mehr als 31 Millionen Krankenhausunterlagen ausgewertet hat, zeigt, dass Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterzogen haben, im Jahr nach der Entbindung doppelt so häufig wegen einer Herzerkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurden wie Frauen, die auf natürlichem Wege schwanger wurden. Tatsächlich war bei Frauen, die eine Fruchtbarkeitsbehandlung erhielten, die Wahrscheinlichkeit besonders hoch – 2,16 Mal so hoch wie bei jenen, die auf natürliche Weise ein Kind bekamen. Diese Frauen mussten aufgrund von gefährlichem Bluthochdruck ins Krankenhaus.
Erhöhtes Risikos vor allem im ersten Monat nach der Entbindung
Postpartale Kontrolluntersuchungen sind für alle Patientinnen notwendig, aber diese Studie zeigt, dass sie für jene, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, um eine Empfängnis zu erreichen, besonders wichtig sind. Die Studienautoren sagen, dass ihre Ergebnisse die Pflegestandards unterstützen, die jetzt eine erste postpartale Untersuchung drei Wochen nach der Entbindung vorschreiben, Standards, die einige Gesundheitssysteme noch nicht übernommen haben. Ein Großteil des erhöhten Risikos trat im ersten Monat nach der Entbindung auf, insbesondere bei Patientinnen, die einen gefährlichen Bluthochdruck entwickelten.
Und diese Ergebnisse sind laut den Experten nicht die einzigen, die darauf hinweisen, dass die Nachsorge frühzeitig erfolgen sollte. Die Forscher waren in den letzten Jahren an einer Reihe von Studien beteiligt, die bei verschiedenen Risikopatientengruppen in den ersten 30 Tagen nach der Entbindung ernsthafte Risiken für eine Herzerkrankung und Schlaganfälle festgestellt haben – Risiken, die durch eine frühere Nachsorge gemildert werden könnten.
Warum es zu einem Anstieg der Herzerkrankungen kommt
Für die Studie wurde die Nationwide Readmissions Database ausgewertet, die landesweit repräsentative Daten über etwa 31 Millionen Krankenhausentlassungen und Wiedereinweisungen pro Jahr enthält. Die Datenbank enthält Diagnoseschlüssel, mit denen die Forscher bestimmte Populationen finden und Gründe für die Wiederaufnahme identifizieren können. Die Forscher verwendeten Daten von mehr als 31 Millionen Patientinnen, die zwischen 2010 und 2018 nach einer Entbindung entlassen wurden, darunter 287.813, die sich einer Unfruchtbarkeitsbehandlung unterzogen hatten.
Obwohl die Behandlung ein stark erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten vorhersagte, erklären die Autoren der Studie, dass das Gesamtrisiko aufgrund der relativ jungen Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterzogen, relativ gering war. Nur 550 von 100.000 Frauen, die eine solche Therapie erhielten, und 355 von 100.000 Frauen, die auf natürlichem Wege schwanger wurden, mussten im Jahr nach der Entbindunrg wegen Herz-Keislauf-Erkrankungen ins Krankenhaus.
Die Ursache für das erhöhte Risiko einer Herzerkrankung im Zusammenhang mit einer Fruchtbarkeitsbehandlung bleibt unklar. Der Anstieg der Herzerkrankungen könnte auf die Behandlungen selbst, die zugrunde liegenden medizinischen Probleme, die die Patientinnen unfruchtbar machten, oder eine andere Ursache zurückzuführen sein. Mit Blick auf die Zukunft ist es für die Forscher wichtig, zu sehen, ob verschiedene Arten von Fruchtbarkeitsehandlungen und vor allem Medikamente mit unterschiedlichen Risikoniveaus verbunden sind.