Viele Paare haben Empfängnisschwierigkeiten. Wenn Sie mit Unfruchtbarkeit kämpfen, kann in einigen Fällen ein Facharzt für Endokrinologie empfehlenswert sein.
Tatsächlich gibt es verschiedene Arten von Fruchtbarkeitsspezialisten, dazu zählt auch der Fachbereich der reproduktiven Endokrinologie. Da Hormone eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung spielen, ist es wichtig, zu wissen, welche Rolle das endokrine System im Hinblick auf die Empfängnis spielt, und wie es Ihre Fruchtbarkeit beeinflusst.
Das endokrine System verstehen
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen arbeitet das endokrine System zusammen mit dem Nervensystem, um sicherzustellen, dass der Körper richtig funktioniert. Endokrine Drüsen sind für die Freisetzung von Hormonen in den Blutkreislauf oder in die die Zellen umgebenden Flüssigkeiten verantwortlich. Hormone senden Nachrichten an das endokrine System und ermöglichen dem Körper, eine Vielzahl von Funktionen auszuführen. Eine davon beinhaltet die Fähigkeit zur Fortpflanzung. Acht Drüsen sind für die Produktion von Hormonen verantwortlich. Wenn eine von ihnen zu viel oder zu wenig produziert, kann dies zu einer endokrinen Störung führen. Zu diesen Drüsen gehören:
- Nebennieren
- Hypothalamus
- Eierstöcke
- Nebenschilddrüse
- Zirbeldrüse
- Hypophyse
- Hoden
- Schilddrüse
Wenn eine dieser Drüsen zu viele oder zu wenige Hormone produziert, können bestimmte normale Körperfunktionen beeinträchtigt werden, darunter:
- Wachstum und Entwicklung
- Stoffwechsel
- Stimmung
- Fortpflanzung
- Sexuelle Funktion
Was versteht man unter gynäkologischer Endokrinologie?
Spezialisten für gynäkologische Endokrinologie sind Fachärzte für Gynäkologie, die eine zweijährige Weiterbildung in der gynäkologischen Endokrinologie absolviert haben.
Frauen unter 35 Jahren gelten als unfruchtbar, wenn sie mindestens ein Jahr ohne Erfolg versucht haben, schwanger zu werden. Bei Frauen über 35 spricht man nach sechs Monaten ohne Schwangerschaft von Unfruchtbarkeit. Sowohl Frauen als auch Männer können von einem Endokrinologen profitieren, wenn sie Schwierigkeiten bei der Empfängnis haben. Es gibt weitere Gründe, warum Ihnen dieser Facharzt helfen kann:
- Sie sind eine Frau, die mit unregelmäßiger Periode kämpft
- Sie sind eine Frau über 35, die noch nie schwanger war
- Unfruchtbarkeit in der Familiengeschichte
Über den Fruchtbarkeitsberater den richtigen Arzt finden
Wenn Sie einen passenden Arzt suchen, der Ihnen bei Ihren Fruchtbarkeitsproblemen hilft, kann es ratsam sein, eine spezielle Beratung aufzusuchen. Fruchtbarkeitsberater sind darin geschult, Ihnen bei der Bewältigung Ihrer Probleme zu helfen, mit denen Sie während der Familienplanung konfrontiert sind.
Ein Berater kann das Paar auch bei emotionalen Schwierigkeiten unterstützen. Deshalb sollten beide Partner gemeinsam an den Terminen teilnehmen, damit sie ihre Gedanken, Gefühle, Ängste und Frustrationen loswerden. Eine solche Beratung kann auch hilfreich sein, um die richtige Vorgehensweise zu bestimmen, und alle nötigen Infos einzuholen, die Sie für eine fundierte Entscheidung benötigen.
Ein reproduktiver Endokrinologe ist auf Hormone spezialisiert, die oft mit einem unerfüllten Kindewunsch zusammenhängen. Fachärzte in diesem Bereich beschäftigen sich insbesondere mit der Funktion und den krankhaften Störungen hormonproduzierender Organe.
Wann Sie einen Spezialisten aufsuchen sollten, und was Sie erwartet
Wenn eine Frau Fruchtbarkeitsprobleme hat, und eine frühere Diagnose vorliegt, die Unfruchtbarkeit verursacht, wie z.B. eine entzündliche Beckenerkrankung (PID), polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS), oder wenn bei einem Mann eine niedrige Spermienzahl vorliegt, bzw. das Paar bereits mehrere Fehlgeburten erlebt hat, kann es sinnvoll sein, einen Facharzt für Endokrinologie aufzusuchen.
Beide Partner werden in der Regel umfangreich untersucht, um den möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen. In einigen Fällen kann das Problem bei einem Partner liegen oder in manchen Fällen sogar beide betreffen. Je nach Ursache, stehen heute eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, z.B. künstliche Befruchtungsmaßnahmen wie eine intrauterine Insemination (IUI) oder eine In-vitro-Fertilisation (IVF).
Paare, die aufgrund einer Krebsbehandlung Fortpflanzungsprobleme haben, können ebenfalls profitieren. Endokrinologen arbeiten häufig auch mit Onkologen zusammen, um einen Behandlungsplan zu erstellen, der für die Patientin am geeignetsten ist.