Solange der Mann zwar über genügend gesundes, bewegliches, aber vermindert lebensfähiges Sperma verfügt, kann eine der kostengünstigsten Fruchtbarkeitsbehandlungen angestrebt werden: die intrauterine Insemination, IUI.
Was ist eine intrauterine Insemination?
Während einer IUI werden aufbereitete Samenzellen etwa zum Zeitpunkt des Eisprungs in die Gebärmutter geleitet, um sie näher an das Ei zu bringen. Diese Art von künstlicher Befruchtung funktioniert, indem Sperma gewaschen und konzentriert wird, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Dieses wird dann kurz vor dem Eisprung direkt in die Gebärmutter gespritzt.
Für wen ist eine intrauterine Insemination geeignet?
Obwohl die intrauterine Insemination in vielen Fällen eingesetzt wird, wird sie speziell in einigen bestimmten Situationen empfohlen. Die IUI stellt häufig den ersten Versuch einer künstlichen Befruchtung dar, wenn der Mann nur über eine geringe Spermienanzahl verfügt. Sie wird üblicherweise auch dann angewandt, wenn die Frau eine Samenspende benötigt oder sie nicht dazu in der Lage ist, Geschlechtsverkehr zu praktizieren. Männer mit HIV können die intrauterine Insemination ebenfalls nutzen, um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, die Erkrankung an ihre Partnerin und das Kind weiterzugeben.
Wie läuft dieser Vorgang ab?
Der erste Schritt im Rahmen einer intrauterinen Insemination besteht darin, sicherzustellen, dass die Gebärmutter und die Eileiter voll funktionsfähig sind. Danach wird ein Tag bestimmt, an dem das Verfahren stattfindet. Wenn die Frau Fruchtbarkeitsmedikamente einnimmt, findet die intrauterine Insemination 36-40 Stunden, nachdem der Ultraschall anzeigt, dass ein Ei reif ist und freigesetzt werden kann, statt. Ansonsten wird sie innerhalb des Fruchtbarkeitsfensters im weiblichen Ovulationszyklus durchgeführt. Der Mann stellt eine Spermaprobe zur Verfügung, die gewaschen wird, um überschüssige Flüssigkeit und langsame Spermien zu beseitigen. Die Spermien werden anschließend mit einem flexiblen Katheter über den Gebärmutterhals direkt in die Gebärmutter eingespritzt.
Gibt es Risiken bei der intrauterinen Insemination?
Die intrauterine Insemination ist sehr sicher, es gibt nur wenige ernsthafte Komplikationen. Ein paar Probleme könnten jedoch auftreten. Während des Vorgangs können manche Frauen eine Infektion bekommen, dieses Risiko trittt aber nur bei weniger als einem Prozent auf. Das Prozedere läuft meist schmerzfrei ab, es können jedoch in manchen Fällen Krämpfe oder Schmierblutungen entstehen. Wenn die intrauterine Insemination mit Fruchtbarkeitsmedikamenten kombiniert wird, steigen die Chancen auf eine Mehrlingschwangerschaft in hohem Maße.
Wie erfolgreich ist eine intrauterine Insemination?
Die intrauterine Insemination ist oft erfolgreich. Bei Frauen, die sich einer IUI unterzogen, liegt der Prozentsatz jener, die erfolgreich Kinder zur Welt brachten, bei 15,8 Prozent, wenn die Frau jünger als 35 ist; in der Altersklasse zwischen 35 und 39 liegt dieser Prozentsatz bei immerhin 11 Prozent. Frauen, die zwischen 40 und 42 sind, haben eine Erfolgsrate von 4,7 Prozent und jene in der Altersklasse zwischen 43 und 44, haben eine Chance von 1,2 Prozent. Ärzte empfehlen üblicherweise drei bis sechs IUI-Versuche, bevor andere Fruchtbarkeitsbehandlungen in Betracht gezogen werden.