Laut der Mayo Clinic sind etwa 15% aller Paare unfruchtbar, wobei in mehr als einem Drittel dieser Fälle männliche Unfruchtbarkeit eine Rolle spielt. Oft sind Probleme mit der Spermienentwicklung dafür verantwortlich. Forscher haben einen Weg gefunden, ein für die Spermienproduktion wichtiges Protein direkt in die Hoden von Mäusen zu transportieren, wo es die normale Spermienentwicklung wiederherstellte und zuvor unfruchtbaren Mäusen ermöglichte, Nachkommen zu zeugen.
Welche Bedeutung haben die Hoden?
Die Forscher entwickelten ein Verabreichungssystem namens Fibroplex, das aus kugelförmigen Nanopartikeln aus Seidenfibroin und einer Lipidbeschichtung bestand. Sie füllten PIN1 in Fibroplex und zeigten, dass die Partikel sicher waren und keine Anzeichen von Toxizität oder Hodenschäden bei Mäusen aufwiesen. Als das Team das mit PIN1 beladene Fibroplex in die Hoden junger Mäuse mit PIN1-Deletionen injizierte, stellte die Behandlung nahezu normale PIN1-Spiegel und Spermienstammzellzahlen wieder her und reparierte die BTB. Die behandelten Mäuse hatten ein normales Hodengewicht und eine normale Hodengröße und etwa 50% der Spermienzahl von Wildtyp-Mäusen. Bis etwa 5 Monate nach der Behandlung, als das Protein abgebaut wurde, zeugten die mit PIN1-Fibroplex behandelten Mäuse eine ähnliche Anzahl von Jungtieren wie Wildtyp-Mäuse, während unbehandelte Mäuse mit PIN1-Deletionen unfruchtbar blieben. Dies ist laut den Forschern der erste Nachweis für die direkte Zufuhr von Proteinen in die Hoden zur Behandlung männlicher Unfruchtbarkeit.
Was können Männer selbst tun, um ihre Hoden effektiv zu schützen?
Männer können einige Maßnahmen ergreifen, um ihre Hoden zu schützen und damit ihre Fruchtbarkeit, Hormonproduktion und allgemeine Gesundheit zu unterstützen. Die wichtigsten Maßnahmen betreffen Lebensstil, Temperatur, Schutz vor Verletzungen und Vermeidung schädlicher Einflüsse.
1. Temperatur niedrig halten
Die Hoden benötigen etwa 2–3 °C weniger als die Körpertemperatur, um optimal Spermien zu produzieren.
Deshalb sinnvoll:
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Enge Hosen und synthetische Unterwäsche vermeiden
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Laptop nicht dauerhaft auf dem Schoß benutzen
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Sitzheizungen sparsam verwenden
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Häufige Saunagänge und heiße Bäder reduzieren
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Bei Krampfadern im Hodensack (Varikozele) ärztliche Abklärung suchen
2. Überhitzung im Alltag vermeiden
Auch alltägliche Faktoren können die Temperatur erhöhen, z. B.:
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Langdauerndes Sitzen
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Übergewicht (erhöht die lokale Wärme)
Regelmäßige Bewegung und gesundes Körpergewicht helfen, die Hodenfunktion zu erhalten.
3. Schutz vor Verletzungen
Mechanische Schäden können die Blut-Hoden-Schranke oder Gewebe direkt beschädigen.
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Beim Sport (Fußball, Kampfsport, Radfahren) Schutzausrüstung tragen
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Längeres Radfahren mit schlechten Sätteln vermeiden oder ergonomischen Sattel verwenden
4. Schadstoffe und Toxine vermeiden
Viele Umweltstoffe wirken testikulär toxisch und können Spermien schädigen.
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Nicht rauchen
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Alkohol nur in Maßen
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Kontakt mit Lösungsmitteln, Pestiziden, Lacken, Schwermetallen minimieren
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Mit Chemikalien nur mit Schutzkleidung arbeiten
5. Medikamente und Drogen kritisch prüfen
Einige Substanzen wirken hormonstörend oder schaden den Hoden:
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Anabolika/Testosteronpräparate (können die Spermienproduktion fast komplett stoppen)
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Manche Schmerzmittel und Medikamente bei Langzeiteinnahme
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Cannabis und andere Drogen können die Spermienqualität reduzieren
Bei Unsicherheit: immer ärztlich rückfragen.
6. Infektionen vermeiden
Infektionen wie Mumps-Orchitis, STIs (z. B. Chlamydien) oder chronische Entzündungen können dauerhaft schädigen.
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Mumps-Impfung (MMR) schützt vor Hodenschäden
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Kondome nutzen
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Harnwegsinfekte früh behandeln
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Bei Hoden- oder Nebenhoden-Schmerzen sofort ärztliche Abklärung
7. Hormon- und Stoffwechselgesundheit unterstützen
Stoffwechselerkrankungen können die Hoden beeinflussen.
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Normales Körpergewicht halten
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Bewegung und gesunde Ernährung (v. a. Gemüse, Omega-3, Zink, Selen)
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Stress reduzieren – chronischer Stress senkt Testosteron und schädigt die Hodenfunktion
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Schlaf ausreichend halten (schlechter Schlaf → schlechtere Spermienqualität)
8. Regelmäßige Selbstuntersuchung
Einmal monatlich im warmen Duschen:
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Größe, Form und Struktur beider Hoden prüfen
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Knoten, Schwellungen oder Härten beachten
Früherkennung schützt vor Hodentumoren und Entzündungen







