Melatonin ist ein Hormon, das vorrangig in der Zirbeldrüse produziert wird. Es hilft dabei, den circadianen Rhythmus zu steuern, d. h. den 24-Stunden-Zyklus der physiologischen Prozesse von Lebewesen, darunter auch Fruchtbarkeit und fötale Entwicklung. Zudem hat sich gezeigt, dass das Homon positive Wirkung auf die Fähigkeit einer Frau hat, schwanger zu werden, wenn Sie sich einer In-vitro-Fertilisation (IVF) unterzieht.
Kann Melatonin die Fruchtbarkeit beeinflussen?
Eine vom Gesundheitszentrum der Univerity of Texas, San Diego durchgeführte Studie ergab, dass für eine gesunde Fruchtbarkeit ein optimaler Melatoninspiegel unabdingbar ist. Man geht davon aus, dass Frauen, die unter Empfängnisproblemen aufgrund einer schlechten Eizellqualität leiden, Ihre Schwangerschaftschancen verdoppeln könnten, wenn sie sich einer in-Vitro-Behandlung unterziehen und gleichzeitig Melatonin einnehmen. Das Hormon wirkt als Antioxidans in den Eierstöcken, um freie Radikale zu eliminieren und die Eizellen vor Schäden zu bewahren.
Da Melatonin so wirkt, dass es den circadianen Rhytmnus reguliert, sollten Frauen, die Nachwuchs planen, jede Nacht etwa zur gleichen Zeit acht Stunden schlafen. Dies fördert einen gesunden Melatoninspiegel und kann dabei helfen, die Produktion und Qualität der Eizellen zu verbessern.
Negative Wirkungen des Hormons
Eine Einnahme von Melatonin kann bei manchen Patientinnen leider zu Unverträglichkeitsreaktionen führen und den Eisprung stören.
Bei Tieren hat die Forschung Hinweise darauf gefunden, dass Melatonin wichtig für die Reifung und Entwicklung der Oozyten (Eizellen) ist. Man nimmt auch an, dass es verantwortlich für bestimmte Vorgänge ist, die im sich entwickelnden Follikel stattfinden, da sich das Hormon auch in der Follikelflüssigkeit findet, die die Eizelle umgibt. Die größten Follikel sind jene, die für gewöhnlich am reifsten sind und die größten Melatoninmengen enthalten.
Forschungsuntersuchungen haben ergeben, dass Melatonin in höchsten Konzentrationen in reifen Follikeln in der follikulären Flüssigkeit vorliegt, die während IVF-Zyklen untersucht wurde. Zudem zeigte sich, dass sich der Melatoninspiegel in menschlicher follikulärer Flüssigkeit weiter erhöhte, wenn Melatonin oral verabreicht wurde. Weiters geht man davon aus, dass das Hormon die Eizelle vor Stress schützt.
Welche Vorteile hat Melatonin während einer IVF?
Forscher haben mindestens sechs Studien mit Frauen durchgeführt, die IVF-Behandlungen durchlaufen und dabei Melatonin verabreicht bekommen hatten. In den meisten Fällen haben die Frauen neben Melatonin noch andere Substanzen eingenommen, etwa Vitamin E, Folsäure und Myoinositol. Die Studien ergaben, dass jene, bei denen sich im Rahmen eines vorangegangenen In-vitro-Zyklus eine verringerte Eizellenqualität gezeigt hatte, durch die Supplementation folgende Vorteile ergaben:
• Verbesserte Eizellqualität und Reife
• Verbesserte Fruchtbarkeitsraten
• Verbesserte Anzahl hochwertiger Embryonen
• Verringerte Fragmentation von Embryonen
• Eine Erhöhung der Implantationszahl befruchteter Eizellen
• Höhere Schwangerschaftsraten
Nichtsdestotrotz sollte erwähnt werden, dass, obwohl die Studien über den Einsatz von Melatonin bei IVF-Behandlungen positive Ergebnisse belegten, es unsicher ist, ob sich auch die Lebendgeburtenraten erhöhen. Es ist zudem noch unklar, ob eine Melatoninergänzung Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen hilft, die keine in-Vitro-Behandlung vornehmen lassen.
Alles in allem haben die Studien verdeutlicht, dass Frauen von mehr Melatonin profitieren können, wenn sie sich gleichzeitig einer IVF unterziehen. Das Hormon hat positive Wirkung gezeigt, was die Empfängnisfähigkeit anbelangt, wie auch bei der Entwicklung des Fötus. Somit kann es für Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen Hoffnung bieten. Frauen, die sich einer in-Vitro-Behandlung unterziehen, können ihre Empfängnischancen und die Wahrscheinlichkeit einer gesunden Schwangerschaft erhöhen, indem sie eine Kombination aus Melatonin, Folsäure und weiteren Ergänzungen zuführen, die das Potential haben, einen wachsenden Fötus zu unterstützen.