Wenn Sie ungeschützten Verkehr haben, sind Sie nicht allein. Tatsächlich vergisst jede zweite Frau die Pille regelmäßig. Manchmal kann es aber auch zu Verhütungspannen kommen. In diesen Fällen besteht die Möglichkeit, auf Notfallverhütung wie die „Pille danach“ zurückzugreifen, die bis zu fünf Tagen nach dem Sex wirksam ist, je nach Art des Präparats. Viele Frauen fragen sich jedoch, ob die „Pille danach“ negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat oder andere Nebenwirkungen mit sich bringt.
Eine Reihe von Fehlinformationen
Leider sind viele Frauen schlecht informiert und gehen von falschen Grundannahmen aus. Laut einer Umfrage aus Großbritannien glauben 40 Prozent aller Frauen, „die Pille danach“ mache unfruchtbar, wenn sie zu oft verwendet wird, und 51 Prozent sind der Ansicht, man könne sie nur einmal pro Zyklus einsetzen.
Die „Pille danach“ hat keine Folgen für die Fruchtbarkeit
Tatsächlich raten Ärzte aber nur deshalb davon ab, die „Pille danach“ häufiger zu verwenden, weil sie nicht so wirksam ist wie herkömmliche Verhütungsmittel. Auch wenn Sie auf Notfallverhütung zurückgreifen müssen, reduzieren sich dadurch Ihre Empfängnischancen nicht.
Es gibt zwei verschiedene Arten der „Pille danach“: PiDaNa® und ellaOne®. Erstere funktioniert durch Freisetzung von Levonorgestrel, einer synthetischen Version von Progesteron, und zögert so den Eisprung hinaus. Sie muss binnen drei Tagen (72 Stunden) nach dem Verkehr eingenommen werden, um wirksam zu sein. EllaOne® wiederum enthält einen Stoff namens Ulipristalacetat, der die Ovulation verzögert. Sie muss innerhalb von fünf Tagen (120 Stunden) nach dem Verkehr eingenommen werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Beide Pillen gelten grundsätzlich als unbedenklich.
Die „Pille danach“ ist sehr sicher
Tatsächlich ist sie sogar so sicher, dass in einer Stellungnahme der Weltgesundheitsorganisation spezifisch keine Empfehlung für weitere Studien über die Unbedenklichkeit der „Pille danach“ abgegeben wurde. Stattdessen sollen eher Mythen über Notfallverhütung und deren Nebenwirkungen ausgeräumt werden.
Die „Pille danach“ hat keine schwerwiegenden Nebenwirkungen, kann jedoch zu Magen- oder Kopfschmerzen sowie zu Übelkeit und Durchfall führen. Falls Sie nach der Einnahme erbrechen oder Durchfall haben, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren, da die Wirksamkeit der Pille in diesem Fall nicht mehr vollständig gegeben ist, und eine weitere Einnahme erforderlich ist. Darüber hinaus kommt es bei einigen Frauen nach Einnahme der „Pille danach“ zu einer unregelmäßigen Periode. Diese kann unerwartet einsetzen und leichter oder schmerzhafter ausfallen als gewöhnlich.
Notfallverhütung ist nicht jederfraus Sache
Die „Pille danach„ kann mit anderen Medikamenten interagieren. Frauen mit bestimmten Erkrankungen sollten sie nur unter ärztlicher Rücksprache einnehmen. Wenn keine Notfallverhütung angewendet werden darf, wird oft eine Kupferspirale eingesetzt, um eine Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu verhindern und kontinuierlichen Schutz zu bieten. Falls Sie ein hormonelles Verhütungsmittel verwenden, sollten Sie sich mit Ihrem Gynäkologen absprechen, ob und wie Sie die Pille nach Einnahme der Notfallverhütung anwenden.
Es ist wichtig, über die „Pille danach„ richtig informiert zu sein, denn Zeit ist bei Notfallverhütung der entscheidendste Faktor. Die Wirksamkeit eines solchen Präparats nimmt von Stunde zu Stunde ab, sind bereits fünf Tage nach dem Verkehr verstrichen, kann kein vollständiger Schutz mehr garantiert werden. Je früher Sie die „Pille danach„ einnehmen, desto höher sind Ihre Chancen, eine Schwangerschaft effektiv zu verhindern.