Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Fruchtbarkeit

Bei vielen Paaren stellt sich schnell und einfach Nachwuchs ein. Für andere wiederum ist die Kinderplanung eine frustrierende Tortur. So viele Variablen beeinflussen die Fruchtbarkeit, eine gute allgemeine Gesundheit kann jedoch den Unterschied machen.

Jene, deren Zeugungsversuche erfolglos bleiben, kämpfen oft mit Minderwertigkeitskomplexen und sie finden es ungerecht, wenn bei Freunden und Familie alles reibungslos funktioniert. Es ist, als ob ihnen etwas ganz Elementares verwehrt bleibt. Zugegeben, das Leben ist unfair, und der Kinderwunsch Teil des menschlichen Daseins. Gleichzeitig kann die Verfolgung eines positiven Lebensstils oft biologische Bedingungen schaffen, die eine Empfängnis begünstigen.

Das Herz der Materie

Es ist keine Überraschung, dass ein gesundes Herz die Fortpflanzung fördert. Dieses Organ pumpt das Blut, das Menschen am Leben erhält. Gemäß einer Studie aus dem Jahr 2016, betrieben von vier Ärzten der Stanford Universität, gibt es eine starke Korrelation zwischen Herzerkrankungen und männlicher Unfruchtbarkeit. Ähnliche Verbindungen finden sich bei Männern, die mit Bluthochdruck kämpfen. Auf der weiblichen Seite ist das polyzystische Ovarsyndrom – eine Störung, die bei 3 bis 10 Prozent aller unfruchtbaren Frauen vorkommt – auch mit Herzerkrankungen verbunden, zusammen mit verwandten Symptomen wie erhöhtem Insulin und Triglyceriden. Während die spezifische Ursache noch nicht bestimmt werden konnte, zwingt das gleichzeitge Auftreten der Erkrankungen mit Unfruchtbarkeit Betroffene dazu, sich besser um ihre kardiovaskuläre Gesundheit zu kümmern.

Steigerung der Fruchtbarkeit durch Gewichtsverlust

Im Zusammenhang mit einer guten Kardio-Gesundheit steht ein schlanker Körper. Dennoch gibt es andere Aspekte der Fettleibigkeit, die eine Schwangerschaft verhindern. Wenn der weibliche Body-Maß-Index (BMI) die 30 überschreitet, können schädliche Veränderungen der Hormone auftreten. Kommt es zu einer Veränderung der Qualität und Quantität der natürlichen Hormone, reduzieren sich auch die Schwangerschaftschancen. Darüber hinaus führt Fettleibigkeit zu Insulin-Resistenz – ein Zustand, der die Menstruationszyklen durcheinander bringt. Auf der anderen Seite, neigen fettleibige Männer dazu, einen Testosteronabfall zu erleiden, der negative Auswirkungen auf ihre Zeugungsfähigkeit hat. Zudem sind zu viele überschüssige Pfunde oft mit erektiler Dysfunktion verbunden.

Atmung und Fortpflanzung

Obwohl Forschungen auf diesem Gebiet noch nicht vollständig sind, gibt es einige Belege, die Asthma bei Frauen mit Empfängnisschwierigkeiten assoziieren. Eine Studie aus dem Jahr 2016 aus Dänemark stellte fest, dass die Wahrscheinlichkeit, Nachwuchs zu bekommen, bei Asthmatikerinnen um 20 Prozent reduziert war im Vergleich zu Nicht-Asthmatikerinnen. Jene Teilnehmerinnen, die anfällig für Atemwegserkrankungen waren, brauchten zudem länger, schwanger zu werden als die anderen Probandinnen. Wissenschaftler glauben, dass die durch Asthma ausgelöste Lungenentzündung, andere Organe und Schleimformationen nachteilig beeinflussen kann. Solche Probleme könnten intrauterine Behandlungen bei unfruchtbaren Frauen erschweren.

Handeln

Für jedes Paar, das verzweifelt ist, weil der Nachwuchs auf sich warten lässt, ist die Frage nach der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens von größter Bedeutung. Wenn es Bereiche gibt, in denen Verbesserungen nötig sind, ist es wichtig, daran zu arbeiten, um eine erfolgreiche Empfängnis sicherzustellen. Moderates anaerobes und aerobes Training (sogar Asthma) wirkt sich ebenso postitiv auf die bereits erwähnten Aspekte aus wie eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist. Außerdem ist die Untersuchung der unmittelbaren Umgebung und die Beseitigung von Toxinen ratsam. Wenn einer oder beide Partner mit chronischen Krankheiten kämpfen, könnte eine intensivere medizinische Intervention erforderlich sein. Bevor Maßnahmen getroffen werden, sollte zuerst ein Arzt konsultiert werden.

Das Leben ist nicht immer fair. Es gibt Menschen, die unter diversen Krankheiten leiden und trotzdem mehrere Kinder haben. Bei anderen wiederum, die top-fit sind, klappt die Zeugung nicht. Tatsache ist jedoch, dass ein robuster Gesundheitszustand ein besseres Umfeld für eine Empfängnis schafft als eine Vielzahl von Beschwerden. Sich gut um den eigenen Körper zu kümmern, kann die Schwangerschaftschancen signifikant erhöhen.