Die Geburt eines Kindes kann eine der schönsten Erfahrungen für Paare sein und für die meisten lässt sich der Babywunsch leicht realisieren. Oft werden jedoch Fehler gemacht, die einer erfolgreichen Befruchtung im Wege stehen. In diesem Artikel werden wir die sieben häufigsten Fehler, die Paare unterlaufen, unter die Lupe nehmen sowie Fruchtbarkeits-Tipps vorstellen.
Zu lange mit dem Babywunsch warten
Das Alter ist ein entscheidender Faktor, wenn Sie versuchen, ein Kind zu bekommen. Viele Paare stellen die Babyplanung zurück, weil sie sich noch nicht bereit dazu fühlen oder sich lieber ihrer Karriere widmen, ihr finanzielles Polster aufbessern oder ein größeres Haus kaufen möchten. Während einige Frauen zwar problemlos noch mit 30 oder 40 Jahren schwanger werden, ist dies nicht als Norm anzusehen. Die Chancen auf eine Schwangerschaft verringern sich zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr um 50 Prozent. Für Frauen über 40 stellt es sich immer schwieriger dar, schwanger zu werden.
Paare, die in einer festen Beziehung leben und sich bereit für Nachwuchs fühlen, sollten den Babywunsch im Idealfall vor dem 35. Lebensjahr verwirklichen. Dadurch erhöhen sich nicht nur die Chancen auf eine Schwangerschaft, auch das Risiko für Missbildungen wird gesenkt.
Keinen Spezialisten konsultieren
Viele Paare scheuen sich davor, einen Experten zur Rate zu ziehen, wenn Empfängnisprobleme auftreten. Ein Spezialist kann Ihnen jedoch dabei helfen, Ihre Fruchtbarkeit zu ermitteln, etwaige gesundheitliche Probleme zu diagnostizieren und Tipps zur Empfängnisgeben.
Frauen, die mit unregelmäßigen, schmerzhaften oder gar ausbleibenden Regelblutungen kämpfen, unter Entzündungen im Beckenbereich leiden, oder sexuell übertragbare Krankheiten haben, sollten so schnell wie möglich einen Gynäkologen aufsuchen.
Zu viel Stress
Ein hoher Stressfaktor, Depressionen und Angstzustände können sich negativ auf die Empfängnis auswirken. Stress trägt zu Unfruchtbarkeit bei, indem er Hormonstörungen verursacht, die den Zyklus durcheinander bringen. Das bedeutet, dass ein Eisprung bei Frauen unter Dauerstress viel seltener vorkommt. Stress kann außerdem zu Fruchtbarkeitsproblemen führen und eine Einnistung verhindern.
Frauen, die unter Stress leiden, sollten versuchen, die Situation zu kontrollieren oder Stress auslösende Faktoren zu eliminieren, bevor sie ihren Babywunsch realisieren. Studien haben gezeigt, dass bestimmte moderne Therapien wie Akupunktur und Programme zur Stressreduktion dabei helfen können, diese Belastungen zu verringern und die Fruchtbarkeit zu fördern. Traditionelle Heilmethoden wie Yoga, Meditation oder Sport mindern nicht nur Stress, sie tragen gleichzeitig auch zur Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts bei.
Eine ungesunde Lebensweise
Paare sind sich in der Regel darüber bewusst, dass eine ungesunde Lebensweise während der Schwangerschaft schädlich sein kann. Allerdings wissen viele nicht, welche negativen Auswirkungen ungesunde Gewohnheiten auf die Fruchtbarkeit haben können. So wird beispielsweise durch Rauchen die Absorption von Vitamin C und Zink (wichtige pränatale Nährstoffe) blockiert, wodurch eine Schwangerschaft verhindert werden kann.
Drogen- und Alkoholkonsum können natürliche Fortpflanzungsfunktionen des Körpers unterbrechen und ihm Nährstoffe entziehen. Unter- oder Übergewicht können das Fortpflanzungssystem vollständig außer Kraft setzen, den Menstruationszyklus stören und die Gefahr für eine Fehlgeburt erhöhen.
Eine ausgewogene Ernährung ist hilfreich, um ein gesundes Gewicht aufrecht zu erhalten. Wenn eine Schwangerschaft geplant ist, sollte man daher nicht zu schnell ab- oder zunehmen. Durch regelmäßiges Training können Sie Ihr Gewicht auf ein optimales Level bringen und damit Ihre Empfängnischancen verbessern. Schlechte Angewohnheiten wie Alkohol- Drogen oder Zigarettenkonsum sollten sofort aufgegeben werden, auch wenn dies professionelle Unterstützung erfordert.
Fehleinschätzung Ihres Fruchtbarkeitszyklus
Paare berechnen den Fruchtbarkeitszyklus der Frau häufig falsch. Einige verstehen den Eisprungzyklus nicht, andere wiederum machen den generellen Fehler, anzunehmen, dass eine Frau während des Eisprungs am fruchtbarsten ist. Die meisten Frauen haben einen 28-Tage-Zyklus, dieser variiert jedoch von Frau zu Frau und kann sowohl kürzer als auch länger sein. So kann es oftmals passieren, dass Frauen zwei bis fünf Tage vor dem Eisprung schwanger werden.
Paare können den Fruchtbarkeitszyklus entweder anhand von Tests zur Vorhersage des Eisprungs bestimmen oder den Zervixschleim beobachten. Sie können auch einfach 14 Tage zurück zählen (vom Beginn der letzten Periode an).
Zu viel oder wenig Sex haben
Oft wird angenommen, dass häufiger Sex kontraproduktiv ist, wenn es um eine erfolgreiche Empfängnis geht. Tatsächlich ist es aber so, dass regelmäßiger Geschlechtsverkehr die Spermienanzahl- und qualität gesunder Männer nicht beeinträchtigt. Für jene, die jedoch über eine geringe Spermienanzahl verfügen, ist es empfehlenswerter, nur alle paar Tage Sex zu haben, da der Körper mehr Zeit benötigt, um neue Spermien zu produzieren. Häufiger Sex kann demnach dazu führen, dass der Körper nicht genug Samenzellen für jede Ejakulation herstellen kann, weswegen es möglicherweise zu einer Abnahme der Spermienmenge- und qualität kommt.
Auch wenn es richtig ist, dass zu häufiger Sex die Spermienspeicher erschöpft, ohne den Hoden die Möglichkeit zu geben, mehr davon herzustellen, kann zu wenig Sex den gegenteiligen Effekt haben, was Morphologie und Motilität der Samenzellen betrifft. Daher wäre es ideal, wenn die Geschlechtsverkehr-Frequenz zwischen einem und drei Tagen beträgt.
Nicht spermienfreundlich sein
Bestimmte Chemikalien und Substanzen töten Spermien ab oder verhindern das Eindringen in den Eileiter. So enthalten z.B. die meisten Gleitmittel Spermizide, welche die Spermien schnell abtöten, bevor sie die Eierstöcke erreichen. Wenn Sie z.B. duschen oder vaginale Sprays verwenden, können Sie dadurch den Zervixschleim wegwaschen und den pH-Wert und Säuregrad der Vagina verändern, wodurch Spermien schwerer überleben. Vermeiden Sie daher derartige Produkte oder fragen Sie Ihren Arzt, welche davon spermienfreundlich sind.
Wenn ein Paar Probleme bei der Zeugung hat, kann der unerfüllte Babywunsch Stress erzeugen und Beziehungsprobleme hervorrufen. Wenn Sie jedoch die gröbsten Fehler kennen, die im Zusammenhang mit einer erfolgreichen Empfängnis stehen, kann Ihnen dies dabei helfen, die notwendigen Gegenmaßnahmen zu treffen.