Wenn es um die weibliche Fruchtbarkeit geht, kommt eine Vielzahl von Schlüsselhormonen ins Spiel. Von diesen ist ein spezifisches Hormon, das in den Eierstöcken produziert wird (bekannt als AMH), für die reproduktive Gesundheit bedeutend.
AMH, von Ärzten auch als Anti-Müller-
Bluttests zur Messung der AMH-Konzentration im Körper wurden zu einem entscheidenden Parmeter, um erste Schlüsse über die weibliche Empfängnisfähigkeit zu ziehen. Ärzte und Fruchtbarkeitsspezialisten sind der Ansicht, dass AMH-Werte innerhalb des Menstruationszyklus nur selten schwanken. Daher glauben viele Gesundheitsexperten, dass die gesammelten Ergebnisse einen soliden Hinweis dafür liefern, wie gut die Eierstöcke funktionieren.
Typische AMH-Referenzbereiche:
Normale AMH-Werte
(1,5 bis 4,0 ng/ml) – wird mit erhöhter Fertilität und besseren Ansprechraten auf Fruchtbarkeitsbehandlungen assoziiert.
Niedrig-Normaler AMH-Spiegel
(1,0 bis 1,5 ng/ml) – wird mit verminderter ovarieller Reserve mit geringer Beeinträchtigung möglicher Schwangerschafts-Ergebnisse assoziiert.
Sehr niedrige AMH-Werte
(unter 0,5 ng/ml) – deuten auf eine verminderte ovarielle Reserve und erhöhte Fruchtbarkeitsprobleme hin.
Was bedeutet ein hoher AMH-Spiegel?
Die meisten Ärzte sind sich einig, dass erhöhte AMH-Spiegel oft darauf hinweisen, dass eine Frau eine größere Anzahl an Reserveiern besitzt. Darüber hinaus wird angenommen, dass nur geringfügig höhere Werte als normal, auf die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit deuten können.
Trotz der höheren Anzahl von Eizellen mit hohen AMH-Spiegeln können diese Werte auch ein Zeichen für PCOS sein, da Frauen mit dieser Erkrankung oft viele kleine Follikel (Zysten) haben und sich dadurch ein hoher AMH-Spiegel zeigen kann. Darüber hinaus haben Frauen mit hohen AMH-Spiegeln häufig ein größeres Risiko, ein ovarielles Hyperstimulations-Syndroms (OHSS) zu entwickeln. Zusätzlich zu den Auswirkungen auf die Fertilität, werden hohe AMH-Spiegel in einigen Studien auch mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko bei prämenopausalen Frauen in Verbindung gebracht.
Verminderte AMH-Konzentration und was dadurch angezeigt wird
In bestimmten Fällen kann eine verminderte AMH-Konzentration im Blut einer Frau bedeuten, dass sie nur eine begrenzte Menge an Reserveeizellen besitzt, was eine mögliche Erklärung dafür liefern könnte, warum sie nicht schwanger wird.
Es ist jedoch wichtig, zu beachten, dass die Eizellanzahl nicht der einzige entscheidende Faktor dafür ist, ob eine Frau eines Tages Kinder gebären wird. Mediziner warnen davor, dass die Eizellqualität ebenfalls berücksichtigt werden muss. So könnte eine große Anzahl von Eizellen eine schlechte Qualität aufweisen, eine begrenzte Menge hingegen qualitativ hochwertig sein. Wissenschaftler und Ärzte empfehlen, dass Frauen mit niedriger Eizellenanzahl, die jedoch gesund ist, nicht die Hoffnung auf entsprechende Behandlungsmöglichkeiten aufgeben sollten, die ihre Schwangerschaftschancen erhöhen. Weiters gehen Mediziner davon aus, dass bestimmte biologische und externe Faktoren ebenfalls zu verminderten AMH-Spiegeln beitragen könnten.
Verminderte AMH-Spiegel und wodurch sie ausgelöst werden
Das Alter könnte der wichtigste Faktor sein, der die AMH-Werte beeinflusst. In der Regel beginnen AMH-Spiegel zu sinken, wenn die Frau das 35. Lebensjahr und darüber hinaus erreicht hat und sie gehen langsam, aber stetig zurück, bis sie in die Menopause kommt (ein natürlicher Zustand, der bei Frauen Ende 40, Anfang 50 einsetzt und der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Eierstöcke ihre Fortpflanzungsfähigkeit einstellen) und nicht mehr in der Lage ist, schwanger zu werden.
Zudem können mehrere Lebensstilfaktoren zu niedrigen AMH-Konzentrationen führen, darunter schlechte Ernährungsgewohnheiten, exzessiver Nikotinkonsum, Passivrauchen sowie Faktoren aus der Umwelt. Auch Chemotherapien, psychischer und physischer Stress, ein unterbrocher Blutfluss zu den Eierstöcken, diverse Krankheiten und Verletzungen oder Schäden an den reproduktiven Organen, können dafür verantwortlich sein.
Verbesserung niedriger AMH-Werte
Die erste und wichtigste Maßnahme besteht darin, festzustellen, wodurch die niedrigen Werte ausgelöst wurden. Sollten die Ergebnisse durch ein externes oder korrigierbares biologisches Problem herrühren, wird die Behandlung wahrscheinlich darauf ausgerichtet sein, die spezifische Krankheit zu lindern oder zu beseitigen. Wenn die Ursache eher auf eine geringe Eizellenzahl zurückzuführen ist, kann eine Beratung durch einen Fruchtbarkeitsspezialisten hilfreich sein, um ggf. Methoden zu finden, die zu einer Steigerung der Eizellenreserve führen. Natürliche Ansätze zur Förderung niedriger AMH-Spiegel umfassen einen passenden Ernährungsplan und sportliche Aktivität, sowie eine mögliche Ergänzung mit DHEA, einem Hormon, das den Fett- und Mineralstoffwechsel reguliert und die Qualität der Eizellen verbessert.