Eine der beliebtesten Fruchtbarkeitsdebatten aller Zeiten hat mit dem weiblichen Orgasmus zu tun. Obwohl manche Menschen glauben, dass ein Orgasmus überhaupt keine Auswirkungen auf die Empfängnis hat, zeigen neue Studien, dass der Höhepunkt, auch wenn er nicht unbedingt notwendig ist, aus verschiedenen Gründen doch hilfreich sein kann. Hier finden Sie die Antwort auf einige Ihrer brennendsten Fragen zur Verbindung zwischen dem sexuellen Höhepunkt der Frau und einer erfolgreichen Zeugung.
Empfängnis und weiblicher Orgasmus
Viele Frauen wollen wissen, ob sich ihre Chancen auf eine Empfängnis erhöhen, wenn sie einen Orgasmus erreichen. Obwohl wissenschaftliche Beweise Unterschiedliches nahelegen, existieren dazu doch einige interessante Theorien. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Fragen, die Frauen zum Thema Orgasmus und Empfängnis stellen.
Kann ich schwanger werden, wenn ich keinen Orgasmus habe?
Kurz gesagt: Ja. Es gibt keine medizinische, biologische oder wissenschaftliche Notwendigkeit für eine Frau, einen Orgasmus zu erreichen, um schwanger zu werden. Männer müssen jedoch zum Höhepunkt kommen, um ihr Sperma für die gewünschte Befruchtung freisetzen zu können. Stellen Sie sich Folgendes vor: Es ist Abend, Sie sind müde, aber Ihr Mann hat Lust. Sie genießen den Verkehr möglicherweise, aber der Stress des Tages lässt Sie keinen Orgasmus erreichen. So lange Ihr Mann jedoch zum Höhepunkt kommt, kann er Sperma in Ihre Vagina abgeben. Dieses Ejakulat reist dann nach oben, bis es die Eizelle erreicht und ihre äußere Hülle durchbricht. Ein paar Wochen später stellen Sie durch Ausbleiben der Regelblutung fest, dass Sie erfolgreich waren. Dass Sie keinen Orgasmus hatten, hat die Empfängnis nicht verhindert.
Helfen die Kontraktionen in meiner Vagina während eines Orgasmus das Sperma nach oben zu transportieren?
Eine in den 1990er Jahren in Europa durchgeführte Studie verleiht dieser Theorie ein wenig Glaubhaftigkeit. Zwei Forscher untersuchten mehr als 300 Proben, für die sie Paare baten, den Zeitpunkt ihrer Orgasmen aufzuzeichnen und die samenhaltige Flüssigkeit aufzufangen, die in den Stunden nach dem Geschlechtsverkehr aus der Vagina lief. Dabei entdeckten die Forscher, dass Frauen, die eine Minute vor bis 45 Minuten nach der Ejakulation ihres Partners einen Orgasmus hatten, mehr Ejakulat des Partners in ihrer Vagina behielten als Frauen, die keinen Höhepunkt erreichten. Die Forscher schlossen aus diesen Erkenntnissen, dass die Vaginalkontraktionen während des weiblichen Orgasmus helfen, das Sperma näher an die Zervix zu bringen, wodurch es höhere Chancen, hat die Eizelle zu finden.
Und wenn mein Partner und ich gleichzeitig einen Orgasmus haben?
Verschiedene Studien untersuchen die Empfängnisraten von Paaren, die gleichzeitig erdbebenartige Orgasmen haben. Der Theorie nach, sind die Körper des Paares in perfektem Zustand für eine Empfängnis, wenn die Orgasmen gleichzeitig stattfinden, sodass das Sperma in die Gebärmutter gelangen kann, um dort die Eizelle zu befruchten. An dieser Theorie ist jedoch nur wenig Wahres. Obwohl der Höhepunkt der Frau helfen kann, das Sperma in Richtung Zervix zu transportieren, haben gleichzeitige Orgasmen keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Experten nehmen jedoch an, dass ein Paar, das es schafft, gleichzeitig einen Orgasmus zu erreichen, besonders entspannt im Umgang miteinander ist. Diese Entspannung allein kann schon dabei helfen, die Empfängniswahrscheinlichkeit zu erhöhen, wenn man bedenkt, wie viele Studien den negativen Effekt von Stress auf die Fruchtbarkeit belegen.
Ist es wahr, dass meine Vagina keine sperma-freundliche Umgebung ist?
Ja, das ist richtig. Die Vagina stellt eine saure, warme Umgebung dar, in der das Sperma Schwierigkeiten hat zu überleben. Einige wissenschaftliche Studien legen nahe, dass Erregung die Vagina möglicherweise angenehmer für die Spermien machen könnte. Eine Studie, die von Dr. RJ Levin, einem Wissenschaftler der Sheffield Universität in Yorkshire England durchgeführt wurde, zeigt, dass Erregung und sexuelle Befriedigung eine wichtige Rolle in der Fruchtbarkeit und Fortpflanzung spielen. Laut dieser Studie erhöht die Erregung vor und während des Orgasmus den Blutstrom im Genitalbereich. Dies erhöht die Feuchtigkeit in der Vagina mit einer Substanz, die die Säure abschirmt und den Sauerstoffgehalt anhebt. Da Spermien in einer sehr sauren Umgebung mit wenig Sauerstoff nicht überleben können, helfen sexuelle Erregung und ein Orgasmus, die Samenzellen besser aufzunehmen.
Was denken die Experten denn nun wirklich?
Trotz aller Theorien und Studien sind sich die Experten in einer Sache einig, wenn es um Orgasmen und Empfängnis geht: Wenn eine Frau einen Höhepunkt erreicht hat, fühlt sie sich danach normalerweise müde. Dies kann eine Art Hinweis der Natur an die Frau sein, nach dem Sex so lange wie möglich liegenzubleiben, wodurch das Sperma mehr Zeit hat, seinen Weg durch die Zerrvix in die Gebärmutter zu finden. Kurz gesagt: Sie müssen keinen Orgasmus haben, um schwanger zu werden und die wissenschaftlichen Beweise zeigen, dass der Einfluss eines Orgasmus auf die Fruchtbarkeit begrenzt ist. Nichtsdestotrotz ist es sicher nicht kontraproduktiv, wenn Sie zusammen mit Ihrem Partner neue Wege finden, um den Sex genießen zu können. Ein Orgasmus ist schließlich immer eine angenehme Belohnung.