Unter idealen Umständen kann der durchschnittliche Mann pro Herzschlag bis zu 1000 lebensfähige Spermien produzieren. In Anbetracht dieser Tatsache scheint es unglaublich, dass die männliche Fruchtbarkeit überhaupt ein Problem darstellen kann. Die heutige mit Technologie, Chemikalien, Stress und bestimmten Substanzen dominierte Gesellschaft beeinflusst Männer jedoch weitaus mehr, als bislang angenommen wurde. Nachstehend finden Sie fünf Möglichkeiten, wie die Umwelt einen männlichen Erwachsenen unfruchtbar machen könnte:
Möglichkeit 1: Elektronik
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Nutzung von elektronischen Geräten wie PC`S, Tablets und kleineren Geräte, werden noch untersucht. Wenn es um die Gesundheit der Spermien geht, kann diese laut dem Magazin Fertility and Sterility Schaden erleiden, der jedoch vorhersagbar ist: Spermien, die einem einem Wlan-Signal ausgesetzt waren, wiesen demnach einen höheren DNA-Schaden auf als jene, die von dem Signal nicht betroffen waren. Zudem verringerte sich auch die Motilität der Spermien, die mit dem Signal in Berührung kamen. Ärzte empfehlen Männern daher, ihren Laptop während der Arbeit nicht auf den Schoß zu legen.
Möglichkeit 2: Chemikalien
Von Insektenspray über behandeltes Wasser, bis hin zu Röntgenstrahlung, Zusätzen in gebräuchlichen Hygieneartikeln und persönlichen Pflegemitteln – wir werden jeden Tag mit einer großen Anzahl von Chemikalien bombardiert, deren Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit ungewiss sind. Laut dem UCSF Medical Center kann die Belastung durch PCBs, Lösemittel, Pestizide, Pflanzengift, Farben und andere Schwermetalle am Arbeitsplatz zu einer geringeren Anzahl von Spermien und letztendlich dazu führen, dass Männer unfruchtbar werden. Tatsächlich kann es mehrere Jahre dauern, bis sich die Spermaproduktion nach einer Belastung durch einige dieser gefährlichen Gifte wieder auf einem normalen Niveau befindet.
Möglichkeit 3: Inhaltsstoffe
Hier handelt es sich um Substanzen, die Alkohol, Nikotin, Steroide und andere Drogen (sowohl legale als auch illegale) beinhalten. Die regelmäßige Einnahme dieser Giftstoffe kann die Anzahl der Spermien im Laufe der Zeit verringern. WebMD berichtet, dass der regelmäßige Konsum von Nikotin, Marihuana oder Alkohol langfristig die Spermaproduktion und –mobilität verringern und zu Unfruchtbarkeit führen kann. Zigaretten haben demnach einen besonders verheerenden Einfluss auf die Anzahl der Spermien. Die wahrscheinlich subtilste Schädigung kann jedoch durch sogenannte „sichere“ Nahrungsergänzungsmittel und Kräuter ausgelöst werden, deren (Neben-)Wirkungen noch nicht von der FDA (Food and Drug Administration) untersucht wurden, die jedoch bereits in lokalen Reformhäusern oder online erhältlich sind.
Möglichkeit 4: Stress und Training
Die hoch angesehene Mayo Clinic erklärt, dass anhaltender Stress zu Hause oder am Arbeitsplatz männliche Hormone beeinflussen kann, die für die Spermaproduktion notwendig sind. Weiters kann sich Stress, der durch Übergewicht oder Fettleibigkeit hervorgerufen wird, stärker auf den Körper auswirken und die Spermaproduktion beeinflussen als anders verursachter Stress. In Bezug auf Training und Sport ist jedoch Mäßigung das Stichwort, da auch übermäßige körperliche Betätigung zu einer Überhitzung der Hoden führen kann, was für die Spermaproduktion ebenso schädlich ist. Radfahren, Reiten und weitere Sportarten, bei denen es zu einem kontinuierlichen Kontakt und einer Überhitzung der Hoden kommt, sind besonders schädlich.
Möglichkeit 5: Unausgewogene Ernährung
Obwohl unsere Kultur inzwischen ganz besessen ist von natürlichen Lebensmitteln, ist es heutzutage einfacher als je zuvor, einer unausgewogenen Ernährung zum Opfer zu fallen, ohne es überhaupt zu bemerken. Zöliakie und Gluten-Intoleranz kommen inzwischen immer häufiger vor und können beim Mann dazu beitragen, dass er unfruchtbar wird, da sie zu einem Fehlen bestimmter Amino- und Fettsäuren in der Ernährung führen (viele von ihnen fehlen in Lebensmitteln, die zum großen Teil aus verarbeiteten, raffinierten Produkten bestehen). Außerdem ist noch nicht genau bekannt, ob und inwieweit gentechnisch veränderte Lebensmittel die Fruchtbarkeit beeinflussen. Erste Studien zeigen jedoch, dass der Verzehr von gentechnisch veränderten Lebensmitteln im Laufe der Zeit bei Männern zu Sterilität führen kann.
Inzwischen sind 6% der erwachsenen Männer unfruchtbar, insgesamt geht die Anzahl der Spermien bei erwachsenen Männern zurück. Es wird also Zeit, sich ernsthaft mit dem Problem männlicher Infertilität auseinanderzusetzen. Veränderungen in der eigenen Umwelt können dabei helfen, die Spermaproduktion und –motilität wieder anzuregen und so einem Fruchtbarkeitsrückgang langfristig entgegenzuwirken.