Künstliche Intelligenz spielt heute eine zentrale, aber sehr unterschiedlich ausgeprägte Rolle in vielen Bereichen des Lebens. Sie verändert Arbeitsabläufe, Kommunikation, Medizin, und Wirtschaft. Zudem erweitert sie viele Bereiche der medizinischen Diagnostik, Therapie, Forschung und Lebensplanung, die mit Fruchtbarkeit zusammenhängen.
KI im Bereich der Fortpflanzung
KI spielt in der modernen Reproduktionsmedizin eine immer größere Rolle, indem sie hilft, Fruchtbarkeitsprobleme früher zu erkennen und Behandlungen präziser zu gestalten. In der Diagnostik kann KI große Datenmengen aus Hormonwerten, Ultraschallbildern oder Zyklusdaten analysieren und dadurch Muster erkennen, die für Ärztinnen und Ärzte allein schwer sichtbar wären. So lassen sich etwa Hinweise auf niedrige Eizellreserve, unregelmäßige Eisprünge oder Samenqualitätsprobleme schneller identifizieren. In der In-vitro-Fertilisation (IVF) wird KI ebenfalls immer häufiger erfolgreich eingesetzt.

KI hilft außerdem, Behandlungen individueller anzupassen, etwa indem sie Vorhersagen dazu macht, wie Patientinnen auf bestimmte Hormonstimulationen reagieren könnten. Auch in der Spermienanalyse ermöglicht KI eine objektivere Beurteilung der Beweglichkeit und Form der Spermien. Darüber hinaus verbessert KI die Interpretation genetischer Daten, was bei erblichen Fruchtbarkeitsstörungen oder Präimplantationsdiagnostik eine wichtige Rolle spielt.
Neben der klinischen Medizin beeinflusst KI auch die Lebensplanung: Zyklus-Apps und Wearables nutzen KI-Modelle, um Eisprung und fruchtbare Tage genauer vorherzusagen. Der Einfluss auf die eigentliche körperliche Fruchtbarkeit ist jedoch gering – KI verändert also nicht die Biologie des Menschen, sondern die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten sowie die Entscheidungen, die Menschen rund um ihre Fruchtbarkeit treffen.






