Eine gute Eizellqualiät ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Familienplanung geht. Leider lässt diese schon relativ früh ab dem 30. Lebensjahr nach, weswegen es für viele Frauen schwieriger wird, schwanger zu werden. Die DNA-Reparatur arbeitet mit der Zeit weniger effizient. Davon sind auch die Eizellen betroffen. Aber nicht nur das Alter spielt eine Rolle.
Wichtige Substanzen für gesunde Eizellen
Bestimmte Umweltfaktoren, eine schlechter Ernährung, Alkohol und Nikotin haben ebenfalls Einfluss auf die Qualität der Eizellen. Ein gesunder Lebensstil kann helfen, die Eizellqualität zu verbessern und die Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis erhöhen. Ausgewählte Vitamine und Mineralstoffe haben positive Wirkung auf die Eiizellen. Dazu zählen etwa wertvolle B-Vitamine. Studien legen nahe, dass ein gesunder Folsäure- und Vitamin B12-Spiegel die Vitalität der Eizelle erhöht. Dadurch bestehen bessere Einnistungschancen für den Embryo in die Gebärmutter.
Auch Co-Enzym Q10 erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Implanation und verbessert die Befruchtungsfähigkeit der Eizelle. Zink ist wichtig für die ordnungsgemäßen Zellteilungen in der Eizelle. EGCG, Epigallocatechingallat, ist ein Antioxidans, das in grünem Tee enthalten ist. Tierexperimente belegen die positive Wirkung dieser Substanz auf die Reifung der Eizellen. Nicht zuletzt spielt auch das Hormon Melatonin eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich um ein wirksames Antioxidans, das zahlreiche Prozesse im Körper unsterstützt, und die Eizelle vor freien Radikalen schützt. Melatonin fördert auch die Reifung der Eizelle und die Entwicklung des Embryos.
Coenzym NAD+ verbessert die Eizellqualität
Auch wenn Frauen selbst viel tun können, um die Qualität ihrer Eizellen zu verbessern, suchen Mediziner weiterhin nach neuen Möglichkeiten, um Paaren zu helfen, die Schwangerschaftschancen zu erhöhen. Forschungen beschäftigen sich seit eh und je mit der Frage, wie Eizellen verbessert werden können, um die weibliche Fruchbarkeit zu erhöhen. Forscher der University of Queensland haben etwa herausgefunden, dass eine Erhöhung des Gehalts einer bestimmten Chemikalie, die sich in allen menschlichen Zellen findet, dabei helfen könnte, die besten Eizellen für eine IVF zu selektieren. Im Rahmen ihrer Studie haben die Experten festgestellt, dass die Qualität der Eizellen entscheidend von dem wichtigsten metabolischen Coenzym abhängt, das auch als N Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid (NAD+) bekannt ist. Dieses Enzym ist so wichtig, da es bei zahlreichen Stoffwechselvorgängen involviert ist. Jedoch sinkt der Spiegel mit zunehmendem Alter.
Die Forscher gehen davon aus, dass die Chancen einer Frau, schwanger zu werden, verbessert werden, wenn für einen konstanten NAD+ Spiegel im Körper gesorgt wird. Davon würden sowohl Frauen, die sich einer IVF unterziehen, als auch jene profitieren, die auf natürliche Weise versuchen, ein Kind zu zeugen. Auch wenn die IVF ein erfolgsversprechendes Verfahren ist, sinken die Chancen, je älter eine Frau ist. Dennoch unterziehen sich die Patientinnen immer später einem solchen Verfahren. Das ist ein großes Problem denn bei Frauen über 40 liegt die Chance, mithilfe einer IVF schwanger zu werden, lediglich bei 8 Prozent. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, Maßnahmen zu treffen, um die Empfängnischancen zu verbessern. Die Forscher hoffen, dass diese Studien sowie technologische Fortschritte dabei helfen, die besten Eizellen für eine IVF auszuwählen, damit die Erfolgsquote steigt.
Pheromone wirken Alterungsprozess der Eizellen entgegen
Wir wissen bereits, dass Eizellen natürlich altern. Aber lässt sich dieser Alterungsprozess überhaupt verhindern? Laut einer Studie der Northwestern University könnten männliche Pheromone der Jungbrunnen für alternde Eizellen sein. Die Forscher arbeiteten mit dem winzigen transparenten Spulwurm C. elegans, einem etablierten Modellorganismus. Dabei stellten sie fest, dass weibliche Spülwürmer, die männlichen Pheromonen (bestimmte Botenstoffe) ausgesetzt sind, eine verlangsamte Alterung der Eizellen erlebten, was zu gesünderen Nachkommen führte. Zudem zeigten sich doppelt so wenige Chromosomenanomalien bei den Nachkommen. Auch der embryonale Tod konnte aufgrund der Pheromone um das Zweifache verringert werden.
Darüber hinaus zeigte sich eine bessere Eizellqualität bei Weibchen, die dem Pheromon ausgesetzt waren, im Gegensatz zu den Spulwürmern der Kontrollgruppe. Pheromone wirken außerhalb des Körpers und sind Chemikalien, die Tiere produzieren und freisetzen, um soziale Reaktionen bei anderen Mitgliedern ihrer Art hervorzurufen. Und sie informieren Tiere darüber, wie sie ihre endliche Energie haushalten können. Auch wenn die Pheromone, die Spulwürmer verwenden, beim Menschen nicht vorkommen, sind die Neuronen sehr ähnlich. Die Forscher arbeiten daran, Maßnahmen zu entwickeln, um diese Neuronen zu manipulieren. Dadurch soll die weibliche Fruchtbarkeit verbessert werden.