Wenn Sie mit Unfruchtbarkeit kämpfen, tröstet es Sie vielleicht zu hören, dass Sie mit diesem Problem nicht allein sind. Laut einer von den National Institutes of Health veröffentlichten Studie erleben schätzungsweise 9 bzw. 11 Prozent aller Männer und Frauen im gebärfähigen Alter Fruchtbarkeitsprobleme.
Männliche und weibliche Unfruchtbarkeit hat viele Ursachen
Während eine ungünstige Lebensweise, wie z.B. hoher Alkoholkonsum, eine schlechte Ernährung sowie Unter- oder Übergewicht eine wesentliche Rolle spielen können, gibt es auch bestimmte Erkrankungen sowie andere Faktoren, die zu Unfruchtbarkeit führen können.
Bei Frauen zum Beispiel sind hormonelle Ungleichgewichte, schwankende Menstruationszyklen und Endometriose oft dafür verantwortlich, dass der Eisprung gestört ist, was letztendlich dem Kinderwunsch im Wege steht. Bei Männern können hormonelle Störungen zu erektiler Dysfunktion, einer niedrigen Spermienzahl und insgesamt zu einer schlechteren Spermienqualität führen, was sie zeugungsunfähig macht.
Wenn Paare ungewollt kinderlos sind und alle natürlichen Wege nicht zum Erfolg führen, unterziehen sie sich oft einer Fruchtbarkeitsbehandlung, um doch noch den ersehnten Nachwuchs willkommen zu heißen. Aber dies schafft nach Ansicht von einigen medizinischen Experten insbesondere für Frauen oft noch mehr Probleme.
Studien zeigen, dass Fruchtbarkeitsbehandlungen das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erhöhen können
Fast alle Fruchtbarkeitsbehandlungen, die Paaren bei der Empfängnis helfen sollen, können das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erhöhen. Insbesondere in einer Studie, die von den National Institutes of Health veröffentlicht wurde, fanden Forscher heraus, dass beispielsweise für Frauen, die infolge einer In-vitro-Fertilisation (IVF) schwanger wurden, das Risiko für folgende Schwangerschaftskomplikationen exponentiell zunahm:
- Präeklampsie
- Schwangerschaftsdiabetes
- Placenta praevia
- Perinatale Sterblichkeit
- Frühgeburt
- Babys mit einem niedrigen Geburtsgewicht
Es ist auch erwähnenswert, dass bei den meisten Frauen, die durch IVF, ICSI oder eine andere Form der assistierten Reproduktionstechnik schwanger werden, die Geburt induziert werden muss. Viele Frauen müssen sich zudem einem Kaiserschnitt unterziehen.
Die American Heart Association spricht über die Risiken, die mit Fruchtbarkeitsbehandlungen verbunden sind
Ob es sich um In-vitro-Fertilisation, intrazytoplasmatische Spermieninjektion oder eine andere Form der assistierten Reproduktionstechnologie handelt, die American Heart Association schließt sich der Behauptung der National Institutes of Health an, dass mit einer Empfängnis eines Babys auf diese Weise mehrere Risiken verbunden sind.
So wurde in einer Studie festgestellt, dass vaskuläre Komplikationen zu den vielen Risiken gehören. Laut diesen Forschungen können so ziemlich alle Formen der assistierten Reproduktionstechnologie zur Entwicklung von Herzrhythmusstörungen bei Frauen führen, die folgende Probleme auslösen können:
- Blutgerinnsel
- Schwindel
- Ödeme
- Herzfehler
- Benommenheit
- Schlaganfall
Nierenversagen und Fruchtbarkeitstherapien
Neben einem erhöhten Risiko für vaskuläre Komplikationen und Probleme, die bereits genannt wurden, besteht für Frauen, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, möglicherweise auch ein erhöhtes Risiko für Nierenversagen. Das gilt auch für Frauen, die orale Fruchtbarkeitsmedikamente wie Clomifen und Letrozol einnehmen.
Alle Fruchtbarkeitsbehandlungen, unabhängig davon, wie sie verabreicht werden, wirken, indem sie die Eierstöcke einer Frau stimulieren, mehr Eizellen zu produzieren. Dadurch sollen die Empfängnischancen verbessert werden. Gleichzeitig können diese Behandlungen jedoch auch zu Risiken führen, wie z.B. dem Auftreten des ovariellen Hyperstimulationssyndroms, eine Komplikation, die Blutgerinnsel und Nierenversagen verursachen kann. Einige der Symptome, die häufig mit dieser Störung einhergehen, sind folgende:
- Blähungen
- Durchfall
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Schwindel
- Brechreiz
- Kurzatmigkeit
Fazit
Auch wenn Forschungen nahelegen, dass Fruchtbarkeitsbehandlungen zu Komplikationen führen können, sind die Risiken insgesamt gering. Für viele Paare sind sie ein guter Weg, um den Traum vom eigenen Nachwuchs zu realisieren. Dennoch ist es wichtig, sich eingehend beraten zu lassen, und mit dem Arzt über etwaige Risiken zu sprechen, bevor mit einer Behandlung begonnen wird.