Eine Familie zu gründen, spielt für viele Paare irgendwann eine bedeutende Rolle. Manche Männer leiden jedoch an einem Handicap: sie haben Probleme mit dem Samenerguss. Der Samenerguss bzw. die Ejakulation bezeichnet den Vorgang der Spermaausstoßung über den Penis. Wenn Sie feststellen, dass beim Höhepunkt nur wenige bis gar keine Samenzellen ausgestoßen werden, könnte eine retrograde Ejakulation vorliegen.
Bei der retrograden Ejakulation handelt es sich um eine Störung, bei der die Spermien zurück in die Harnblase gedrängt werden. Normalerweise wandern sie durch den Samenleiter und werden über die Harnröhre ausgestoßen, die auch zum Wasserlassen dient. Beim Orgasmus schließt ein Muskel die Harnblase, damit kein Urin entweichen kann. Bei Männern, die an einer retrograden Ejakulation leiden, tut der Blasenschließmuskel dies jedoch nicht, wodurch das Sperma in die Harnblase gelangt, anstatt den Penis zu verlassen.
Leide ich an einer retrograden Ejakulation?
Wie bereits erwähnt, stellen die meisten Männer fest, dass es ein Problem gibt, wenn beim Höhepunkt nur wenige Samenzellen ausgestoßen werden, was eine Zeugung deutlich erschwert. Dies wird normalerweise als trockener Orgasmus bezeichnet.
Neben einem trockenen Orgasmus, ist ein weiteres Symptom dieser Störung, dass der Urin beim Wasserlassen nach dem Sex oft eingetrübt ist. Da die Samenflüssigkeit zurückwandert, ist sie in der Harnblase gefangen, bis Sie die Toilette aufsuchen.
Männer, die eines dieser beiden Probleme feststellen oder Zeugungsschwierigkeiten haben, sollten sich eingehend untersuchen lassen. Manchmal wird eine retrograde Ejakulation fälschlicherweise für ein Symptom unzureichender Spermienproduktion gehalten.
Wie eine retrograde Ejakulation diagnostiziert und behandelt wird
Der Urologe wird die Krankenvorgeschichte des Patienten erheben und eine körperliche Untersuchung vornehmen, um die Ursache für die trockenen Orgasmen zu finden. Der Patient muss in der Regel auch eine Urinprobe abgeben. Liegt eine hohe Samenkonzentration in der Probe vor, kann auf eine retrograde Ejakulation geschlossen werden.
Um die Störung zu behandeln, werden häufig Medikamente wie Antihistaminika eingesetzt, um ein Zurückfließen der Spermien zu verhindern, auch eine Elektrostimulation kann hilfreich sein. Bei Männern, die an Bluthochdruck oder Herzkrankheiten leiden, kann es jedoch zu Komplikationen kommen, wenn sie solche Präparate einnehmen. Dies gilt auch dann, wenn Nervenschäden vorliegen. Es besteht jedoch in diesem Fall die Mögllichkeit, dass Spermien aus dem Urin entnommen werden und bei einer künstlichen Befruchtung eingesetzt werden. Dadurch lässt sich der Kinderwunsch in einigen Fällen doch noch realisieren.
Eine retrograde Ejakulationen geht normalerweise nicht mit Schmerzen einher. Tatsächlich ist es für betroffene Männer meist kein Problem, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten. Wenn Sie regelmäßig trockene Orgasmen feststellen, ist es wichtig, frühzeitig einen Urologen aufzusuchen, um mögliche ursächliche Krankheiten auszuschließen und eine entsprechende Behandlung zu finden.