Bei luteinisierendem Hormon bzw. LH handelt es sich um ein wichtiges Hormon, das die Ausschüttung von Progesteron in den Eierstöcken auslöst. Das Hormon wird von der Hirnanhangdrüse hergestellt und wandert dann schubweise in andere Körperbereiche, deren Funktion gesteuert werden muss.
Bei Frauen sorgt LH dafür, dass sich eine herangereifte Eizelle aus den Eierstöcken aus ihrem Follikel löst und in den Eileiter wandert. Die Eizelle bewegt sich dann diesen engen Pfad hinunter in die Gebärmutter, wo sie dann entweder befruchtet oder im nächsten Menstruationszyklus aus dem Körper entfernt wird. Neben diesen Funktionen sorgt LH auch dafür, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und so auf eine Schwangerschaft vorbereitet.
Was ist luteinisierendes Hormon?
Luteinisierendes Hormon wird von der Hirnanhangdrüse hergestellt und durchschnittlich alle 28 Tage in die Blutbahn ausgeschüttet. Die Hirnanhangdrüse stellt eine kleine Menge an LH her, das dann über ein komplexes Netzwerk an Venen und Arterien sein Ziel erreicht: die Eierstöcke. Hier erfüllt das Hormon seine Hauptfunktion: es löst den Eisprung aus, indem es die Eierstöcke anregt und sie bei der Freisetzung der Eizellen unterstützt.
Die Rolle des luteinisierenden Hormons im Gelbkörper
Beim Gelbkörper bzw. Corpus Luteum handelt es sich um ein ringförmiges Gewebe, das sich nach der Anregung durch LH aus dem losgelösten Eizellfollikel bildet. Der Gelbkörper ist dafür zuständig, in der ersten Hälfte des weiblichen Zyklus Progesteron und Östrogen auszuschütten. Follikelzellen produzieren zwar ebenfalls Östrogen, doch fängt dieses erst in Kombination mit LH zu wirken an, wodurch eine Umgebung entsteht, in der die Eizelle heranreifen und während des Eisprungs ausgestoßen werden kann.
LH und Schwangerschaft
LH spielt eine entscheidende Rolle bei der Auslösung von Vorgängen, die schließlich zu einer Schwangerschaft führen, in allen Phasen bis hin zur Entbindung. Wird eine Eizelle während des Eisprungs aus den Eierstöcken freigesetzt und erfolgreich von einer Spermazelle befruchtet, wandert die daraus entstehende Zygote durch die Eileiter und nistet sich schließlich in die Gebärmutterschleimhaut ein. Werden diese Vorgänge erfolgreich abgeschlossen, wächst die befruchtete Eizelle zu einem Fötus heran, der sich zu einem vollständigen Menschen entwickelt. Das Vorliegen von Hormonen, die der heranwachsende Fötus produziert, gibt der Hirnanhangdrüse das Signal zur Ausschüttung einer anderen Form von LH in die Blutbahn, die zu einer Erhöhung der zum Erhalt der Schwangerschaft wichtigen Progesteronproduktion führt.
Die Rolle des luteinisierenden Hormons beim Eisprung
Der Eisprung ist eine wichtige Etappe im weiblichen Monatszyklus. Dieser findet dann statt, wenn sich, wie der Name schon sagt, eine Eizelle aus seinem in der Eierstockwand befindlichen Follikel löst und durch den Eileiter wandert, wo sie entweder befruchtet oder gemeinsam mit Menstruationsblut im nächsten Zyklus aus dem Körper entfernt wird, bei dem auch die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und neu gebildet wird. Dies geschieht dann, wenn jeden Monat die LH-Werte im Körper besonders hoch sind, wodurch sich der Follikel abtrennt und eine weitere Eizelle zur potenziellen Befruchtung freigegeben wird.
Die Rolle von LH bei einer künstlicher Befruchtung
LH spielt auch eine entscheidende Rolle bei einer künstlichen Befruchtung. Für Frauen, die unregelmäßige Menstruationszyklen haben und deswegen nicht schwanger werden können, können Hormonbehandlungen mit luteinisierendem Hormon eine Lösung sein, da diese den Körper genauso anregen, wie es natürliches LH jeden Monat tut. Für Frauen, die zu niedrige Progesteronwerte aufweisen, und deshalb keine Eizellen freisetzen, kann eine solche Behandlung hilfreich sein. Dadurch können auch andere Probleme im Zusammenhang mit LH behoben werden, wie beispielsweise Unfruchtbarkeit oder Amenorrhoe.
Fazit
Das luteinisierende Hormon hat zahlreiche Aufgaben im weiblichen Körper, und ist für eine gesunde Fortpflanzungsfähigkeit entscheidend. Aus diesem Grund ist es wichtig, darauf zu achten, dass der LH-Spiegel im Normalbereich liegt und die Werte weder zu hoch noch zu niedrig sind.