Eine Krebsdiagnose kann erschütternd sein. Betroffene Frauen, die noch einen Kinderwunsch haben, fragen sich, ob dies überhaupt möglich ist, wenn sie die Erkrankung überstanden haben. Eine Ovarialtransposition ist eine Möglichkeit, um die Fortpflanzungsfähigkeit weiterhin sicherzustellen.
Hierbei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, der die Chancen erhöht, die weibliche Fruchtbarkeit zu erhalten, indem die Eierstöcke vor einer Strahlentherapie im Rahmen der Krebsbehandlung geschützt werden.
Was passiert bei der Ovarialtransposition?
Frauen im gebärfähigen Alter, bei denen Krebs diagnostiziert wurde, wird häufig eine Ovarialtransposition empfohlen. Dies geschieht, bevor sich die Patientin einer Strahlenbehandlung unterzieht. Der Zweck des Eingriffs besteht darin, die Eierstöcke in einen Bereich des Körpers zu bewegen, der nicht mittels Strahlung behandelt wird. Auf diese Weise kann die Fruchtbarkeit erhalten bleiben.
In einer Studie wurde beispielsweise eine 28-jährige Frau untersucht, bei der ein Rektumkarzinom diagnostiziert wurde. Durch ihre Vagina war ein Tumor zu spüren. Nach einer Operation, bei der betreffender Tumor entfernt wurde, empfahlen die Ärzte eine Ovarialtransposition. Sie hatte bereits 19 Monate vor ihrer Diagnose ein Kind zur Welt gebracht, aber das Verfahren sollte sicherstellen, dass sie in Zukunft fruchtbar bleiben würde.
Wo werden die Eierstöcke bei einer Operation neu positioniert?
Es gibt verschiedene Methoden für die Ovarialtransposition. In der Vergangenheit wurde der Eingriff medial durchgeführt, indem die Eierstöcke in den hinteren Teil der Gebärmutter verlegt wurden. Bei der Strahlentherapie der Patientin wurden die Eierstöcke dann mit einer Bleiabschirmung geschützt, die auf ihren Bauch gelegt wurde. Dabei war es den Eierstöcken jedoch noch möglich, etwas von der Strahlung zu absorbieren.
Seitdem wurde festgestellt, dass es für die Ovarien besser ist, wenn sie seitlich und oberhalb des Beckenrands verlagert werden. Dies gibt der Patientin die Möglichkeit, sich einer Strahlentherapie zu unterziehen, während die Auswirkungen auf die Eierstöcke minimiert werden.
Kinderwunsch nach einer Krebsbehandlung
Wenn eine Ovarialtransposition erfolgte und die Krebsbehandlung abgeschlossen ist, möchten einige Frauen die Nachwuchsplanung in Angriff nehmen. Es gibt jedoch einige Dinge, die dabei zu beachten sind:
- Wenn bei Ihrem Eingriff Eierstöcke und Eileiter aus der Gebärmutter entfernt wurden, können sie nicht in ihre richtige Position zurückbewegt werden. Daher benötigen Sie die Hilfe eines Fruchtbarkeitsspezialisten, um schwanger zu werden.
- Ihre Eierstöcke sind auch bei einer Ovarialtransposition noch einer gewissen Strahlenbelastung ausgesetzt. Dies kann Ihre Chancen, mit Ihren eigenen Eizellen schwanger zu werden, verringern, insbesondere, wenn Ihre Krebsbehandlung auch eine Chemotherapie umfasst.
- Es besteht die Möglichkeit, Eizellen vor der Operation einfrieren zu lassen. Diese können zu einem späteren Zeitpunkt befruchtet werden. In disem Fall ist ein Facharzt für reproduktive Endokrinologie hilfreich.
- Leider kann die Gebärmutter nicht aus dem Strahlenfeld entfernt werden, was bedeutet, dass sie je nach Strahlungsmenge, Schaden nehmen kann. Dies kann sich auf die Empfängnisfähigkeit auswirken. Sprechen Sie mit Ihrem Onkologen, um zu erfahren, wie Ihre Chancen stehen, schwanger zu werden, und eine Schwangerschaft aufrechtzuerhalten.
Was passiert im Falle von Eierstockkrebs?
Frauen, bei denen Eierstockkrebs diagnostiziert wurde, stehen möglicherweise vor einer besonderen Herausforderung, wenn sie Nachwuchs planen. Dies ist jedoch laut einigen Studien nicht unmöglich.
Natürlich ist die Heilungschance umso größer, je früher der Krebs erkannt wird. Darüber hinaus haben Sie dann viel höhere Chancen, auf natürliche Weise schwanger zu werden. Dafür ist jedoch eine gute Gesundheit entscheidend.
Wie bei anderen Krebsarten, benötigen Sie vor der Strahlenbehandlung eine spezielle Operation, bei der Ihr gesunder Eierstock entfernt wird. Die Transplantation von Eierstockgewebe ist nicht dasselbe wie die Transposition der Eierstöcke, aber sie stellt sicher, dass der gesunde Eierstock intakt bleibt, während eine Bestrahlung oder Chemotherapie erfolgt. Sobald Sie in Remission sind, kann Ihr Eierstock wieder in Ihren Körper transplantiert werden.
Es ist wichtig, zu wissen, dass eine Transplantation von Eierstockgewebe nur Frauen empfohlen wird, bei denen Eierstockkrebs im ersten oder zweiten Stadium diagnostiziert wird. Nachdem Sie in Remission gegangen sind, wird Ihr gesunder Eierstock wieder in Ihren Körper eingesetzt. Auf diese Weise können Sie auf natürliche Weise oder mithilfe von assistierten Reproduktionstechniken eine Schwangerschaft erreichen.