Die Menstruation ist ein wichtiger Teil im Leben einer Frau. Tatsächlich kann die Monatsblutung Aufschluss über die allgemeine Gesundheit geben und Hinweise liefern, wenn etwas nicht in Ordnung ist.
Wenn Sie mehr über Ihren Zyklus lernen, kann Ihnen dies auch helfen, Ihre Schwangerschaftschancen zu erhöhen. Sollten Sie feststellen, dass etwas nicht stimmt, ist es wichtig, mit Ihrem Gynäkologen zu sprechen und Maßnahmen zu finden, um den Zyklus zu normalisieren, bzw. etwaige Krankheiten aufzudecken und zu beheben.
Was ist eine gesunde Menstruation?
Auch wenn man normalerweise hört und liest, dass ein idealer Menstruationszyklus 28 Tage dauert, gibt es eigentlich keine ideale Länge. Ein gesunder Zyklus dauert zwischen 21 und 35 Tagen. Frauen sind verschieden, und deswegen schwankt auch die Zykluslänge von Fall zu Fall. Zudem kann eine normale Periode zwischen drei bis sieben Tagen pro Monat dauern.
Allgemein gilt, dass selbst wenn Ihr Menstruationszyklus von Zeit zu Zeit unterschiedlich lange dauert, er dann als normal gilt, solange Ihre reguläre und Follikularphase 12 bis 14 Tage dauert.
Wie lauten die Phasen des Menstruationszyklus?
So lange Sie im gebärfähigen Alter sind, durchlaufen Sie jeden Monat gewisse Veränderungen, um sich auf eine potenzielle Schwangerschaft vorzubereiten. Diese nennen sich Menstruationszyklus, der wiederum aus den folgenden Phasen besteht:
Die Menstrualphase tritt ein, wenn Sie Ihre Periode bekommen. Eine unbefruchtete Eizelle wird aus der Gebärmutter ausgestoßen, ebenso wie die Gebärmutterschleimhaut, was eine Kombination aus Blut, Schleim und Gewebe ergibt. In dieser Phase kommt es auch meist zu Beschwerden wie Krämpfen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Brustweichheit und Schmerzen im unteren Rücken.
Die Follikularphase tritt am ersten Tag Ihrer Periode ein und hält bis zum Eisprung an. Der Körper schüttet in dieser Phase follikelstimulierendes Hormon bzw. FSH aus. FSH regt die Eierstücke dazu an, Follikel zu produzieren, die unreife Eizellen enthalten. Die gesündeste reift heran, während die übrigen Follikel vom Körper zurück absorbiert werden. Der überlebende Follikel sorgt dafür, dass Ihr Körper mehr Östrogen ausschüttet und sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt, um ein günstiges Umfeld für einen Embryo zu schaffen, sollte eine Schwangerschaft eintreten. Die Follikularphase kann um die 16 Tage dauern.
Während der Ovulationsphase wird eine reife Eizelle von den Eierstöcken freigesetzt und wandert über die Eileiter in die Gebärmutter, wo sie darauf wartet, von einem Spermium befruchtet zu werden. Dies ist der einzige Zeitpunkt im Menstruationszyklus, zu dem eine Schwangerschaft eintreten kann. Zu den Symptomen des Eisprung gehören u.a. eine erhöhte Körpergrundtemperatur sowie eiweißartiger Zervikalschleim.
Während der Lutealphase setzt der Follikel die Eizelle frei, die sich wiederum in einen Gelbkörper bzw. Corpus luteum verwandelt. Der Körper erlebt dabei einen Schub an Progesteron und etwas Östrogen und stellt so sicher, dass die Gebärmutterschleimhaut verdickt bleibt, sollte sich eine befruchtete Eizelle einnisten. Kommt es zu einer Schwangerschaft, produziert der Körper Choriongonadotropin bzw. hCG. Kommt keine Schwangerschaft zustande, wird der Gelbkörper wieder absorbiert und die Gebärmutterschleimhaut mit der Periode ausgestoßen. Auch wenn es zu keiner Schwangerschaft kommt, können PMS-Symptome auftreten. Die Lutealphase kann bis zu 14 Tage dauern.
Ab wann gilt eine Menstruation als unregelmäßig?
Ist Ihre Periode unregelmäßig, heißt das, dass etwas mit Ihrer Menstruationsgesundheit nicht stimmt. Viele Frauen mit unregelmäßigen Zyklen leiden an Erkrankungen oder Hormonstörungen. Die folgenden Anzeichen deuten auf eine unregelmäßige Menstruation hin:
- Ein Zyklus, der kürzer als 21 Tage ist oder über 35 Tage später eintritt
- Mindestens drei ausbleibende Perioden hintereinander
- Leichtere bzw. heftigere Blutungen als sonst
- Blutungen, die über sieben Tage anhalten
- Blutungen mit heftigen Schmerzen, Übelkeit oder Erbrechen
- Blutungen oder Durchbruchblutungen zwischen der Periode, nach dem Verkehr oder nach der Menopause
Zu den häufigsten Formen unregelmäßiger Monatsblutungen gehören:
Bleibt die Periode 90 Tage oder länger aus, spricht man von Amenorrhoe. Diese tritt normalerweise während der Schwangerschaft, der Stillzeit oder in den Wechseljahren auf, kann sich aber auch bei pubertierenden Mädchen zeigen, deren Brüste schon voll entwickelt sind, die aber noch keine Periode haben.
Dieses Krankheitsbild ist durch sehr selten auftretende Perioden gekennzeichnet.
Bei dieser unregelmäßigen Menstruation kommt es zu heftigen Krämpfen, die den Alltag oft stark beeinträchtigen.
Bei dieser Störung kommt es zu extrem heftigen Monatsblutungen, Blutungen oder Durchbruchblutungen zwischen der Periode, nach dem Verkehr oder nach der Menopause, und zu Blutungen, die über sieben Tage dauern.
Wodurch entstehen unregelmäßige Monatsblutungen?
Ist Ihre Periode unregelmäßig, sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen. Die folgenden sind die häufigsten Gründe für eine unregelmäßige Menstruation:
Rauchen, Leistungssport, Krankheit, Ernährung und Reisen können sich auf die Periode auswirken und sie unregelmäßiger machen. Stress kann ebenfalls zu Unregelmäßigkeiten führen.
Die Pille besteht aus Progesteron bzw. einer Kombination aus Progesteron und Östrogen. Beide Pillenformen können zu unregelmäßigen Blutungen führen, wenn Sie abrupt abgesetzt werden. Diese können bis zu sechs Monate anhalten. Es kann dabei auch zu Blutungen zwischen den Perioden kommen.
Myome und Polypen in der Gebärmutterwand können Schmerzen und heftige Blutungen während den Perioden verursachen.
Bei dieser Krankheit wuchert das Gebärmutterschleimhautgewebe über die Gebärmutter hinaus. Dies führt zu Schmerzen und Blutungen während der Monatsblutungen und es kann zu schmerzhaftem Verkehr kommen
Bei einer Beckenentzündung handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die zu unregelmäßigen Perioden, Schmerzen, Durchfall, Erbrechen und bei Schwangeren zu Fehlgeburten führen kann.
Beim polyzystischen Ovarsyndrom handelt es sich um eine häufige Hormonstörung, die durch zu hohe Androgenwerte, d.h. männliche Hormone, verursacht wird. Betroffene Frauen leiden an unregelmäßigen Blutungen und sind häufig unfruchtbar.
Diese Erkrankung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Eierstöcke vor dem 40. Lebensjahr ihre Funktion einstellen. Die Periode bleibt dann aus, ähnlich wie in den Wechseljahren.
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