Immer mehr Frauen lassen sich Zeit, bevor sie die Familienplanung in Angriff nehmen. Tatsächlich können sie jedoch mit Fruchtbarkeitsproblemen konfrontiert werden, wenn sie bereits ein höheres Alter erreicht haben. Ein Hormon, auch bekannt als Melatonin, soll sich hingegen positiv auf die weibliche Fortpflanzungsfähigkeit auswirken.
Melatonin und Fruchtbarkeitsprobleme
Untersuchungen liefern starke Hinweise darauf, dass Melatonin die weiblichen Eizellen vor Schäden schützen kann, die mit dem Alter auf natürliche Weise auftreten können. Wissenschaftler untersuchten weibliche Babys in Kunming, China, nachdem sie ihr Wasser mit Melatonin versetzt hatten. Im Laufe von sechs Monaten bis zu einem Jahr konnten sie feststellen, dass Melatonin die Auswirkungen des Alterns auf die Eierstöcke reduzierte, und die Quantität sowie Qualität der Eizellen verbesserte.
Auch weiblichen Mäusen wurde Melatonin verabreicht. Die Forscher fanden heraus, dass auch sie eine Verringerung der durch freie Radikale verursachten mitochondrialen oxidativen Schäden aufwiesen. All diese Erkenntnisse legen nahe, dass Melatonin vor altersbedingten Fruchtbarkeitsproblemen schützt.
Melatonin und circadianer Rhythmus
Melatonin ist ein Hormon, das natürlich im Körper vorkommt, und von der Zirbeldrüse freigesetzt wird. Es ist dafür verantwortlich, dass sich der Körper auf das Einschlafen und einen erholsamen Schlaf vorbereitet. Dieses Hormon steuert den circadianen Rhythmus während des Schlafs, was für eine Vielzahl physiologischer Funktionen von großem Nutzen ist, u.a. für die Empfängnisfähigkeit.
Wenn der circadiane Rhythmus normal funktioniert, ist die Wahrscheinlichkeit für hochwertige Eizellen und Spermien höher. Während das Alter der potenziellen Eltern eine Rolle spielt, kann Melatonin auch die Qualität der Fortpflanzungszellen fördern. Damit sich eine Eizelle erfolgreich einnistet, und eine Schwangerschaft erfolgen kann, braucht es optimale Voraussetzungen. Melatonin kann auch dazu beitragen, den Embryo vor freien Radikalen zu schützen, die die DNA schädigen. Dies ist besonders in den frühesten Stadien der Schwangerschaft relevant, um eine gesunde Entwicklung des Babys sicherzustellen.
Weibliche Eizellen und Alterungsprozess
Wenn eine Frau altert, setzt im Körper ein natürlicher Prozess ein, der zu Fruchtbarkeitsproblemen führt. Nach dem 35. Lebensjahr nimmt die weibliche Fertilität auf natürliche Weise ab, wodurch die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt werden kann, und die Wahrscheinlichkeit für potenzielle Schwangerschaftskomplikationen zunimmt. Es wird angenommen, dass neben dem Alter selbst, auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen, und die Qualität der Eizellen mindern können.
Melatonin ist verantwortlich für die innere Uhr, die alle Menschen besitzen, sowie für einen gesunden Schlaf-Wach-Zyklus. Mit anderen Worten: Wenn Sie sich jeden Abend um 23 Uhr schläfrig fühlen, und jeden Morgen um 8 Uhr aufwachen, haben Sie einen regelmäßigen circadianen Rhythmus. Im Allgemeinen produziert der Körper auf natürliche Weise mehr Melatonin, wenn es dunkel, als wenn es hell ist. Menschen, die Nachtdienste leisten, stellen in in der Regel weniger Melatonin her, und erleben häufiger Schlafstörungen, wodurch die Fortpflanzungsfähigkeit leiden kann.
Jene, die während der Nachtstunden künstlichem Licht ausgesetzt sind, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, dass ihr Körper weniger Melatonin produziert. Bei Frauen steuert Melatonin den Fortpflanzungsprozess auf verschiedene Arten, u.a. reguliert es den Menstruationszyklus, bestimmt den Beginn der Wechseljahre, und hat darüber hinaus Einfluss auf die Qualität der Eizellen.
Melatonin und Eierstöcke
Bevor eine Frau ihren Eisprung hat, scheiden ihre Eierstöcke eine Flüssigkeit aus, die reich an Melatonin ist. Die Ovarien enthalten auch Rezeptoren für Melatonin, die für ihre Funktion wesentlich sind. Das Hormon spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung der Eizellen und ihrer Funktion. Wenn die Frau über einen gesunden Melatoninspiegel in den Eierstöcken verfügt, kann dies Probleme wie vorzeitiges Versagen der Eierstöcke– eine der Hauptursachen für frühe Wechseljahre – verhindern.
Um altersbedingten Fruchtbarkeitsproblemen entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass Frauen regelmäßig Sport treiben, und sich gesund ernähren. Zudem wird empfohlen, die Verwendung elektronischer Geräte mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen auszuschalten, da diese den Schlaf stören können. Dadurch fördern Sie einen gesunden Schlaf-Wach-Zyklus. Lichter mit blauen oder weißen Farbtönen sollten ebenfalls vermieden werden, da sie die Produktion von Melatonin hemmen können. Stattdessen sollten warme Farben wie Rot, Orange oder Gelb verwendet werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, zu einer Melatoninergänzung zu greifen, um einen normalen Hormonspiegel zu gewährleisten. Sprechen Sie jedoch immer zuerst mit Ihrem Arzt, bevor Sie ein Präparat einnehmen.