Inosit: ein natürliches Heilmittel bei PCOS

Wenn Sie an PCOS (polyzystisches Ovarsyndrom) leiden, erleben Sie möglicherweise eine Reihe von Beschwerden und setzen bestimmte Medikamente zur Behandlung ein. Vielen Frauen wird gesagt, dass sie wahrscheinlich niemals Kinder haben werden, und falls doch eine Schwangerschaft eintreten sollte, warnen Ärzte häufig vor einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten, Schwangerschaftsdiabetes, Präeklampsie und Frühgeburten.

Das ist jetzt aber vorbei. Die Wissenschaft hat eine neue Methode entdeckt, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Zeugung, gesunden Schwangerschaft und der Heilung von PCOS zu erhöhen, und zwar mit nur einem Medikament: Inosit.

Was ist Inosit?

Bislang glaubte man, Inosit (auch als Inositol bekannt) würde zur Gruppe der B-Vitamine gehören. Tatsächlich sind Inosite aber weder Vitamine noch Mineralstoffe, sondern natürliche Stoffe mit derselben molekularen Funktion wie Glukose. Sie kommen in der Natur häufig vor, vor allem in Obst, Bohnen und dem menschlichen Körper. Die häufigsten Formen sind Myo-Inositol (MI) und D-Chiro-Inositol (DCI).

Wie funktioniert Inosit?

Um zu verstehen, wie Inosit funktioniert, muss man zunächst einmal die Wirkung von Insulin verstehen. Bei Insulin handelt es sich um ein Hormon, das dem Körper hilft, Nahrung in Energie zu verwandeln und den Blutzucker zu steuern. Es wird während der Verdauung von der Bauchspeicheldrüse ausgestattet. Isst man kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie beispielsweise einen Apfel, werden diese im Verdauungstrakt in Glukose zerlegt, die dann über die Dünndarmwand in die Blutbahn gelangt. Insulin gibt den Zellen im Körper das Signal, die Glukose aufzunehmen und zur Energiegewinnung einzusetzen. Gelangt zu viel Glukose in die Blutbahn, teilt Insulin Ihrem Körper mit, den Überschuss in der Leber zur späteren Verwendung aufzubewahren.

Liegt PCOS vor, ist der Körper insulinresistent und kann nicht mehr erkennen, wann die Bauchspeicheldrüse Insulin ausschüttet, um den Blutzuckerwert zu steuern. Die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr Insulin, wobei der Insulinüberschuss zu erhöhten Androgenwerten führt. Die Androgene sorgen dafür, dass mehr Fettsäuren in die Blutbahn gelangen, was die Insulinempfindlichkeit weiter senkt. Ist der Körper nicht mehr in der Lage, Glukose richtig einzusetzen, wirkt sich das negativ auf den Stoffwechsel aus, was zu raschem Zunehmen, dadurch weiter erhöhter Insulinresistenz und einer erhöhten Gefahr führt, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

In verschiedenen klinischen Testreihen wurde beobachtet, dass MI und DCI den Blutdruck senken, die Insulinresistenz lindern, Stoffe im Gehirn ausgleichen, die mit Depressionen und Zwangsstörungen verbunden sind, die Androgenwerte senken und die Eierstockfunktion bei übergewichtig bis fettleibigen an PCOS erkrankten Frauen verbessern. MI und DCI haben jeweils eine andere biologische Wirkung, weswegen sie am wirksamsten sind, wenn sie zusammen eingenommen werden. DCI kann die Blutfett- und Insulinwerte sowie den Blutdruck senken, während MI die Qualität Ihrer Eizellen erhöht und damit die Chancen, ein gesundes Kind zu zeugen und zur Welt zu bringen.

Forschungen zu Inosit

In einer Studie an über 50 fettleibigen Frauen wurden zweimal täglich sechs Monate lang ein Kombinationspräparat aus 550 mg MI und 13,6 mg DCI verabreicht. Bei den Probandinnen zeigten sich ein verbessertes Hautbild, eine verbesserte Stoffwechselfunktion und ein regelmäßigerer Eisprung.

Eine weitere Studie an 100 Frauen ergab, dass eine Kombination aus MI und DCI die Eizellqualität und die Schwangerschaftsquote bei einer IVF erhöhten.

In einer dritten Studie an PCOS-erkrankten Patientinnen, die sich einer IVF unterzogen, wurden im Vorfeld täglich 4g MI und 800 mg Folsäure verabreicht. Besagte Frauen brauchten während der Behandlung weniger follikelstimulierendes Hormon und zeigten auch eine verbesserte Schwangerschaftsquote.

Ist Inosit unbedenklich?

Inosit gilt allgemein als unbedenklich für Erwachsene, auch für schwangere Frauen. Nur selten kommt es zu Nebenwirkungen wie Schwindel, Magenschmerzen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Benommenheit. Falls Sie auf der Suche nach einem gezielteren Mittel gegen PCOS sind oder einen unerfüllten Kinderwunsch hegen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine mögliche Behandlung mit Inosit.