Stresslinderung ist wichtig für die allgemeine Gesundheit, vor allem die Fruchtbarkeit profitiert davon. Oft sind Therapien sinnvoll, um Stress abzubauen, und eine Empfängnis zu begünstigen. Paare mit Zeitproblemen haben heute mehrere Behandlungsoptionen. Die Fortschritte in der kognitiven Therapie haben neue Online-Therapieangebote hervorgebracht, die auch für Menschen zugänglich sind, die sehr volle Terminpläne haben, oder den direkten Kontakt zu einem Therapeuten scheuen.
Zusammenhang zwischen Stress und Unfruchtbarkeit
Zeugungsdruck
Die Entscheidung, Nachwuchs zu bekommen, bereitet einerseits Freude, kann aber auch enormen Druck verursachen. Schließlich braucht eine Zeugung oft länger, was viele Paare unter Druck setzt und zu Enttäuschungen führt.
Bedürfnisse anderer Kinder
Auch wenn zwischen den jeweiligen Schwangerschaften etwas Zeit vergeht, haben manche Paare Verantwortung für mehrere Kinder. Daher kann es sie leicht überfordern, die bestehenden Aufgaben im Alltag mit der Planung eines neuen Familienmitgliedes in Einklang zu bringen.
Arbeit und Karriere
Wer seinen Job liebt, weiß unvorhergesehene Notfälle, die ihren Tribut fordern, nicht gerade zu schätzen. Selbstständige müssen sich noch mehr anstrengen, um alles unter einen Hut zu bekommen. Bei Frauen, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen, stecken oft Arbeit, Karriere und der damit verbundene Stress hinter einem unerfüllten Kinderwunsch.
Stresshormone bringen Körper und Geist durcheinander
Stress kann dafür sorgen, dass der Körper Stresshormone ausschüttet, die wiederum gereizt machen, die Libido senken, und die Fruchtbarkeit stören. Viele erliegen ihm und vernachlässigen deswegen fruchtbarkeitsfördernde Gewohnheiten wie eine gesunde Ernährung, regelmäßigen Sport und erholsamen Schlaf. Die Folge ist, dass oft Energie und Optimismus verlorengehen, was wiederum einem unerfüllten Kinderwunsch im Wege steht.
Der weibliche Eisprung ist ein prekäres Gleichgewicht aus Östrogen- und Progesteronwerten. Männer wiederum brauchen optimale Testosteronwerte, um gesundes Sperma herzustellen, und sexuelle Lust zu verspüren. Von diesen Hormonen ist am häufigsten die Rede, wenn es um eine gesunde Fruchtbarkeit geht. Es gibt allerdings noch andere, die Paare mit Kinderwunsch kennen sollten:
- Cortisol wird in Reaktion auf Stress ausgeschüttet, und kann die Fortpflanzungshormone blockieren, den Eisprung verhindern sowie Spermazellen zerstören.
- Adrenalin, das „Kampf-oder-Flucht“-Hormon, treibt den Stoffwechsel und die Körpertemperatur in die Höhe, was wiederum zu einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt führt.
- Insulin ist ein nicht ganz so bekanntes „Kampf-oder-Flucht“-Hormon, das durch Stress ausgeschüttet wird. Erhöhte Blutzuckerwerte können eine Schwangerschaft erschweren.
Fruchtbarkeit durch Online-Therapie verbessern
Um Infertilität zu überwinden, ist Stressreduktion das A und O. Forscher gehen davon aus, dass von Unfruchtbarkeit betroffene Frauen mithilfe kognitiver Therapieprogramme Stress lindern, neuen Mut fassen und hormonelle Schwankungen ausgleichen können. Eine Therapie kann Frauen neue Zuversicht geben, und ihnen dabei helfen, Techniken zu erlernen, um mit Stressfaktoren fertig zu werden, die zu einer ungesunden Lebensweise und zu schlechten Hormonwerten führen.
Was diese Programme bringen
Unfruchtbarkeit ist ein schwieriges Thema voller Emotionen, das viele Paare gegenüber anderen nur ungern ansprechen. Fortpflanzungsmediziner empfehlen deshalb häufig eine Therapie zur Unterstützung in schweren Zeiten. Online-Therapien sind oft auch von zuhause aus möglich, was den Vorteil bringt, dass man ortsungebunden und zeitlich flexibler ist, weswegen es oft leichter ist, sich auf die Therapie einzulassen.
Online-Therapien oft wirksamer
Kognitive Verhaltenstherapie bzw. traditionelle „Gesprächstherapie“ soll negative Denkmuster erkennbar machen, und unterbinden. Geht es um keine schwerwiegende psychische Störung, ist es oft nicht so wichtig, den Therapeuten persönlich zu treffen, sondern darum, die Sitzungstermine regelmäßig einzuhalten. Da kognitive Verhaltenstherapie ein kumulativer Vorgang ist, können verpasste Termine Patienten daran hindern, an vorangegangene Sitzungen anzuknüpfen.
Online-Therapieprogramme kommen gerade Vielbeschäftigten entgegen, die kaum Möglichkeiten haben, ihren Arbeitsplatz zu verlassen. Bei Online-Therapien müssen Sie dasselbe beachten, wie bei herkömmlichen Therapien auch:
- Wenden Sie sich nur an geschulte Fachkräfte. Meiden Sie Apps oder Webseiten, die von Laien ohne entsprechende Qualifikation oder Schulung betrieben werden.
- Speziell für Fruchtbarkeitstherapieangebote sollten Sie die Datenbank der Deutschen Gesellschaft für gynäkologische Endokrinologie (DGGEF) zu Rate ziehen.
Online-Therapie kann Beziehungen wiederbeleben
Liebe, Bindungen und Beziehungen wirken von Natur aus stresslindernd. In allzu vielen Beziehungen liegt der Schwerpunkt aber eher auf der Bewältigung und Organisation des Alltags, anstatt auf dem Aufbau von stresslindernden Bindungen.
Online-Therapiemaßnahmen zur Verbesserung der Fruchtbarkeit können die Bindung zum Partner stärken. Neugewonnene Ruhe und Optimismus geben auch der Liebe oft neuen Antrieb. Diese natürliche und entspannende Wirkung auf das Intimleben kann Paaren oft früher zu einem erfüllten Kinderwunsch verhelfen, als erwartet.