Ein als Lipidstoffwechsel (Fettstoffwechsel) bekanntes biologisches Phänomen könnte einen signifikanten Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben. Studien zeigen, dass vor allem die männliche Fertilität davon betroffen ist.
Was sind Lipide?
Lipide (bzw. Fette) versorgen den Körper mit Energie und sind elementarer Bestandteil der Zellstruktur. Sie dienen der langfristigen Speicherung von Energie. Zwei der bekanntesten Lipide umfassen Cholesterin und Triglyceride.
Fettstoffwechsel und männliche Fruchtbarkeit
Eine neuere, von einem asiatischen Wissenschaftsteam durchgeführte Studie untersuchte die Auswirkungen bestimmter Lipide auf die Zeugungsfähigkeit von Labormäusen. Die Forscher veränderten dabei die Ernährung der Versuchstiere. Vor dem Experiment wurden den Mäusen langkettige Triglyceride verabreicht. Ab Studienbeginn bekamen sie wiederum nur noch mittelkettige Triglyceride.
Die Forscher gingen davon aus, dass die Geschwindigkeit, mit welcher der Körper Fette verstoffwechselt, bestimmte Gesichtspunkte der männlichen Fruchtbarkeit beeinflussen könne, insbesondere die Spermiengesundheit. Ausgehend von dieser Vermutung, wurden den Versuchstieren mittelkettige Triglyceride verabreicht, da diese schneller metabolisiert werden können.
Die Mäuse wurden über einen Zeitraum von sechs Wochen mit mittelkettigen Triglyceriden gefüttert. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Ernährungsveränderung zu einer verstärkten Spermienproduktion und erhöhten Motilität führten, d.h. einer erhöhten Bewegungsgeschwindigkeit der Spermien. Die Forschungen sind zwar noch immer im Gange, doch gehen die Wissenschaftler davon aus, dass sich eine Ernährung mit erhöhten Mengen an mittelkettigen Triglyceriden bei Männern mit verminderten Spermienzahlen oder Problemen mit der Spermamotilität als wirksam erweisen könnte.
Eine weitere Studie untersuchte die Auswirkungen systemischer Lipidkonzentrationen auf die Fruchtbarkeit männlicher Kühe. Die Untersuchung ergab, dass der Verzehr übermäßiger Mengen zu potentiell schweren Schäden an bestimmten Körperbereichen führen kann, darunter auch Leber und Fortpflanzungssystem.
Den Stoffwechsel verbessern
Diese Studien verdeutlichen, dass ein gesunder Fettstoffwechsel ein entscheidender Faktor im Hinblick auf die männliche Fruchtbarkeit ist. Darüber hinaus ist bekannt, dass ein erhöhter Stoffwechsel generell zu einer besseren Gesundheit beiträgt.
Es empfiehlt sich daher, den Fettstoffwechsel anzukurbeln, und zwar folgendermaßen:
- Mehr Wasser trinken – Forscher haben herausgefunden, dass der Stoffwechsel von Wasser gleich in mehrfacher Hinsicht angeregt wird. Zunächst einmal wird durch den Konsum von Wasser anstelle anderer Getränke die tägliche Kalorienzufuhr verringert, da Wasser keine Kalorien enthält. Darüber hinaus wird vermutet, dass Wasser dem Körper dabei hilft, Kalorien schneller zu verbrennen.
- Häufiger aufstehen – Wissenschaftliche Studien sind zu dem Schluss gekommen, dass allein durch häufigeres Aufstehen vom Sitzplatz während des Tages gleich hunderte Kalorien mehr verbrannt werden.
- Ausreichend schlafen – Schlafmangel wirkt sich gleich in mehrfacher Hinsicht negativ auf die Stoffwechselrate aus. Zunächst einmal wird der Körper durch Schlafmangel geschwächt, und die allgemeine Gesundheit bedroht. Chronischer Schlafmangel erhöht zudem die Ausschüttung von Blutzucker und appetitanregenden Hormonen. Beides führt zu einer deutlich höheren Kalorienzufuhr.
- Mehr Proteine konsumieren – Diese Nährstoffe können die Stoffwechselrate des Körpers stärker anregen, als alle anderen Substanzen in Lebensmitteln.
Die eigene Fruchtbarkeit stärken
Ein verbesserter Stoffwechsel kann die Fortpflanzungsfähigkeit zwar verbessern, es können sich jedoch auch einige natürliche Methoden als effektiv erweisen:
- Gesundes Körpergewicht – Fettleibigkeit bedroht die optimale Funktion aller Körperbereiche, insbesondere jene des Fortpflanzungssystems.
- Schädliche Gewohnheiten aufgeben oder reduzieren – Wer seine Fruchtbarkeit verbessern will, sollte unbedingt schädliche Gewohnheiten wie Tabakkonsum und übermäßigen Alkoholkonsum aufgeben oder zumindest deutlich einschränken. Beide Laster bringen Giftstoffe in den Körper, die sich schädlich auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken können.
- Fit werden bzw. bleiben – Regelmäßige körperliche Betätigung hilft dem Organismus, einen optimalen Hormonhaushalt zu erlangen bzw. zu bewahren, der für eine gute Fruchtbarkeit unerlässlich ist.
- Stress lindern – Chronischer Stress führt oft zu einem schweren hormonellen Ungleichgewicht, daher gilt es Maßnahmen zu finden, um Stress effektiv abzubauen.