Eine Antralfollikelzählung hilft dabei, die Eierstockreserve bzw. die Anzahl der Eizellen bei einer Frau zu bestimmen. Frauen kommen mit allen Eizellen zur Welt, die sie in ihrem gesamten Leben je haben werden. Tritt die Pubertät ein, wird jeden Monat eine Eizelle freigesetzt, bis hin zu den Wechseljahren, in denen die Eizellreserve aufgebraucht ist.
Die Bedeutung einer Antralfollikelzählung
Die Eizellen befinden sich in den Ovarien, innerhalb der Eizellfollikel. Bei Follikeln handelt es sich um mit Flüssigkeit gefüllte Säcke, die unreife Eizellen bzw. Oozyten enthalten. Während des Eisprungs wird eine herangereifte Eizelle von einem Follikel freigesetzt. Mehrere Follikel beginnen während jedes Ovulationszyklus heranzuwachsen, allerdings wird meist nur eine einzelne Eizelle ausgestoßen. Jene Follikel, die nicht zu einer Eizelle heranreifen, lösen sich anschließend auf.
Bei einer Fruchtbarkeitsbehandlung wird auch das Wachstum und die Entwicklung Ihrer Follikel beobachtet. Ziel dabei ist, die Eierstöcke zur Bildung mehrerer reifer Follikel gleichzeitig anzuregen. Eine Antralfollikelzählung (AFC) hilft, diese Zahl zu ermitteln, und die Eierstockreserve zu bewerten.
Worin besteht der Test?
Bei einer Antralfollikelzählung handelt es sich um eine transvaginale Ultraschalluntersuchung zur Bestimmung der Eizellreserven. Dieser Fruchtbarkeitstest wird meist zwischen dem zweiten und fünften Tag Ihres Zyklus durchgeführt. Der Arzt untersucht dabei jeden Eierstock und bestimmt die Anzahl der enthaltenen Follikel, die zwischen zwei und zehn Millimeter groß sind. Bei dieser Untersuchung sollten mindestens acht Follikel festgestellt werden.
Das Verfahren wir meist dazu eingesetzt, um:
- die Eizellreserve zu bestimmen
- polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) zu diagnostizieren
- primäres Eierstockversagen zu identifizieren
- Ihre Fruchtbarkeit im Verhältnis zu Ihrem Alter zu bewerten
Viele Fruchtbarkeitsspezialisten gehen davon aus, dass eine Antralfollikelzählung zur Bestimmung der Fruchtbarkeit unerlässlich ist. Dieser Test ermöglicht eine genaue Einschätzung über die Anzahl der Eizellen, die in den weiblichen Ovarien vorhanden sind. Die Anzahl der verbliebenen Follikel kann dabei helfen, eine Voraussage darüber zu treffen, wie lange die Follikel noch fruchtbar sein werden.
Weitere Untersuchungen
Neben der Ultraschalluntersuchung werden möglicherweise noch andere Untersuchungen herangezogen, um die allgemeine Fruchtbarkeit zu bestimmen:
- Genetische Vorsorgeuntersuchung – Eine genetische Untersuchung kann helfen, eventuell vorhandene Erbkrankheiten zu ermitteln. Werden diese festgestellt, können die künftigen Embryos darauf getestet werden.
- Blutuntersuchung – Eine Blutuntersuchung hilft dabei, die Mengen an bestimmten Hormonen im Körper zu eruieren, wie beispielsweise Prolaktin, follikelstimulierendes Hormon (FSH), Estradiol, Anti-Müller-Hormon und Schilddrüsenhormon.
Wann spricht man von einer verminderten Antralfollikelzahl?
Bei einer AFC sollten mindestens acht Follikel in den Eierstöcken festgestellt werden. Ergibt die AFC weniger als sechs Follikel, spricht man von einer verminderten Follikelanzahl.
- Verminderte Anzahl – Eine Zahl zwischen drei und sechs Follikeln.
- Stark verminderte Anzahl – Ergibt die Ultraschalluntersuchung eine Anzahl von weniger als drei Follikeln, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass die Frau Spendereizellen benötigt.
Wie Ihre Antralfollikelzahl Ihre Fruchtbarkeit beeinflussen kann
Vor allem dann, wenn Sie einen unerfüllten Kinderwunsch haben, und sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, ist Ihre Eizellreserve von enormer Bedeutung. Liegt eine durchschnittliche bis hohe Anzahl an Antralfollikeln vor, gehen Fruchtbarkeitsmediziner meist davon aus, dass durch eine IVF eine ausreichende Anzahl von Eizellen gewonnen werden kann, und die Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis steigen.
Werden während einer Fruchtbarkeitsbehandlung nicht genügend Antralfollikel produziert, kann dies mitunter bedeuten, dass die Therapie komplett abgebrochen wird.