Asthma ist eine ernsthafte Erkrankung der Lungen. Laut einer Studie der Asthma and Allergy Foundation of America, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für die Suche nach einem Heilmittel für die Krankheit einsetzt, sind 7,7 Prozent aller Erwachsenen und 8,4 Prozent aller Kinder betroffen.
Asthma führt dazu, dass sich die Atemwege entzünden und verengen, wodurch das Atmen erschwert wird. Jüngste Studien legen nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen Asthma und Unfruchtbarkeit geben könnte.
Asthma verstehen
Bevor wir den Zusammenhang zwischen Asthma und Fruchtbarkeitsproblemen erläutern, nehmen wir uns zunächst einen Moment Zeit, um die Krankheit noch besser zu verstehen. Wenn sich die Atemwege verengen und entzünden, kann die Luft aus Nase und Mund nicht mehr in die Lunge gelangen. In den meisten Fällen wird Asthma durch Kontakt mit Allergenen ausgelöst.
Zusätzlich zu Atembeschwerden, beinhalten einige der häufigsten Symptome bei Asthma folgende:
- Husten
- Keuchen
- Engegefühl in der Brust
Asthma kann lebensbedrohlich sein, wenn die Erkrankung nicht richtig behandelt wird.
Asthma-Statistiken
Asthma zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen überhaupt. Um die Schwere der Krankheit genauer in Zusammenhang zu stellen: Schätzungen zufolge leben weltweit etwa 330 Millionen Menschen mit Asthma, wobei in Deutschland ca. 10 bis 15 Prozent aller Kinder und 5 bis 7 Prozent aller Erwachsenen betroffen sind, also insgesamt etwa 8 Millionen Menschen. Die Sterblichkeit ist hierzulande im internationalen Vergleich noch relativ hoch (4 bis 8 Menschen pro 100.000 Einwohner und Jahr).
Fruchtbarkeit und Gesundheit der Atemwege
Nachdem wir nun etwas mehr über die Krankheit erfahren haben, wollen wir den Zusammenhang zwischen Asthma und weiblicher Unfruchtbarkeit genauer untersuchen. Eine Studie, die im European Respiratory Journal veröffentlicht wurde, einer medizinischen Fachzeitschrift, die monatlich erscheint, behandelt das Thema im Zusammenhang mit der Gesundheit der Atemwege. Demzufolge haben es Frauen mit Asthma schwerer, schwanger zu werden, als gesunde Frauen. Für diejenigen, die mit Asthma vertraut sind, kommt diese Nachricht möglicherweise nicht ganz überraschend, da die Krankheit häufiger bei Frauen als bei Männern auftritt.
Die Studie, die vom Universitätsklinikum Bispebjerg in Dänemark durchgeführt wurde, umfasst die Analyse von Daten von 15.000 weiblichen Zwillingen im Alter zwischen 12 und 41 Jahren, die eine Umfrage zu Fruchtbarkeit und Asthma beantwortet hatten. Die Studienteilnehmerinnen wurden anhand der Frage kategorisiert, ob sie an der Atemwegserkrankung leiden oder nicht. Dann wurden Asthmatikerinnen in Untergruppen eingeteilt, je nachdem, ob sie sich in Behandlung befanden oder nicht. Ein wesentlicher Aspekt der Studie bestand darin, alle Probandinnen zu fragen, ob sie mehr als ein Jahr lang erfolglos versuchten, schwanger zu werden.
Studienergebnisse
Forscher und Wissenschaftler, die an der Studie beteiligt waren, kamen zu dem Schluss, dass Frauen mit Asthma zwar schwanger werden können, jedoch im Vergleich zu jenen ohne Krankheit erheblich länger brauchen. Insgesamt zeigte sich bei 27 Prozent aller Studienteilnehmerinnen mit Asthma eine signifikante Verzögerung der Schwangerschaft im Vergleich zu 21 Prozent aller Frauen, die nicht an der Krankheit litten. Die Ergebnisse zwischen Frauen, die sich in Behandlung befanden, und jenen, die nicht behandelt wurden, unterschieden sich nicht allzu deutlich, da 30,5 Prozent bzw. 23,8 Prozent aller Frauen, die versuchten, ein Kind zu empfangen, eine signifikante Verzögerung erlebten.
Es ist auch erwähnenswert, dass das Alter eine entscheidende Rolle spielte, wenn es darum ging, ob Asthma zu einer Verzögerung der Empfängnis beiträgt oder nicht. Laut der Studie kam es bei Frauen über 30 mit Asthma, die in Behandlung waren, in 32,2 Prozent aller Fälle zu einer verspäteten Schwangerschaft, verglichen mit 24,9 Prozent bei Frauen ohne Behandlung. Je älter die Frauen waren, desto schwieriger gestaltete es sich, ein Baby zu bekommen.
Fazit
Insgesamt sind sich die an der Studie beteiligten Forscher und Wissenschaftler einig, dass Asthma mit weiblichen Fruchtbarkeitsproblemen zusammenhängt, und dass auch andere Atemstörungen ähnliche Probleme verursachen können. Frauen mit Atemwegserkrankungen, die versuchen, schwanger zu werden, wird geraten, mit einem Fruchtbarkeitsspezialisten oder ihrem Internisten darüber zu sprechen, wie sie ihre Chancen auf eine Empfängnis verbessern können, wenn sie wegen Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen behandelt werden.