Laufen ist eine Sportart, die viele Menschen lieben. Auch wenn Laufen sehr gesund ist, besteht oft die Sorge, dass das regelmäßige Training die Fruchtbarkeit negativ beeinflusst.
Laufen und männliche Fruchtbarkeit
Wenn Sie ein begeisterter Läufer sind, dann werden Sie eher eine Tochter als einen Sohn haben. Dies gilt insbesondere für Männer, die 48 Kilometer oder mehr pro Woche laufen. Forscher der University of Glasgow führten ein Experiment durch, bei dem sie 139 männliche Läufer in drei Gruppen aufteilten. Die erste Gruppe bestand aus Männern, die derzeit nicht liefen, aber ein Kind zeugen wollten. Die zweite Gruppe bestand aus Männern, die jede Woche weniger als 48 Kilometer zurücklegten, und ein Baby planten. Die dritte Gruppe bestand aus Männern, die jede Woche 48 bis 80 Kilometer liefen, und ihre Partnerin schwängern wollten.
Laut der Studie hatten die Nichtläufer und jene, die weniger als 48 Kilometer pro Woche liefen, eine Chance von 62 Prozent, einen Jungen zu bekommen, verglichen mit dem Bevölkerungsdurchschnitt, der bei 51 Prozent liegt. Bei Läufern, die über 48 Kilometer pro Woche zurücklegten, lag die Chance, einen Buben zu bekommen, nur bei 40 Prozent. Die Forscher sagen, dass der Rückgang des Prozentsatzes auf eine Reduktion des Testosterons zurückzuführen sei, der aufgrund der höheren Laufleistung auftritt.
Wie Laufen das Geschlecht des Kindes beeinflusst
Wenn ein Mann läuft, wirkt sich das auf das Geschlecht des Kindes aus; diese Form des Trainings kann jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Zeugung generell erhöhen. Laut Dr. Roger Henderson, Hausarzt und Marathonläufer, „haben Männer, die regelmäßig laufen, und ein gesundes Gewicht aufweisen, eine höhere Spermienzahl als Männer, die fettleibig sind.“ Dr. Henderson warnt davor, dass Laufen die Fruchtbarkeit bei Männern zwar erhöhen könne, und „männliche Marathonläufer scheinbar keine verringerten Spermienzahlen haben, dass aber Sport, der die Hoden konstant erwärmt, oder bei dem sehr eng anliegende Shorts getragen werden, wie beim Radfahren, nicht hilfreich sei.“
Für Läuferinnen, die schwanger werden wollen
Frauen werden ständig daran erinnert, an ihr Alter zu denken, wenn sie versuchen, schwanger zu werden. Für viele Läuferinnen ist jedoch auch die Kilometerleistung ein Problem.
Jennifer Fox, eine Marathonläuferin, die mit 27 Jahren versuchte, schwanger zu werden, erklärt, dass sie sich jedes Mal, wenn sie rannte, fragte, ob sie damit ihre Chancen, ein Baby zu bekommen, einschränken würde. Sie war sich nicht sicher, wie viel beim Laufen zu viel war, und ob das Laufen sie mehr oder weniger fruchtbar machte.
Es ist am besten, wenn Frauen davon ausgehen, dass sie keine Fruchtbarkeitsprobleme haben, und Geduld aufbringen, wenn sie versuchen, schwanger zu werden, es sei denn, sie wissen von einer Störung. Es gibt keine speziellen Kilomter-Regeln für Läuferinnen: Einige Frauen werden während des Marathontrainings schwanger, während andere ihre Laufleistung reduzieren müssen, weil 32 Kilometer in ihrem Fall möglicherweise zu viel sind, um die Fruchtbarkeit nicht zu gefährden.
Alice Domar, Direktorin des Bostoner IVF Domar Centers und Autorin des Buches Conquering Infertility, bestätigt, dass Frauen davon ausgehen sollten, dass sie schwanger werden können, es sei denn, sie wissen von gesundheitlichen Problemen, die andere Ursachen haben. Domar sagt: „Wenn Sie eine Läuferin sind, und regelmäßige Menstruationszyklen haben, würde ich mir keine Sorgen machen, Ihre Routine zu ändern, es sei denn, Sie haben Empfängnisprobleme.“ Demnach wird vorgeschlagen, dass Frauen unter 35 bis zu einem Jahr lang versuchen sollten, schwanger zu werden, ohne dass in diesem Zeitraum davon auszugehen ist, dass die Frau oder ihr Partner gesundheitliche Probleme haben. Die Ärzte sind sich einig, dass das Alter ein wichtigerer Faktor ist, als die Laufleistung oder die Trainingsgewohnheiten.
Empfängnis nach dem 35. Lebensjahr
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau schwanger wird, nimmt mit dem Alter ab. Zwischen dem 35. und 40. Lebensjahr sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, wenn sie über sechs Monate lang vergeblich „gebastelt“ haben. Frauen über 40 sollten einen Arzt konsultieren, wenn sie nicht innerhalb von drei Monaten schwanger werden. Frauenärztin Sarah Crane, Professorin an der Boston University, School of Medicine, meint, Frauen seien so daran gewöhnt, auf ihre Familienplanung zu achten, dass sie erwarten, dass es sofort mit dem Baby klappt. Normalerweise tritt die Empfängnis jedoch erst nach mehreren Monaten ein.